Mittwoch, 30. September 2020

Hieronymus

Hieronymus im Kardinalsgewand, Peterskirche, Wien

Einsiedler, Priester, Kirchenvater
Namensdeutung: heiliger Name (griech.)
Namenstage: Hieronymus, Geronimo, Geron, Jerôme, Jeronim, Girolamo, Nimo, weibl.: Hieronyma
Gedenktag: 30. September

Lebensdaten: geboren um 347 in Dalmatien, gestorben am 30. September 419/420 in Bethlehem

Lebensgeschichte: Sophronius Eusebius Hieronymus wurde von seiner christlichen, wohlhabenden Familie zum Studium nach Rom gesandt, wo er viel Zeit im Theater und bei den Spielen verbrachte und sich mit der antiken Kunst und Literatur vertraut machte. Unter dem Einfluss guter Freunde und nach einem geheimnisvollen Traum ließ er sich mit 18 Jahren taufen und geriet über Trier, wo er das asketische Mönchtum kennenlernte, in die nordsyrische Wüste, wo er als Einsiedler lebte und die griechisch und hebräisch überlieferte Heilige Schrift eingehend studierte. 378 zum Priester geweiht, lernte er in Konstantinopel die maßgeblichen Bibelauslegungen kennen und machte sich, zurück in Rom, ab 382 als theologischer Berater von Papst Damasus I. unentbehrlich (deswegen wird er auch häufig als Kardinal dargestellt). Von ihm erhielt er den Auftrag, auf der Grundlage verschieden überlieferter Texte eine einheitliche lateinische Bibelübersetzung zu schaffen: die „Vulgata“, die für ein Jahrtausend maßgeblich bleiben sollte. Weil Hieronymus ein unverbesserlicher Rechthaber war und als Asket wenige Freunde beim lebenslustigen Klerus von Rom hatte (dass er als antiochenischer Kleriker bei der Papstnachfolge übergangen wurde, ist fürs mindeste unwahrscheinlich), zog er sich nach dem Tod Damasus’ mit einem Kreis römischer Patrizierinnen nach Bethlehem zurück, wo er drei Frauen- und ein Männerkloster gründete und sich bis zu seinem Tod weiter der Heiligen Schrift und der Verbreitung der asketischen Lebensweise widmete.

Legende: Nachdem Hieronymus einem Löwen in der Wüste einen Dorn aus der Tatze entfernt hatte, leistete das Raubtier ihm in seiner Einsiedelei Gesellschaft bis zu seinem Ende. Diese Legende ist der Verwechslung seiner Vita mit der des heiligen Gerasimos von Lykien geschuldet.

Verehrung: Im 13. Jahrhundert brachte man Hieronymus’ Gebeine von Bethlehem nach Rom, wo sie in der heutigen Basilika Santa Maria Maggiore verehrt werden. Als maßgebliche Autorität für die Schriftauslegung und das Mönchsleben wurde er 1295 gemeinsam mit Ambrosius, Augustinus und Papst Gregor dem Großen zum Kirchenvater erhoben – seine Verehrung und theologische Bedeutung über das Mittelalter hinaus ist dementsprechend groß.

Darstellung: als alter Einsiedler oder Büßer mit Kardinalshut am Boden, am Schreibpult, mit dem Löwen

Patron: von Dalmatien und Lyon, der Asketen und Gelehrten, der Studenten, Archäologen, Pilger, Bibliothekare, Übersetzer und Buchhändler, Helfer gegen Augenleiden
(bistumaugsburg)

 

Kunsthistorisches Museum, Wien, Hieronymus übersetzt die Bibel, das Wort des Priesters soll Würze der Schrift offenbaren

Lust an Gottes Wort, Brief an den Priester Paulinus 

Hieronymusstatue in der Blasiuskirche in Dubrovnik

Die Zelle des hl. Hieronymus in Bethlehem

Eine bronzierte Holzfigur des hl. Hieronymus in der Wiener Dominikanerkirche

Ein Hieronymusfresko in Sant`Apollinare in Ravenna

Die letzte Kommunion des hl. Hieronymus im Petersdom in Rom

Peterskirche, Wien

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen