Naaman reinigt sich im Jordan, rechts der Prophet Elischa, Kunsthistorisches Museum Wien |
Lesung
aus dem zweiten Buch der Könige (5,1-15a)
1Naaman, der Feldherr des Königs von Aram, galt viel bei seinem Herrn und
war angesehen; denn durch ihn hatte der Herr den Aramäern den Sieg verliehen.
Der Mann war tapfer, aber an Aussatz erkrankt.
2Nun hatten die Aramäer bei einem Streifzug ein junges Mädchen aus dem
Land Israel verschleppt. Es war in den Dienst der Frau Naamans gekommen.
3Es sagte zu seiner Herrin: Wäre mein Herr doch bei dem Propheten in
Samaria! Er würde seinen Aussatz heilen.
4Naaman ging zu seinem Herrn und meldete ihm: Das und das hat das Mädchen
aus Israel gesagt.
5Der König von Aram antwortete: So geh doch hin; ich werde dir ein
Schreiben an den König von Israel mitgeben. Naaman machte sich auf den Weg. Er
nahm zehn Talente Silber, sechstausend Schekel Gold und zehn Festkleider mit
6und überbrachte dem König von Israel das Schreiben. Es hatte folgenden
Inhalt: Wenn jetzt dieser Brief zu dir gelangt, so wisse: Ich habe meinen
Knecht Naaman zu dir geschickt, damit du seinen Aussatz heilst.
7Als der König von Israel den Brief gelesen hatte, zerriss er seine
Kleider und rief: Bin ich denn ein Gott, der töten und zum Leben erwecken kann?
Er schickt einen Mann zu mir, damit ich ihn von seinem Aussatz heile. Merkt
doch und seht, dass er nur Streit mit mir sucht.
8Als der Gottesmann Elischa hörte, der König von Israel habe seine Kleider
zerrissen, ließ er ihm sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Naaman
soll zu mir kommen; dann wird er erfahren, dass es in Israel einen Propheten
gibt.
9So kam Naaman mit seinen Pferden und Wagen und hielt vor dem Haus
Elischas.
10Dieser schickte einen Boten zu ihm hinaus und ließ ihm sagen: Geh und
wasch dich siebenmal im Jordan! Dann wird dein Leib wieder gesund, und du wirst
rein.
11Doch Naaman wurde zornig. Er ging weg und sagte: Ich dachte, er würde
herauskommen, vor mich hintreten, den Namen Jahwes, seines Gottes, anrufen,
seine Hand über die kranke Stelle bewegen und so den Aussatz heilen.
12Sind nicht der Abana und der Parpar, die Flüsse von Damaskus, besser als
alle Gewässer Israels? Kann ich nicht dort mich waschen, um rein zu werden?
Voll Zorn wandte er sich ab und ging weg.
13Doch seine Diener traten an ihn heran und redeten ihm zu: Wenn der
Prophet etwas Schweres von dir verlangt hätte, würdest du es tun; wie viel mehr
jetzt, da er zu dir nur gesagt hat: Wasch dich, und du wirst rein.
14So ging er also zum Jordan hinab und tauchte siebenmal unter, wie ihm der
Gottesmann befohlen hatte. Da wurde sein Leib gesund wie der Leib eines Kindes,
und er war rein.
15aNun kehrte er mit seinem ganzen Gefolge zum Gottesmann zurück, trat vor
ihn hin und sagte: Jetzt weiß ich, dass es nirgends auf der Erde einen Gott
gibt außer in Israel.
(Lesung vom Montag in der 3. Fastenwoche)
im Mittelgrund verweigert der Prophet Elischa die Annahme der Geschenke |
im Hintergrund bittet Gehasi, der Diener des Propheten, Naaman heimlich um Geschenke |
Heilung von Naaman, Cornelis Engebrechtsz, um 1520/25 |
die Flügelaußenseiten stellen die hll. Kosmas und Damian, die Patrone der Heilkunst dar |
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