Mittwoch, 29. Oktober 2014

Der Exkommunikation entgangen


Kirchliche Strafmaßnahmen haben wir nicht zu befürchten, denn wir essen immer auf 





Schwester Restituta Kafka




Restituta Helene Kafka, Ordensfrau und Märtyrin. Schwester Restituta wurde als Helene Kafka 1894 in Brünn geboren und stammte aus einfachsten Verhältnissen. Ihre Familie übersiedelte nach Wien, wo sie nach ihrer einfachen Schulausbildung kurz als Trafikantin und Aushilfsschwester im Krankenhaus Wien-Lainz arbeitete. Dort lernte sie die „Franziskanerinnen von der christlichen Liebe“ kennen, die kurz „Hartmannschwestern“ genannt werden, und trat 1915 ein. Sie erhielt den Ordensnamen „Restituta“. Nach ihrer Ausbildung zur Operationsschwester erhielt sie wegen ihres geraden und eindeutigen Auftretens und ihres ausgebildeten Gerechtigkeitssinnes den Spitznamen „Schwester Resoluta“.
Zur Zeit der nationalsozialistischen Machtergreifung war Schwester Resituta im Krankenhaus Mödling eingesetzt und wurde dort sehr bald zu der Zentralfigur, die für die Erhaltung des Glaubens im Spital sorgte. Unter anderem leistete sie einer Verordnung, in den Krankenzimmern die Kreuze abzunehmen, erbitterten Widerstand, sorgte trotz Verbot für die Spendung der Krankensalbung und machte insgesamt keinen Hehl aus ihrer Nazigegnerschaft. Nach der Anzeige durch einen nationalsozialistisch gesinnten Arzt wurde sie am 18. Februar 1942 verhaftet und im Wiener Landesgericht am 29. Oktober 1942 zum Tod verurteilt. Mit diesem Urteil wollte man die katholische Kirche und den Ordensstand überhaupt zutiefst demütigen, Gnadengesuche wurden abgewiesen. Briefe aus dem Gefängnis bezeugen die große Ergebenheit Schwester Restitutas in den Willen Gottes. Sie wurde am Morgen des 30. März 1943 im Landesgericht Wien enthauptet.
 Schwester Restituta wurde am 21. Juni 1998 auf dem Wiener Heldenplatz, wo sich 60 Jahre zuvor Adolf Hitler als „Führer“ hatte huldigen lassen, von Papst Johannes Paul II. als Märtyrin selig gesprochen. Reliquien befinden sich im Altar der Katharinenkapelle des Rudolphinums.
(Martyrologium Sancrucense)


Restitutakapelle im Hartmannspital, 1050 Wien



Als Schwester Restituta gefasst zum Richtblock ging, bat sie Gott um Verzeigung für alle, die an ihrem Tod schuldig waren. Da man ihr Ketten angelegt hatte, bat sie den Gefängnisgeistlichen; "Hochwürden, machen sie mir ein Kreuzchen auf die Stirn", dann wurde sie um 18.21 Uhr enthauptet. Die fünf Monate Haft in der Todeszelle hatten sie gereift und geläutert. Der Gefängnispriester berichtet: "Man sah weder Angst noch Tränen bei ihr. Eher leuchtete innere Freude und Verlangen nach Ruhe und dem Frieden in Gott aus ihren Mienen und Worden."

Ihr Zeugnis im Gefängnis für ihren Glauben war so beeindruckend, dass sich Mitgefangene bekehrten und wieder zu Gott fanden. Die Erzbischöfliche Kommission in Wien, die nach dem Kriege den Seligsprechungsprozess vorbereitete, kam zu dem Ergebnis, daß der Zettel mit dem Spottgedicht eine Falle der Nationalsozialisten war, um Schwester Restituta verhaften zu lassen. Sie wurde letztlich wegen ihrer Glaubensüberzeugung und nicht aus politischen Gründen hingerichtet. Schwester Restituta hatte auch in den Krankenzimmern verbotenerweise Kreuze an den Wänden angebracht. Ein Austritt aus dem Orden, so bot man ihr an, hätte ihr Leben gerettet. Die erhaltenen Gerichtsakten zeigen, mit welcher Verdrehung von Tatsachen gearbeitet wurde und dass ihr Todesurteil lange vor der Verhandlung feststand. (Rudolf Grulich)


