Mittwoch, 30. September 2020

Franz Borgia, Jesuit

 

Franz Borgia, Loyola

 

Franz IV., Herzog von Gandia, war der Sohn des Johannes Borgias und der Johanna von Aragonien, einer Nichte Ferdinands des Katholischen. Am Schoße der Familie verlebte er in wundersamer Unschuld und Frömmigkeit seine Kinderjahre. Noch mehr zeichnete er sich dann zunächst am Hofe Kaiser Karls V. und später als Statthalter von Katalonien durch seine vorbildlichen christlichen Tugenden und sein strenges Leben aus. Als er die Kaiserin Isabella nach Granada zu ihrer Begräbnisstätte überführte und an ihrem häßlich entstellten Angesicht die Vergänglichkeit alles Irdischen sah, verpflichtete er sich durch ein Gelübde, sobald als möglich allem zu entsagen und einzig und allein dem König der Könige zu dienen. Von da an machte er in der Tugend solche Fortschritte, daß er trotz seiner vielerlei Geschäfte ein getreues Spiegelbild christlicher Vollkommenheit darstellte und das Wunder unter den Fürsten genannt wurde.

Nach dem Tode seiner Gattin Eleonora de Castro trat er in den Jesuitenorden ein; hier wollte er ganz ungestört und verborgen leben und jede Aussicht auf höhere Würden sich versperren; dazu verpflichtete er sich auch durch die heiligen Gelübde. Mehrere vornehme Männer folgten ihm nach und erwählten sich ebenfalls eine strenge Lebensweise, und selbst Karl V. bekannte, Franz habe ihn ermahnt und dazu bewogen, die Kaiserkrone niederzulegen. In seinem Streben nach immer größerer Lebensstrenge tötete er durch Fasten, eiserne Ketten, ein rauhes Bußkleid, durch lange, blutige Geißelungen und äußerst kurzen Schlaf seinen Leib so ab, daß er ganz mager wurde. Dabei schenkte er sich keine Mühe, um sich selbst zu überwinden und Seelen zu retten. Wegen dieser reichen Tugenden wurde er vom heiligen Ignatius zunächst zu seinem Stellvertreter in Spanien ernannt und bald darauf wider seinen Willen zum 3. General des ganzen Ordens gewählt. In diesem Amte gewann er durch seine Klugheit und seine Heiligkeit in hohem Grade die Zuneigung von Fürsten und Päpsten; er baute oder erweiterte überall zahlreiche Ordenshäuser und führte seinen Orden auch im Königreich Polen, auf den Inseln des Ozeans, in Mexiko und Peru ein; auch in andere Länder sandte er apostolische Männer, die durch ihre Predigt, ihren Arbeitseifer und ihr Blut den römisch-katholischen Glauben ausbreiteten.

Von sich selbst dachte er so gering, daß er sich den Namen Sünder beilegte. Den Kardinalspurpur, der ihm von den Päpsten des öfteren angeboren wurde, schlug er mit unbesiegbarer Demut beharrlich aus. Den Schmutz zusammenzukehren, von Tür zu Tür den Lebensunterhalt zu erbetteln, den Kranken in den Spitälern zu dienen, daran hatte dieser Verächter der Welt und seiner selbst die höchste Freude. Jeden Tag weihte er viele Stunden hintereinander, oft acht, bisweilen auch zehn, der Betrachtung der himmlischen Wahrheiten. Hundertmal am Tage betete er auf den Knien zu Gott. Nie unterließ er das heilige Opfer feierte oder predigte; da gingen nämlich bisweilen leuchtende Strahlen von seinem Angesichte aus. Auf himmlische Eingebung hin merkte er, wo der hochheilige Leib Christi in der Eucharistie ausbewahrt wurde. Der heilige Papst Pius V. gab ihn als Begleiter dem Kardinal Alexandrinus mit, seinem Legaten, der die christlichen Fürsten zum Kampf gegen die Türken zusammenschließen sollte. Schon fast gebrochen, unternahm er im Gehorsam die beschwerliche Reise. So vollendete er auch zu Rom, wie er gewünscht hatte, glücklich seinen Lebenslauf im Jahre des Heils 1572 in seinem 62. Lebensjahre. Die heilige Theresia, deren Ratgeber er war, nannte ihn einen Heiligen, Gregor XIII. einen treuen Diener. Da er durch viele, große Wunder verherrlicht wurde, nahm ihn Klemens X. in die Zahl der Heiligen auf.

