Samstag, 26. September 2020

Am Grab des sel. Bischofs Anton Martin Slomšek in Marburg

Grab von Bischof Slomsek beim Heiligkreuz-Altar, Dom zu Marburg

 

* 26. 11. 1800, Slom (Slowenien)

† 24. 9. 1862, Marburg (Slowenien), in der Diözese Gurk-Klagenfurt wird am 26.9. sein Gedenktag gefeiert

Bischof, religiöser Schriftsteller

Anton Martin Slomšek wurde am 26. November 1800 in Slom in der heute zu Slowenien gehörenden Untersteiermark als erstes von acht Kindern eines Müllers geboren und konnte dank der Hilfe seines Heimatseelsorgers das Gymnasium in Celje (Cilli) besuchen.

Er studierte in Laibach und Zengg (Senj) Philosophie, ehe er 1821 ins Priesterseminar in Klagenfurt eintrat. In St. Andrä im Lavanttal wurde er 1824 zum Priester geweiht. Obwohl ihn der Bischof zum Weiterstudium nach Wien schicken wollte, zog es ihn in die Seelsorge – so bekleidete er von 1825 bis 1829 Kaplanstellen in der Untersteiermark und war anschließend für mehr als ein Jahrzehnt Spiritual im Priesterseminar zu Klagenfurt (wo deutsche und slowenische Theologen der Bistümer Gurk und Lavant studierten).

Slomšek predigte regelmäßig deutsch und slowenisch und leistete wertvolle Kulturarbeit für die lange vernachlässigte slowenische Sprache. 1838 übernahm er die Pfarrei Saldenhofen (Vuzenica) und schrieb hier nach dem Vorbild Bischof Johann Michael von Sailers und Christoph von Schmids sein berühmt gewordenes pädagogisches Werk "Blasius und Agnes in der Sonntagsschule" ("Blaže in Nežica v nedeljski šoli"),dem eine große Zahl religiös-pädagogischer und unterhaltender Kinder- und Jugendbücher folgte.

1844 übernahm er das Amt eines Domherren in St. Andrä und Diözesanschulaufsehers im Lavant-Tal und 1846 das Amt des Pfarrers und Abtes von Cilli (Celje). Kurz darauf wurde er zum Bischof von Lavant gewählt und empfing im Juli 1846 in Salzburg die Bischofsweihe. Er residierte in St. Andrä, bis er 1859 den Sitz der Diözese Lavant nach Maribor verlegte, um damit alle in der Steiermark beheimateten Slowenen in ihrer eigenen Diözese zu vereinigen und sich dadurch gegen die Germanisierung zu wehren.

Damit verbunden war auch eine Neugliederung der Diözesen Seckau, Gurk und Lavant. 1859 eröffnete Slomšek ein Priesterseminar in Marburg und gründete einen Frauenverein, aus dem die Kongregation der Schulschwestern von Marburg hervorging.

Slomšek war ein religiöser Schriftsteller und Dichter, der für Jugendliche und für Erwachsene gleichermaßen schrieb. Die Förderung der slowenischen Identität in seiner damals zu Österreich gehörenden Heimat war ihm ein besonderes Anliegen. Er begründete 1846 das slowenische Jahrbuch "Drobtince" ("Brosamen"), gründete 1853 den St.-Hermagoras-Bücherverein (zur Verbreitung des slowenischen Schrifttums) und veröffentlichte 1854 eine Heiligenlegende.

Als Bischof förderte er die Volksmissionen; 1851 gründete er die Bruderschaft der heiligen Slavenapostel Kyrillos und Methodios zur Förderung der Einheit mit den orthodoxen Kirchen; 1852 berief er den von Vinzenz von Paul gegründeten Lazarusorden in sein Bistum.

Sein Einsatz für die Pflege der Sprache war nicht überall gerne gesehen worden. Die Nationalitätenkonflikte waren teilweise so stark gewachsen, dass sein Grab auf dem städtischen Friedhof in Marburg noch am Tage der Beisetzung geschändet wurde (er starb am 24. September 1862).
Seit 1978 ruhen seine Gebeine im Dom zu Maribor.

Slomšek ist mit seinem Engagement für die Alphabetisierung und gegen die Ignoranz heute genauso aktuell wie zu seiner Zeit. Die katholische Kirche würdigte ihn, indem er 1999 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen wurde.

Heute ist der Stolz der Slowenen auf ihren ersten kanonisierten Seligen ist groß: neben Denkmälern erinnern auch Tafeln in mehreren Städten an seine Tätigkeit; ein eigener "Slomšek-Weg" führt von seinem Geburtsort über die Orte seiner Wirkens durch Slowenien; in der Kathedrale von Maribor zeigen Glasfenster sein Leben und den polnischen Papst bei der Seligsprechung in Maribor. 

(Quelle:  austriaforum)

Das Chorgestühl aus dem Jahr 1771 mit den vergoldeten Reliefs (Johannes der Täufer) und der Altar der Kreuzkapelle sind ein Werk des Künstlers Jožef Holzingers. Hier befindet sich seit dem Jahr 1996 das Grab von Bischof Slomsek.

Chorgestühl von Holzinger, Dom zu Marburg

Seliger Bischof Anton, bitte für uns!

Kathedrale St. Johannes der Täufer (Stolnica svetega Janeza Krstnika), Maribor

Drei Dinge habe immer vor Augen: das alles sehende Gottesauge, das alles hörende Gottesohr und jenes Buch, in das Gott alle Taten verzeichnet.
Nur einmal am Tag denk an die drei Dinge, und du wirst nicht mehr sündigen.
Drei Dinge aus vergangenen Tagen sind zu bedauern: das getane Böse, das versäumte Gute und die verlorene Zeit.
Selig derjenige, der sich dieser Dinge enthält.
(Bischof Slomsek, heiligenlexikonde)

Drei Dinge habe immer vor Augen: das alles sehende Gottesauge, das alles hörende Gottesohr und jenes Buch, in das Gott alle Taten verzeichnet. Nur einmal am Tag denk an die drei Dinge, und du wirst nicht mehr sündigen. Drei Dinge aus vergangenen Tagen sind zu bedauern: das getane Böse, das versäumte Gute und die verlorene Zeit. Selig derjenige, der sich dieser Dinge enthält.

Ausführliche Beschreibung des sel. Bischofs bei Andreas Resch

Drei Dinge habe immer vor Augen: das alles sehende Gottesauge, das alles hörende Gottesohr und jenes Buch, in das Gott alle Taten verzeichnet. Nur einmal am Tag denk an die drei Dinge, und du wirst nicht mehr sündigen. Drei Dinge aus vergangenen Tagen sind zu bedauern: das getane Böse, das versäumte Gute und die verlorene Zeit. Selig derjenige, der sich dieser Dinge enthält.
Grabstein von Anton Martin Slomsek

Heute gedenkt die Kirche auch der hl. Ärzte Kosmas und Damian

Am Grab von Kosmas und Damian in Rom

Altar der hll. Kosmas und Damian, Leben, Kathedrale von Segovia

Altar im Kunsthistorischen Museum, Wien

Apsismosaik in Santi Cosma e Damiano

 

und des hl. Kaspar Stangassinger

Portrait in der Marienkirche, Wien

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