Dienstag, 22. September 2020

Mauritius

Mauritius, Peterskirche, Wien

 
Märtyrer
Namensdeutung: der Schwarze (griech.-lat.)
Namenstage: Mauritius, Moritz, Maurice, Maurus, Maurits, Maurizio, Mór, Morris, Maurin, weibl.: Maurine
Gedenktag: 22. September

Lebensdaten: geboren vermutlich im Sudan, gestorben um 302 im heutigen Saint-Maurice, Wallis

Lebensgeschichte: Mauritius war der Überlieferung nach der Befehlshaber (Primicerius) der mehrheitlich christlichen Thebäischen Legion, die in Ägypten ausgehoben und über die Alpen geführt worden war – ob zur Niederschlagung eines Sklavenaufstands und zur Befriedung Galliens oder zum Zweck der Christenverfolgung, darüber sind sich die Überlieferungen uneins. Im schweizerischen Acaunum stationiert, verweigerten jedenfalls die Legionäre eine Opferhandlung oder einen Befehl, den sie mit ihrer Überzeugung – mit ihrem Glauben – für unvereinbar hielten, und wurden dezimiert, das heißt, jeder zehnte Soldat wurde exekutiert, bis die Befehlskette wieder hergestellt war. Weil sich aber alle Legionäre weiterhin weigerten, wurden sie schließlich alle hingerichtet.

Verehrung: Den 380 aufgefundenen Reliquien wurde eine Kirche errichtet, und am Großen St. Bernhard an der Straße von Gallien nach Italien setzte eine Wallfahrt ein. 515 entstand die Abtei Saint-Maurice d’Agaune, das als ältestes durchwegs besiedeltes Kloster Westeuropas den größten schweizerischen Kirchenschatz beherbergt. Der ab dem 5. Jahrhundert in ganz Gallien und bald darauf auch in Germanien verbreitete Kult verlagerte sich bis zum 9. Jahrhundert von der Legion auf den heiligen Mauritius. Besonders die Ottonen verehrten den heiligen Moritz mit seiner heiligen Lanze, einem der Siegeszeichen der Schlacht auf dem Lechfeld, die zu den Reichskleinodien gehörte. Bischof Ulrich reiste eigens nach Rom, um für Augsburg Reliquien zu erwerben: der Ursprung der Moritzkirche in der Augsburger Innenstadt. In Allmannshofen findet eine kleinere Wallfahrt statt.

Darstellung: als römischer Offizier oder Ritter mit Lanze und Fahne, seit 1250 auch als dunkelhäutiger „Maure“

Patron: der Kantone Wallis und Appenzell, von Coburg und Wiesbaden, Ingolstadt, des Klosters Niederaltaich, Mitpatron des Bistums Magdeburg, Patron der Färber, Glasmaler, Hutmacher, Kaufleute, Messerschmiede, Soldaten, Tuchmacher, Wäscher, Waffenschmiede, Pferde und Weinstöcke, als Helfer in Kämpfen, bei Gicht und Besessenheit. (Bistum Augsburg


Glasfenster von Martyrium und Verherrlichung in Saint Maurice, Lille

Statue in der Oberleiser Pfarrkirche, NÖ

Glasfenster im Kölner Dom, Eucherius v. Lyon, über das Martyrium 

 

Heute gedenkt die Kirche auch des hl. Emmeram von Regensburg

 

Altar des hl. Franz von Sales, Peterskirche

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