Freitag, 22. August 2014

Maria Königin

Christus, der König, gab seiner Mutter die Krone der Herrlichkeit;
kommt, wir beten ihn an!

(Antiphon zum Invitatorium von Maria Königin)

Krönung Marias, Burgos, Spanien



O Maria, Königin der Welt, Mutter der Güte,
Im Vertrauen auf deine Fürsprache übergeben wir Dir unsere Seelen.
Begleite uns jeden Tag zur Quelle der Freude.
Schenke uns den Erlöser.
Wir weihen uns Dir, Königin der Liebe.
(Weihegebet, Schio)

Mittwoch, 20. August 2014

Sonntag, 17. August 2014

Hyazinth von Polen


Hyazinth Odrowaz, polnischer Dominikaner und Gründer von Friesach. Hyazinth wurde vor 1200 zu Großstein im Herzogtum Oppeln geboren, er studierte in Krakau und ging dann nach Rom, wo er 1218 in den Dominikanerorden eintrat. Auf der Reise in seine Heimat gründete er wahrscheinlich 1221 das Dominikanerkloster zu Friesach in Kärnten, die erste Dominikanerniederlassung im deutschen Sprachraum. In seiner Heimat rief Hyazinth weitere Konvente ins Leben, schuf die Ordensprovinz Polonia und wirkte als Glaubensbote in Südrussland und Preußen. Um ihn gibt es zahlreiche Legenden. So soll er in Kiew, wo er fünf Jahre wirkte, mit Marienstatue und Ziborium den Dnjepr trockenen Fußes überschritten haben und so den die Stadt belagernden Tataren entkommen sein. Hyazinth Odrowaz starb am 15. August 1257 zu Krakau und ist in der dortigen Dominikaner-kirche beigesetzt.
Er wurde 1594 heilig gesprochen, in der Diözese Gurk-Klagenfurt wird seiner am 17. August
gedacht.
(Martyrologium Sancrucense)


"Der Stolz der Kirche ist die Kapelle des heiligen Hyazinth aus der Zeit der Spätrenaissance, zu dem eine Marmortreppe führt. In der Mitte steht ein Altar mit dem von Engeln getragenen Sarkophag mit den Reliquien des Heiligen. Die Figur des Hyazinth und der Stuck sind Arbeiten von Baldassare Fontana, die Fresken schuf Karl Dankwart, und die Gemälde stammen von Tomasso Dolabella."
(Quelle)

Grab des hl. Hyazinth in der Dominikanerkirche in Krakau


 Gott, unserm Vater, danken wir
am Fest des heilgen Hyazinth;
mit ihm erschließt sich uns ein Weg,
uns, die wir müde, lahm und blind.

Dominikus, mit eigner Hand,
gab ihm das weiße Ordenskleid,
den schwarzen Mantel und die Kraft,
das Wort zu künden weit und breit,

und in des Ordensvaters Spur
ging, erfüllt von seinem Geist;
der Lauf, den er vollendet hat,
auch uns den Weg zum Leben weist.

Er hat den guten Kampf gekämpft;
Gott ließ ihn dabei nicht allein,
trat mit Maria mütterlich
in sein bewegtes Leben ein.

Dem Vater sei dies Lied geweiht,
dem Hyazinth ein Bote war,
dem Sohn und auch dem Heilgen Geist
gilt unser Loblied immerdar. Amen.