Diese Märtyrin hat für Christus gelebt und ist für Christus gestorben.
Sie hat sich nicht gefürchtet vor den Drohungen der Richter.
Darum durfte sie eingehen in die Herrlichkeit des Herrn.
(Eröffnungsvers d. hl. Messe)


Gott, du hast der seligen Maria Restituta die Gabe verliehen,
bis in den Tod für den Glauben und die menschliche Würde zu kämpfen.
Auf ihre Fürsprache gib, dass auch wir uns im Kreuz des Herrn rühmen
und unerschrockene und treue Zeugen deines Heiles werden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
(Tagesgebet)

Dienstag, 28. Oktober 2014

Simon und Judas


Simon Kananäus, Apostel. Simon wird im Neuen Testament nur in den Apostelkatalogen genannt, in den Evangelien tritt er weder durch Worte noch durch Taten hervor. Sein aramäischer Beiname „Kananäus“ bedeutet „der Eiferer“ und hat nichts mit einer Herkunft aus Kanaan zu tun. Dieselbe Bedeutung hat das griechische „Zelotes“, mit dem der Apostel apostrophiert wird. Vermutlich besagt „Kananäus“ bzw. „Zelotes“, dass Simon, bevor er sich Jesus anschloss, der jüdischen Partei der Zeloten angehört hat. Die Legende macht aus Simon und Judas Thaddäus Brüder. Simon soll später in Palästina als Glaubensbote gewirkt haben. Über sein Lebensende sind wir nicht unterrichtet. Dass er zersägt worden ist, ist ebenfalls legendär. Der Apostel Simon kann mit dem „Herrenbruder“ Simon nicht gleichgesetzt werden. Die Kirche gedenkt des Herrenbruders Simon, der der zweite Bischof von Jerusalem war, am 18. Februar. Der Apostel Simon wird dargestellt mit Säge, auch mit Lanze oder Schwert.

Judas Thaddäus, Apostel. Thaddäus heißt „der Beherzte“. Judas Thaddäus war der Sohn eines Jakobus (Lk 6,16), er war von Jesus zum Apostel berufen worden. Judas Thaddäus ist nicht zu verwechseln mit Judas Ischariot, der Jesus verraten hat. Er ist auch nicht mit Judas, dem Bruder des Simon, gleichzusetzen. Ebenso wenig ist er der Verfasser des Judasbriefes im Neuen Testament. Außer in den Apostelkatalogen wird er im Neuen Testament nicht erwähnt. Nach der Legenda Aurea wurde Judas vom Apostel Thomas nach derHimmelfahrt Christi zu König Abgar von Edessa geschickt. Abgar von Edessa ist jener König, der ein Bild Jesu malen ließ, weil Christus ihn geheilt hatte. Seit Ende des 18. Jahrhunderts ist seine Verehrung im Steigen begriffen, weil er in verzweifelten und ausweglosen Situationen als Helfer angerufen wird. Der Apostel Judas Thaddäus wird dargestellt mit Buch und Keule
(Martyrologium Sancrucense)

Altar des Judas Thaddäus, Gemälde um 1928, Michaelerkirche, Wien




In Österreich geht die Verehrung des hl. Judas vor allem auf den hl. Klemens Maria Hofbauer (1751-1820) zurück. Besonders in Wien, wo Klemens wirkte, sind viele Kirchen und Kapellen dem Heiligen geweiht. Klemens Maria verfasste einige Gebete zu Judas Thaddäus und ermunterte die Gläubigen, sich in allen Nöten voll Vertrauen an den Apostel zu wenden.



Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast den heiligen Apostel Judas Thaddäus mit der besonderen Gnade geziert,
die bösen Gedanken zu vertreiben und in ganz und gar verzweifelter Lage zu helfen.
Gib, dass ich diesen großen heiligen Apostel mit besonderer Andacht verehre und anrufe.
Verleihe, dass mir in allen meinen Nöten des Leibes und der Seele,
besonders in diesem Anliegen . . .
Erhörung und Hilfe durch seine mächtige Fürbitte am Throne Gottes zuteil werde.
Herr Jesus, wahrer Gott und Mensch,
du hast aus besonderer Huld und Gnade den heiligen Judas Thaddäus
unter deine vielgeliebten Apostel aufgenommen.
Gib mir, ich bitte dich, durch seine Fürbitte die Gnade der Beharrlichkeit bis zum Tod,
auf dass mein Name und die Namen aller mir Anbefohlenen
im Buch des Lebens eingeschrieben seien.
Liebe Mutter Gottes, um der Verdienste des heiligen Judas Thaddäus willen
erbarme dich meiner Seele und jener, für die ich besonders beten will.
Rette mich und sie. Amen.
Gebet des hl. Clemens Maria Hofbauer zum hl. Judas Thaddäus

Dienstag, 21. Oktober 2014

Sel. Karl aus dem Hause Österreich

Michaelerkirche, Wien


Seliger Kaiser Karl, du hast dein schweres Amt und alle schwierigen Herausforderungen deines Lebens als Auftrag Gottes übernommen und in deinem Denken, Entscheiden und Handeln allein dem Dreifaltigen Gott vertraut.

Wir bitten dich, tritt bei Gott für uns ein und erflehe uns Vertrauen und Mut, damit wir selbst in menschlich aussichtslosen Situationen nicht verzagen, sondern gläubig den Weg Christi gehen.

Erbitte uns die Gnade, unser Herz vom Herzen Jesu formen zu lassen. Steh uns bei, damit wir uns für die Armen und Notleidenden mitfühlend und tatkräftig einsetzen, unerschrocken für den Frieden im Kleinen und in der Welt kämpfen und unser ganzes Leben in jeder Lage hoffnungsfroh in Gottes Hand legen – damit wir alle wie du zu Ihm gelangen durch Christus unsern Herrn. (Quelle)

Freitag, 17. Oktober 2014

Offenbarung schlägt Adobe






Letzter familiensynodaler Beitrag gegen die Verharmlosung der Sünde (aus dem Heiligen Land)


Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern, und wenn er nach Hause kommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir; ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war.
Ich sage euch: Ebenso wird auch im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben umzukehren. (Lk 15)



Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg. Doch der Herr lud auf ihn die Schuld von uns allen. Er wurde mißhandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer, so tat auch er seinen Mund nicht auf. (Jes 53,6-7)


Den Reumütigen aber gewährt er Umkehr
und tröstet die Hoffnungslosen.
Wende dich zum Herrn, laß ab von der Sünde,
bete vor ihm, und beseitige das Ärgernis!
Kehre zu Höchsten zurück,
und wende dich ab vom Bösen,
hasse stets das Schlechte.
(...) Wie groß ist das Erbarmen des Herrn
und seine Nachsicht gegen alle,
die zu ihm umkehren.
(aus der heutigen Lesehore, Jesus Sirach 17)

Donnerstag, 16. Oktober 2014

3. familiensynodaler Beitrag gegen die Verharmlosung der Sünde (aus Paray-le-Monial)

Jesus offenbart Margareta Maria Alacoque Sein göttliches Herz, Basilika Sacre-Coeur, Paray-le-Monial

Mein göttlicher Meister erteilte mir einmal folgende Lehre:

"Wisse", sagte er mir, als ich einen Fehler begangen hatte, "daß ich ein heiliger Herr bin und die Heiligkeit lehre. Ich bin rein und kann nicht den leisesten Makel dulden. Deshalb mußt du in Einfalt des Herzens, in ehrlicher und reiner Absicht in meiner Gegenwart handeln.

Ich kann nicht die geringste Abweichung dulden, und ich werde dich erkennen lassen, daß ich, nachdem dass Übermaß meiner Liebe mich angetrieben hat, mich zu deinem Meister zu machen, um dich nach meiner Art und meinen Plänen zu unterweisen und zu bilden, die lauen und feigen Seelen nicht ertragen kann, und wenn ich sanft bin im Ertragen deiner Schwachheiten, ich nicht weniger streng und genau sein werde im Tadeln und Bestrafen deiner Untreuen."

(M. Breig, Hrsg., Leben und Werke der hl. Margareta Maria Alacoque, I. Selbstbiographie, 54)

2. familiensynodaler Beitrag gegen die Verharmlosung der Sünde (aus Fatima)






Mittwoch, 15. Oktober 2014

Am Taufbrunnen der hl. Theresia von Avila (inkl. Redebeitrag zur Familiensynode gegen die Verharmlosung der Sünde)