(fsspx)

Altar des hl. Franz Borgia, Basilika des hl. Igantius, Loyola

Hieronymus

Hieronymus im Kardinalsgewand, Peterskirche, Wien

Einsiedler, Priester, Kirchenvater
Namensdeutung: heiliger Name (griech.)
Namenstage: Hieronymus, Geronimo, Geron, Jerôme, Jeronim, Girolamo, Nimo, weibl.: Hieronyma
Gedenktag: 30. September

Lebensdaten: geboren um 347 in Dalmatien, gestorben am 30. September 419/420 in Bethlehem

Lebensgeschichte: Sophronius Eusebius Hieronymus wurde von seiner christlichen, wohlhabenden Familie zum Studium nach Rom gesandt, wo er viel Zeit im Theater und bei den Spielen verbrachte und sich mit der antiken Kunst und Literatur vertraut machte. Unter dem Einfluss guter Freunde und nach einem geheimnisvollen Traum ließ er sich mit 18 Jahren taufen und geriet über Trier, wo er das asketische Mönchtum kennenlernte, in die nordsyrische Wüste, wo er als Einsiedler lebte und die griechisch und hebräisch überlieferte Heilige Schrift eingehend studierte. 378 zum Priester geweiht, lernte er in Konstantinopel die maßgeblichen Bibelauslegungen kennen und machte sich, zurück in Rom, ab 382 als theologischer Berater von Papst Damasus I. unentbehrlich (deswegen wird er auch häufig als Kardinal dargestellt). Von ihm erhielt er den Auftrag, auf der Grundlage verschieden überlieferter Texte eine einheitliche lateinische Bibelübersetzung zu schaffen: die „Vulgata“, die für ein Jahrtausend maßgeblich bleiben sollte. Weil Hieronymus ein unverbesserlicher Rechthaber war und als Asket wenige Freunde beim lebenslustigen Klerus von Rom hatte (dass er als antiochenischer Kleriker bei der Papstnachfolge übergangen wurde, ist fürs mindeste unwahrscheinlich), zog er sich nach dem Tod Damasus’ mit einem Kreis römischer Patrizierinnen nach Bethlehem zurück, wo er drei Frauen- und ein Männerkloster gründete und sich bis zu seinem Tod weiter der Heiligen Schrift und der Verbreitung der asketischen Lebensweise widmete.

Legende: Nachdem Hieronymus einem Löwen in der Wüste einen Dorn aus der Tatze entfernt hatte, leistete das Raubtier ihm in seiner Einsiedelei Gesellschaft bis zu seinem Ende. Diese Legende ist der Verwechslung seiner Vita mit der des heiligen Gerasimos von Lykien geschuldet.

Verehrung: Im 13. Jahrhundert brachte man Hieronymus’ Gebeine von Bethlehem nach Rom, wo sie in der heutigen Basilika Santa Maria Maggiore verehrt werden. Als maßgebliche Autorität für die Schriftauslegung und das Mönchsleben wurde er 1295 gemeinsam mit Ambrosius, Augustinus und Papst Gregor dem Großen zum Kirchenvater erhoben – seine Verehrung und theologische Bedeutung über das Mittelalter hinaus ist dementsprechend groß.