(Hymnus zur Laudes aus dem Proprium des Predigerordens)

Samstag, 16. August 2014

Stephan von Ungarn

Stephan I., König von Ungarn. Unter dem Namen Vajk wurde König Stephan um 973 als Sohn des Arpadenfürsten Géza geboren und von einem Passauer Glaubensboten getauft. Daher erhielt er den Namen des Passauer Diözesanpatrons Stephan. 995 vermählte er sich mit der Schwester des späteren Kaisers Heinrich II. Gisela und folgte 997 seinem Vater in der Regierung nach, er gilt als Muster eines apostolischen Herrschers, gründete Kirchen und Klöster, errichtete Bistümer und Pfarreien und sicherte so den Anschluss des christlichen Ungarns an die lateinische Kirche.
Papst Silvester II. übersandte ihm in Einverständnis mit Kaiser Otto III. die Königskrone, die daher den Namen „Stephanskrone“ trägt. Mit dieser wurde er am Weihnachtsfest des Jahres 1000 feierlich in Gran zum ersten König von Ungarn gekrönt. Der hl. Stephan starb am 15. August 1038 und wurde in der von ihm erbauten Kirche von Stuhlweißenburg neben seinem Sohn Emmerich beigesetzt. Am 20. August
1083 wurde auf Betreiben des Königs Ladislaus I. von Ungarn sein Leib feierlich erhoben.
(Martyrologium Sancrucense)

Wer den Glauben nicht durch gute Werke erfüllt und ziert, der lebt hienieden nicht gut, und wird an dem ewigen Reich keinen Anteil haben (Stephan von Ungarn)

Glasmalerei in der Apsis des  Martinsdoms,
Bratislava

Die Rechte des Heiligen
Deiner Liebe zu den Armen entsprach seine Freigebigkeit; er umfing sie wie Christus selbst; nie ließ er einen traurig und unbeschenkt von dannen gehen; wenn seine reichen Mittel zu Ende waren, verteilte er in seiner großen Güte des öfteren sogar die Hausgeräte, um die Not der Armen zu lindern. Er wusch auch häufig mit eigenen Händen den Armen die Füße, besuchte des Nachts allein und unerkannt die Krankenhäuser, bediente die Kranken und erwies ihnen alle notwendigen Liebesdienste. Zum Lohn für dieses tugendhafte Handeln blieb seine Rechte ganz unverwest, indes der übrige Körper zerfiel.
(Römisches Brevier, 4. Lesung, in: Gefolge des Lammes, Band 3, 265)

Samstag, 9. August 2014

Das Edith Stein Denkmal am Kölner Börsenplatz

Edith Stein oder Theresia Benedicta a Cruce, Karmelitin und Märtyrin. Edith Stein wurde am 12. Oktober 1891, einem Iom-Kippur-Tag, als Tochter eines jüdischen Holzhändlerehepaares geboren und wuchs in einer geistig regen, streng jüdischen Familie heran. Nach dem Studium der Philosophie in Breslau und Göttingen, das sie mit dem Doktorgrad abschloss, war sie seit 1916 einige Jahre Assistentin bei dem Phänomenologen Edmund Husserl. 1922 trat sie zur katholischen Kirche über. Nach erfolgreicher Lehr- und Dozententätigkeit wurde sie 1933 in den Kölner Karmel aufgenommen, erhielt den Ordensamen Teresa Benedicta a Cruce, legte 1938 die Ewigen Gelübde ab und ging wegen der Judenverfolgung im Dritten Reich im selben Jahr in den Karmel zu Echt in Holland. Ihr wissenschaftliches Werk, das der Verbindung von scholastischer Philosophie und Phänomenologie sowie der Deutung der Mystik des Johannes vom Kreuz galt, verband sie mit einem nach Heiligkeit
strebenden Leben und heldenhafter Opferbereitschaft.
Am 2. August 1942 wurde sie in Echt von der Geheimen Staatspolizei verhaftet und in das Konzentrationslager Auschwitz verschleppt, wo sie bereits am 9. August 1942 den Tod durch Vergasung fand. Sie wurde von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochen und zur Mitpatronin Europas erklärt.
(Martyrologium Sancrucense)


 


Das bronzene Edith-Stein-Denkmal, das 1999 vor dem Kölner Priesterseminar aufgestellt wurde, stellt die Heilige in dreifacher Weise dar:  als junge zweifelnde Jüdin, die sich auf den Davidstern stützt; als in sich gespaltene Philosophin, die auf der Suche nach der Wahrheit und dem Sinn des Leben ist und als Ordensfrau, die wegen ihrer jüdischen Herkunft im Konzentrationslager Ausschwitz vergast wurde. Das Werk des Künstlers Bert Gerresheim trägt den Namen „Gruppenbild einer Heiligen“.




Eine Geschäftsfrau aus Freiburg, Philomene Steiger, berichtet über Edith Stein: "Ich selbst habe die große Frau kennengelernt in den Jahren 1916-19, als sie noch nicht den katholischen Glauben angenommen hatte. (...)
... machte mich Frl. Simon bekannt mit Edith Stein, und an manchen Abenden saßen wir zusammen. Edith Stein gab an, sie sei Atheistin, gehe wohl zu Hause in Breslau mit der Mutter in die Synagoge, bete Hebraisch, aber durch Professor Stern, der ein großer Atheist war, kam sie in atheistisches Fahrwasser. Sie interessierte sich bei mir, einer gläubigen Katholikin, nach meiner Einstellung zur Religion. Ich fing an, von den Propheten zu erzählen , von ihren Aussagen vom kommenden Messias, von Ezechiel, Daniel, Jesaja usw., von Elias und seiner Wanderung zum Berge Horeb, vom Einsiedlerleben und vom Berge Karmel. Sie frage mich immer wieder, dann sagte ich zu ihr: "Sie sind keine Atheistin, Sie sind eine Suchende. Nicht Wissen, sondern Glauben allein kann Ihnen helfen. Fangen Sie an zu beten zum Heiligen Geist. Ich habe am Firmtag den Heiligen Geist als meinen Lebensfreund erwählt und bete täglich: Komm, Heiliger Geist, herab zu mir, erleuchte mich, ich folge dir. Amen. Tun Sie das, und sie werden im Heiligen Geist glauben lernen und Jesus als den Messias anerkennen und lieben lernen."
Edith Stein hörte still zu, und mit ihren großen dunklen Augen schaute sie mich unentwegt an. (...)
...sie fragte: "Was nennen Sie glauben?" Ich gab ihr zur Antwort: "Glauben ist nicht Wissen, sondern die demütige Annahme der von Gott geoffenbarten Wahrheit. Beten Sie, Frl. Stein, zum Heiligen Geist." Sie sagte: "Beten Sie mir vor." Mir fiel ein, um die sieben Gaben zu beten. Sie faltete die Hände zusammen. Ich gab ihr den Rat, täglich zu sagen: "Komm, Heiliger Geist, herab zu mir, erleuchte mich, ich folge dir."
(Quelle: Waltraud Herbstrith, Edith Stein, Jüdin und Christin, 53ff)




Zahlreiche Schuhabdrücke führen von den drei Frauengestalten zu einer Anhäufung von Schuhen, die von zwei Tafeln, auf denen die zehn Geboten stehen, gestützt werden. Die Abdrücke symbolisieren den Weg ins Konzentrationslager, die Schuhe stehen für die Menschen, die in Auschwitz ihr Leben lassen mussten.

 
An Gottes Hand

Wer bist du Licht,
das mich erfüllt
und meines Herzens Dunkelheit
erleuchtet?
Du leitest mich
gleich einer Mutter Hand,
und ließest du mich los,
so wüßte keinen Schritt
ich mehr zu gehn.
Du bist der Raum,
der rund mein Sein umschließt und
in sich birgt.
Aus dir entlassen,
sänk´ ich in den Abgrund
des Nichts,
aus dem du es
zu Sein erhobst.
Du, näher mir
als ich mir selbst
und innerlicher als mein Innerstes -
und doch ungreifbar
und unfaßbar
und jeden Namen sprengend:
Heiliger Geist - Ewige Liebe.
(aus: Edith Stein, Das Kreuz wie eine Krone tragen, 64)