Avila, Spanien

Theresia von Jesus, Karmelitin, Ordensreformatorin und Kirchenlehrerin. Theresia wird nicht nur deshalb, „die Große“ genannt, um sie von der „kleinen Therèse“, also von „Theresia vom Kinde Jesu“ zu unterscheiden. Ihr Leben bezeugt das große Gnadenwirken Gottes.
Teresa de Cepeda y Ahumada wurde als jüngstes von 11 Geschwistern am 28. März 1515 zu Avila in Spanien geboren. Sie trat als 20-jährige am 2. November 1535 in das Karmelitinnenkloster der Menschwerdung in Avila ein. Die Observanz war oberflächlich, ja verkommen. Nach einem Jahr brach Theresia zusammen, lag einige Tage im Koma, so dass man sie für tot hielt. Man hatte ihre Augen bereits mit Wachs verschlossen und hätte sie beinahe lebendig begraben. Danach hatte Theresia erste mystische Visionen. 1539 kam es nach einer Begegnung mit dem leidenden Christus zur – wie sie es nannte – „endgültigen Bekehrung“. In ihrem Kloster und von der Ordensleitung wurde sie deshalb oft nicht ernst genommen, ja bekämpft. 1560 erlebte sie Visionen der Hölle, die ihren Wunsch nach Vollkommenheit noch verstärkten. Unter größten Schwierigkeiten und Anfeindungen ihrer Ordensschwestern setzte sie die Reform des Karmeliterordens durch: 1562 erfolgte mit Genehmigung des Papstes und des Ortsbischofs die Gründung eines Reformklosters in Avila. Die „Unbeschuhten Karmelitinnen“ mit strengster Klosterzucht waren geboren. Zusammen mit Johannes vom Kreuz gründete sie ab 1568 insgesamt 32 solche Reformklöster für Frauen und für Männer. Neuer Widerstand verhinderte die Weiterführung der Reform, bis der Papst 1580 die Unbeschuhten zu einem eigenen Orden erhob.
Theresia starb am 4. Oktober 1582 zu Alba de Tormes. Die spanischen Stände erklärten sie 1617 zur Patronin Spaniens. In ihrem Buch „Die Seelenburg“ beschreibt Theresia die Vereinigung der Seele mit Gott. Durch die Lektüre dieses Buches hat sich Edith Stein, die spätere Märtyrin und Patronin Europas, bekehrt. Theresia von Avila wird dargestellt als Karmelitin, wie ein Engel ihr Herz durchbohrt.
(Martyrologium Sancrucense)

Pfarrkirche zum hl. Johannes d. Täufer und Taufkirche d. hl. Theresia





Die Kirche San Juan wurde im 15. Jahrhundert an Stelle einer alten romanischen Kirche errichtet. Hier an diesem Taufbecken empfing die hl. Theresia am 4. April 1515 das Sakrament der Taufe.

Danke, Hochwürden, dass Sie das Gitter öffnen!




Ich weiß von einer Person, der unser Herr zeigen wollte, was aus einer Seele wurde, sobald sie in eine Todsünde fiel.
Diese Person sagt, wenn man das begriffen hätte, wäre ihrer Meinung nach kein Mensch mehr fähig zu sündigen, auch wenn er sich den denkbar größten Schwierigkeiten aussetzen müsste, um den Gelegenheiten zu fliehen. Daher überkam sie der starke Wunsch, dass doch alle das begreifen möchten, möge er auch euch überkommen, Töchter, dass ihr viel für diejenigen zu Gott betet, die in diesem Zustand sind, ganz und gar zur Dunkelheit geworden, so wie dann auch ihre Werke sind.

Denn so wie bei einer ganz klaren Quelle auch alle Rinnsale, die aus ihr entspringen, klar sind - wie das für eine Seele im Zustand der Gnade zutrifft, der es von daher zukommt, dass ihre Werke in den Augen Gottes und der Menschen wohlgefällig sind, weil sie aus jenem Lebensquell hervorgehen, an dem die Seele wie ein Baum gepflanzt ist, der keine Lebenskraft und Frucht hätte, wenn sie ihm nicht von daher zukäme, da dieses ihn erhält und bewirkt, dass er nicht vertrocknet, sondern gute Früchte hervorbringt -, so ist es auch bei einer Seele, die sich durch eigene Schuld von dieser Quelle entfernt und sich an eine andere mit pechschwarzem Wasser von widerlichem Gestank verpflanzt hat, alles, was aus ihr hervorströmt, lauter Unheil und Schmutz.

(Theresia von Avila, Erste Wohnungen der Inneren Burg, 2,2, Herder, 89)