Darstellung: als alter Einsiedler oder Büßer mit Kardinalshut am Boden, am Schreibpult, mit dem Löwen

Patron: von Dalmatien und Lyon, der Asketen und Gelehrten, der Studenten, Archäologen, Pilger, Bibliothekare, Übersetzer und Buchhändler, Helfer gegen Augenleiden
(bistumaugsburg)

 

Kunsthistorisches Museum, Wien, Hieronymus übersetzt die Bibel, das Wort des Priesters soll Würze der Schrift offenbaren

Lust an Gottes Wort, Brief an den Priester Paulinus 

Hieronymusstatue in der Blasiuskirche in Dubrovnik

Die Zelle des hl. Hieronymus in Bethlehem

Eine bronzierte Holzfigur des hl. Hieronymus in der Wiener Dominikanerkirche

Ein Hieronymusfresko in Sant`Apollinare in Ravenna

Die letzte Kommunion des hl. Hieronymus im Petersdom in Rom

Peterskirche, Wien

Dienstag, 29. September 2020

Der Erzengelaltar in der Wiener Peterskirche

 

Erzengelaltar in der Wiener Peterskirche
 

Heiliger Erzengel Michael, du Fürst der himmlischen Heerscharen, verteidige uns um Kampf gegen die Bosheiten und die Nachstellungen des Teufels, sei du unser Schutz, Gott gebiete ihm, so bitten wir flehentlich. Du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen, stürze den Satan und die anderen bösen Geister, die zum Verderben der Seelen in der Welt umhergehen durch die Kraft Gottes hinab in die Hölle.

 

Engel der Menschwerdung, du getreuer Bote Gottes, öffne unsere Ohren auch für die leisen Mahnungen und Lockrufe des liebenden Herzens unseres Herrn! Sei uns immer vor Augen, wir beschwören dich, dass wir das Wort Gottes recht verstehen, ihm nachgehen und gehorchen und das vollbringen, was Gott von uns will! Verhilf uns zu einer wachen Bereitschaft, dass uns der Herr, wenn Er kommt, nicht schlafend findet.
Heiliger Erzengel Gabriel, als erster aller Engel durftest du in Nazaret Maria, eure zukünftige Königin, begrüssen. Im Auftrag des Vaters hast du Maria angefragt, ob sie bereit sei, die Mutter seines Sohnes zu werden. Du durftest das folgenreichste Wort vernehmen, das je ein Mensch gesprochen hat, das Mir geschehe nach deinem Wort, der Jungfrau von Nazareth. Das Nein Evas hat die Menschen durch den Cherubim aus dem Paradies vertrieben, durch das Ja Marias ist Jesus Mensch geworden und hat uns das Paradies neu erschlossen.
Heiliger Erzengel Gabriel! Lehre uns den Willen Gottes freudig annehmen, als Knechte und Mägde des Herrn, wie es Maria getan hat.
Du warst der erste Zeuge der Menschwerdung im Schoss der heiligen Jungfrau. Lehre die Menschen, das keimende Leben im Mutterschoss zu achten, lass sie keinen Frevel begehen am unfassbaren Wunder der Menschwerdung, bewahre unsere Frauen und Mütter vor der grossen Sünde unserer Zeit, der Abtreibung, dem neuen Kindermord von Bethlehem.
Lass unsere Jungfrauen und Frauen die hohe Würde ihres Standes erkennen, dass sie im Geiste Mariens Christus im Herzen tragen und ihre Männer und Söhne heimführen zu Gott.
(Arnold Guillet, gebetech)


Glorreicher Erzengel Rafael, du großer Fürst der himmlischen Heerscharen, nimm unser Gebet gütig an.

Man nennt dich Heilmittel Gottes, also Arzt der geistigen und körperlichen Krankheiten, vor allem für jene, die der Mensch nicht heilen kann, sicherer Begleiter der Reisenden, Zuflucht und Schutz der Gefährdeten, wirksamer und mächtiger Befreier des Menschen von den bösen Geistern, schau gnädig auf uns!

Und wie du einst Tobias Familie so sorgsam beschützt hast, so sei auch zu uns gütig und barmherzig.

Sei uns Führer und getreuer Begleiter auf dem schweren Lebensweg, damit wir mit dir die ewige Seligkeit genießen können. Amen.

Himmlischer Arzt, hl. Erzengel Rafael, mit deinem Lichte erleuchte uns, mit deinem Flügel beschütze uns, mit deinem Heilmittel heile uns!

(Pfarrezellamziller)

Montag, 28. September 2020

Lioba von Tauberbischofsheim

Liobastatue in St. Peter, die Glocke verweist auf den Traum der Mutter

Als „Lehrerin Germaniens“ ging die aus England stammende heilige Lioba (um 710–782), die eigentlich Truthgeba hieß, in die Geschichte der katholischen Kirche ein. Sie war eine Verwandte des heiligen Bonifatius (um 672–754), mit dem sie ihr Leben lang eine zarte Freundschaft verband. Ihr Verdienst ist es, im achten Jahrhundert in Deutschland zahlreiche neue Nonnenklöster erbaut und hierfür viele Lehrerinnen ausgebildet zu haben.

Laut einer Legende träumte Liobas Mutter Ebba eines Nachts vor der Schwangerschaft, sie gebäre eine Glocke, deren Schall über die ganze Erde tönte. Mit diesem schönen Gleichnis zeigte Gott ihr im voraus, welche Aufgaben ihrer Tochter bestimmt seien und wie voll und ganz sie diese ausführen werde.

Truthgeba kam um 710 als Tochter edler Angelsachsen im Königreich Wessex zur Welt. Der Name „Truthgeba“ – deutsch: „Gottesgabe“ – beruht darauf, dass ihre Eltern Dynne und Aebbe (Ebba) lange auf sie warten mussten. Die Mutter Aebbe gab dem Mädchen den Beinamen Lioba – althochdeutsch: „die Liebe Gebende“ –, weil sie ihr besonders lieb war.

Die Eltern schickten Lioba um 720 zur Erziehung in das berühmte Benediktinerinnenkloster Wimborne in Dorset, das unter der Leitung der tüchtigen Äbtissin Tetta stand. Dort ist auch die heilige Walburga (um 710–um 779) erzogen worden, die wie Lioba ebenfalls später in Süddeutschland wirkte.

Wie sehr Lioba den heiligen Bonifatius mochte, dokumentiert ein erhaltener Brief an ihn: „Ich bin die einzige Tochter meiner Eltern, und wenn ich dich, so unwürdig ich dessen bin, an Bruder Statt erhalten könnte, wäre ich sehr glücklich, weil ich zu keinem andern Menschen aus meinem Geschlecht ein solches Zutrauen habe wie zu dir“.

Nach ihrer Ausbildung als Lehrerin in Wimborne wurde Lioba um 735 von Bonifatius ins Frankenreich geholt, um den Aufbau eines Netzes von Nonnenklöstern voranzutreiben. Sie richtete in Tauberbischofsheim (heute Baden-Württemberg) eine Klosterschule ein, in welcher der Lehrerinnennachwuchs für viele neu gegründete weitere Klöster eine Ausbildung erhielt.

Zahlreiche Töchter aus vornehmen Familien und angesehene Witwen nahmen den Schleier und traten in die von Lioba geleiteten Klöster ein. Dort galt die Regel des Ordensgründers Benedikt von Nursia (um 480–547): „Ora et labora“ („Bete und arbeite“). Lioba regierte bescheiden und freundlich und hielt ihre Nonnen zur Handarbeit und zum Studium an.

Bevor Bonifatius zu seiner letzten Missionsreise nach Friesland aufbrach, rief er Lioba nach Mainz und stellte sie unter den Schutz des heiligen Lullus (um 710–786), weil er sein eigenes baldiges Ende ahnte. Nach dem Märtyrertod von Bonifatius am 5. Juni 754 bei Dokkum in Friesland wirkte die Äbtissin noch lange segensreich. Über Lioba berichtete ihr Chronist: „Fürsten liebten sie, Bischöfe nahmen sie freudig auf und beredeten sich mit ihr über das Wort des Lebens“.

Als 70-Jährige zog sich Lioba auf Anraten von Bischof Lullus nach Schornsheim zurück, um dort unweit von Mainz und der Königspfalz von Karl dem Großen (747–814) in Ingelheim den Lebensabend zu verbringen. Der Frankenherrscher übereignete der von ihm sehr geschätzten Äbtissin das Königsgut Schornsheim. Die Schenkungsurkunde vom 28. Juli 782 enthält die erste Erwähnung von Schornsheim.

Bald nach einem letzten Besuch bei der seit 771 mit Kaiser Karl verheirateten Fränkin Hildegard (gest. 783) in Aachen starb Lioba am 28. September 782 in Schornsheim. Man setzte sie neben Bonifatius in Fulda bei. Damit war sie auch im Tod ihrem Lehrer und väterlichen Freund nahe.

Lioba ist 836 heilig gesprochen und ihre Reliquien sind auf den Petersberg überführt worden. Ihre Base, die ebenfalls aus England gekommene Thekla (gest. um 790), bekleidete ab 750 das Amt der Äbtissin der Klöster Kitzingen und Ochsenfurt.

Mehr als tausend Jahre später haben neu entstandene klösterliche Gemeinschaften Lioba zu ihrer Patronin gewählt. Dazu gehören seit 1920 die Benediktinerinnen von Freiburg-Günterstal, die mit insgesamt fast 250 Schwestern an verschiedenen Orten tätig sind. Zum Freiburger Mutterhaus zählt auch das Lioba-Kloster in Tauberbischofsheim.

Kirchen und Kapellen in Mannheim, Heidelberg, Wertheim, Walldürn, Leingarten bei Heilbronn, Freiburg im Breisgau und Konstanz wurden Lioba geweiht, Schulen und Altersheime tragen ihren Namen. Ihr Gedenktag fällt auf den 28. September.
(kathpedia)

Heute gedenkt die Kirche auch des hl. Wenzel von Böhmen,

Statue auf der Karlsbrücke in Prag

und im Prager Veitsdom, Vita

des hl. Bischofs Exuperius von Toulouse

und der hl. Chuniald und Gislar

 

St. Peter, Liobakirche, bei Fulda, Grabeskirche der hl. Lioba

Exuperius von Toulouse

Bischof Exuperius von Toulouse, Malerei in Saint Sernin, Toulouse

 

Exuperius war vor 405 Bischof von Toulouse. Er ließ die Basilika Saint Saturnin /Saint Sernin errichten und übertrug dorthin Saturnins Reliquien. Er lebte asketisch und unterstützte Klöster im Heiligen Land und in Ägypten. 407/408 war er an der Verteidung der Stadt Toulouse beteiligt. Mit Innozenz I. und Hieronymus stand er in Briefwechsel, letztere widmete ihm 406 seinen Bibelkommentar über Zacharias. Paulinus von Nola nannte ihn einen der bedeutendsten Bischöfe seiner Zeit. Er starb nach 411, sein Gedenktag ist der 28. September, der Übertragung der Gebeine wird am 14. Juni gedacht.
(vgl. Heiligenlexikon)


Saint Sernin, Toulouse

 

Heute gedenkt die Kirche auch der Heiligen Chuniald und Gislar. 

Sonntag, 27. September 2020

Vinzenz von Paul

 


Es ist schon viel, wenn den Armen in leiblicher Hinsicht geholfen wird. Wie aber unserem Herrn vor allem das ewige Heil der Menschen am Herzen lag, so müssen auch wir darin unsere Hauptsorge sehen.

Ein gutes, von Herzen kommendes, verständnisvolles Wort, kann den Menschen zu Gott führen, ihm zu Geduld verhelfen, zu einem guten Sterben oder zu einem guten Leben nützlich sein.

(Vinzenz von Paul, Worte des Erbarmens, 38f)


Glasfenster in der Kathedrale von Reims, Beichte

Vinzenz von Paul - geht die Kirche in Europa unter?

Die Statue des hl. Vinzenz von Paul im Petersdom

Das Herzreliquiar in der Rue du Bac

Vinzenz von Paul sieht während der hl. Messe die Seele von Johanna Franziska von Chantal in den Himmel eingehen

Vinzenz von Paul als Feldprediger bei den königlichen Galeeren 

 

Reliquienbüste von Vinzenz von Paul, Saint Sernin, Toulouse

Samstag, 26. September 2020

Am Grab des sel. Bischofs Anton Martin Slomšek in Marburg

Grab von Bischof Slomsek beim Heiligkreuz-Altar, Dom zu Marburg

 

* 26. 11. 1800, Slom (Slowenien)

† 24. 9. 1862, Marburg (Slowenien), in der Diözese Gurk-Klagenfurt wird am 26.9. sein Gedenktag gefeiert

Bischof, religiöser Schriftsteller

Anton Martin Slomšek wurde am 26. November 1800 in Slom in der heute zu Slowenien gehörenden Untersteiermark als erstes von acht Kindern eines Müllers geboren und konnte dank der Hilfe seines Heimatseelsorgers das Gymnasium in Celje (Cilli) besuchen.

Er studierte in Laibach und Zengg (Senj) Philosophie, ehe er 1821 ins Priesterseminar in Klagenfurt eintrat. In St. Andrä im Lavanttal wurde er 1824 zum Priester geweiht. Obwohl ihn der Bischof zum Weiterstudium nach Wien schicken wollte, zog es ihn in die Seelsorge – so bekleidete er von 1825 bis 1829 Kaplanstellen in der Untersteiermark und war anschließend für mehr als ein Jahrzehnt Spiritual im Priesterseminar zu Klagenfurt (wo deutsche und slowenische Theologen der Bistümer Gurk und Lavant studierten).

Slomšek predigte regelmäßig deutsch und slowenisch und leistete wertvolle Kulturarbeit für die lange vernachlässigte slowenische Sprache. 1838 übernahm er die Pfarrei Saldenhofen (Vuzenica) und schrieb hier nach dem Vorbild Bischof Johann Michael von Sailers und Christoph von Schmids sein berühmt gewordenes pädagogisches Werk "Blasius und Agnes in der Sonntagsschule" ("Blaže in Nežica v nedeljski šoli"),dem eine große Zahl religiös-pädagogischer und unterhaltender Kinder- und Jugendbücher folgte.

1844 übernahm er das Amt eines Domherren in St. Andrä und Diözesanschulaufsehers im Lavant-Tal und 1846 das Amt des Pfarrers und Abtes von Cilli (Celje). Kurz darauf wurde er zum Bischof von Lavant gewählt und empfing im Juli 1846 in Salzburg die Bischofsweihe. Er residierte in St. Andrä, bis er 1859 den Sitz der Diözese Lavant nach Maribor verlegte, um damit alle in der Steiermark beheimateten Slowenen in ihrer eigenen Diözese zu vereinigen und sich dadurch gegen die Germanisierung zu wehren.

Damit verbunden war auch eine Neugliederung der Diözesen Seckau, Gurk und Lavant. 1859 eröffnete Slomšek ein Priesterseminar in Marburg und gründete einen Frauenverein, aus dem die Kongregation der Schulschwestern von Marburg hervorging.

Slomšek war ein religiöser Schriftsteller und Dichter, der für Jugendliche und für Erwachsene gleichermaßen schrieb. Die Förderung der slowenischen Identität in seiner damals zu Österreich gehörenden Heimat war ihm ein besonderes Anliegen. Er begründete 1846 das slowenische Jahrbuch "Drobtince" ("Brosamen"), gründete 1853 den St.-Hermagoras-Bücherverein (zur Verbreitung des slowenischen Schrifttums) und veröffentlichte 1854 eine Heiligenlegende.

Als Bischof förderte er die Volksmissionen; 1851 gründete er die Bruderschaft der heiligen Slavenapostel Kyrillos und Methodios zur Förderung der Einheit mit den orthodoxen Kirchen; 1852 berief er den von Vinzenz von Paul gegründeten Lazarusorden in sein Bistum.

Sein Einsatz für die Pflege der Sprache war nicht überall gerne gesehen worden. Die Nationalitätenkonflikte waren teilweise so stark gewachsen, dass sein Grab auf dem städtischen Friedhof in Marburg noch am Tage der Beisetzung geschändet wurde (er starb am 24. September 1862).
Seit 1978 ruhen seine Gebeine im Dom zu Maribor.

Slomšek ist mit seinem Engagement für die Alphabetisierung und gegen die Ignoranz heute genauso aktuell wie zu seiner Zeit. Die katholische Kirche würdigte ihn, indem er 1999 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen wurde.

Heute ist der Stolz der Slowenen auf ihren ersten kanonisierten Seligen ist groß: neben Denkmälern erinnern auch Tafeln in mehreren Städten an seine Tätigkeit; ein eigener "Slomšek-Weg" führt von seinem Geburtsort über die Orte seiner Wirkens durch Slowenien; in der Kathedrale von Maribor zeigen Glasfenster sein Leben und den polnischen Papst bei der Seligsprechung in Maribor. 

(Quelle:  austriaforum)

Das Chorgestühl aus dem Jahr 1771 mit den vergoldeten Reliefs (Johannes der Täufer) und der Altar der Kreuzkapelle sind ein Werk des Künstlers Jožef Holzingers. Hier befindet sich seit dem Jahr 1996 das Grab von Bischof Slomsek.

Chorgestühl von Holzinger, Dom zu Marburg

Seliger Bischof Anton, bitte für uns!

Kathedrale St. Johannes der Täufer (Stolnica svetega Janeza Krstnika), Maribor

Drei Dinge habe immer vor Augen: das alles sehende Gottesauge, das alles hörende Gottesohr und jenes Buch, in das Gott alle Taten verzeichnet.
Nur einmal am Tag denk an die drei Dinge, und du wirst nicht mehr sündigen.
Drei Dinge aus vergangenen Tagen sind zu bedauern: das getane Böse, das versäumte Gute und die verlorene Zeit.
Selig derjenige, der sich dieser Dinge enthält.
(Bischof Slomsek, heiligenlexikonde)

Drei Dinge habe immer vor Augen: das alles sehende Gottesauge, das alles hörende Gottesohr und jenes Buch, in das Gott alle Taten verzeichnet. Nur einmal am Tag denk an die drei Dinge, und du wirst nicht mehr sündigen. Drei Dinge aus vergangenen Tagen sind zu bedauern: das getane Böse, das versäumte Gute und die verlorene Zeit. Selig derjenige, der sich dieser Dinge enthält.

Ausführliche Beschreibung des sel. Bischofs bei Andreas Resch

Drei Dinge habe immer vor Augen: das alles sehende Gottesauge, das alles hörende Gottesohr und jenes Buch, in das Gott alle Taten verzeichnet. Nur einmal am Tag denk an die drei Dinge, und du wirst nicht mehr sündigen. Drei Dinge aus vergangenen Tagen sind zu bedauern: das getane Böse, das versäumte Gute und die verlorene Zeit. Selig derjenige, der sich dieser Dinge enthält.
Grabstein von Anton Martin Slomsek

Heute gedenkt die Kirche auch der hl. Ärzte Kosmas und Damian

Am Grab von Kosmas und Damian in Rom

Altar der hll. Kosmas und Damian, Leben, Kathedrale von Segovia

Altar im Kunsthistorischen Museum, Wien

Apsismosaik in Santi Cosma e Damiano

 

und des hl. Kaspar Stangassinger

Portrait in der Marienkirche, Wien