Donnerstag, 27. Februar 2020

Der Menschensohn muss vieles erleiden

Kreuzigung Christi, 1606, Frans II. Francken, Kunsthistorisches Museum, Wien



+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas           Lk 9, 22-25

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
22Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen.
23Zu allen sagte er: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.
24Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.
25Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt?
(Evangelium von Donnerstag nach Aschermittwoch) 

Heute gedenkt die Kirche des hl. Gabriel Possenti und der hl. Anne Line.

Mittwoch, 26. Februar 2020

Kampf zwischen Fasching und Fasten


Pieter Bruegel d. Ältere, 1559, Kunsthistorisches Museum, Wien (Bildinterpretation)


Wie während eines Turniers treten im Vordergrund die beiden allegorischen Hauptfiguren gegeneinander an: links reitet der feiste Karneval auf einem Fass und führt einen Bratspieß als Waffe. Rechts rollt die magere Fastenzeit, zwei Fische ins Treffen führend, heran.
So ist man in Fastnachtspielen und Faschingsumzügen des 15. u. 16. Jhs. tatsächlich aufgetreten. Alle szenischen Details entsprechen damaliger Wirklichkeit und sind volkskundlich identifiziert. Erfunden dagegen ist die räumlich-zeitliche Gleichzeitigkeit des Geschehens.

Getreuer Gott, im Vertrauen auf dich
beginnen wir
die vierzig Tage der Umkehr und Buße.
Gib uns die Kraft zu christlicher Zucht,
damit wir dem Bösen absagen
und mit Entschiedenheit das Gute tun.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.








Dienstag, 25. Februar 2020

Walburga, mit dem guten Draht nach oben, Patronin von Eichstätt

Verherrlichung der hl. Walburga und Anbetung des Lammes Gottes, Hochaltarbild, Joachim von Sandrart, um 1664

Der Auftraggeber des riesigen Altarbildes (770x480 cm) in der Eichstätter Klosterkirche der Benediktinerinnen war Bischof Marquard II. Schenk von Castell, der sich umgeben von den Kapitelherren am linken Bildrand aufschauend zur heiligen Walpurga befindet. Im Zentrum des Bildes steht die heilige Walpurga, flankiert von ihren Brüdern Wunibald und Willibald, dem Gründer des Bistums Eichstätt. Unter den Kapitelherren links am Bildrand hat Sandrart sich selbst eingefügt und schaut als einziger aus dem Bild heraus.

Engel gießen das Öl der hl. Walburga auf die Kranken



»… nach Stockau/ und mahlte daselbst/ unter andren/ für S. Hochfürstl. Gn. den H. Bischof zu Aichstett/ das herrliche Altar-Stuck zu S. Walburg/ in größe von 30 Schuhen. Diß Gemälde praesentiret S. Hochfürstl. Gn. auf einer Galleria im Bischoflichen Ornat und Pontifical stehend/ von allen dero und des HochStiffts Capitel-Herren umgeben/ und ganz andächtig gen Himmel sehend: als gleichsam flehentlich ansuchend um Hülfe für eine große Mänge armer/ blinder/ lahmer/ kranker und bresthafter Leute/ die vor ihme stehen und um Erledigung seufzen.
Aus dem Himmel fället ein Strahl der Glori auf S. Walburgen Begräbnis: aus welchem das daselbst für heilig und heilsam gehaltene Oel schwitzet/ welches durch etliche Engel unter die Bresthaften/ zu ihrer Genesung/ ausgetheilet wird. In dieser Schaar sind hohe und niedere Personen/ und nicht allein von Christlichen Nationen/ sondern auch Türken/ Persianer/ Mohren und andere Ausländische/ theils zu Pferd/ theils herzu gehend/ theils getragen und geführet: derer aller unterschiedliche Stellungen/ Affecten und bewegliche passiones, so kunstreich ausgebildet/ daß man diß Werk nicht genug beschauen und bewundern kan/ auch ein ganzes Buch davon zu schreiben wäre. Daher viel Fürsten und Herren/ allein um dieses WunderStucks willen/ diesen Ort besuchet/ welcher hierdurch…«
 





Äbtissin
Namensdeutung: die schützende Herrin (althochdeutsch)
Namenstage: Walburga, Walburg, Walburgis, Wally, Valpuri
Gedenktag: 25. Februar
Lebensdaten: geboren um 710 in Wessex, gestorben am 25. Februar 779 in Heidenheim
Lebensgeschichte: Walburga, der Legende nach ein Königskind wie ihre Geschwister Willibald und Wunibald, lebte von ihrem zehnten Lebensjahr an im Kloster Wimborne, wo sie 25 Jahre lang blieb und vielleicht bereits für die Entsendung als Missionarin ausgebildet wurde.
Nachdem sich ihre Brüder im Auftrag ihres Onkels Bonifatius im süddeutschen Raum niedergelassen hatten, zog auch Walburga auf den Kontinent und lebte im Kloster ihrer Verwandten Lioba in Tauberbischofsheim. Als ihr Bruder Wunibald erkrankte, pflegte sie ihn bis zu seinem Tod 761 und übernahm von ihm das Eigenkloster Heidenheim, dem sie ein Frauenkloster hinzufügte. Unter ihrer Führung entwickelte sich das Doppelkloster zu einem Zentrum der Mission auf deutschem Boden.
Die bereits zu Lebzeiten als wundertätig verehrte Walburga starb am 25. Februar 779 in Heidenheim.
Verehrung/Brauchtum: Walburgas Gebeine wurden am 1. Mai 870 feierlich erhoben und nach Eichstätt verbracht, der Gründung ihres Bruders Willibald. Daher rührt auch der Name der Walpurgisnacht zum 1. Mai. Die Wallfahrt zu ihrem Grab war eine der größten des Mittelalters. In der Krypta des Benediktinerinnenklosters Sankt Walburg bildet sich an ihrem Reliquienschrein das sogenannte Walburgisöl, eine Flüssigkeit, die Pilger als Heilmittel an der Klosterpforte erhalten können.
Darstellung: als Äbtissin mit Stab, Regelbuch, Ölflasche, manchmal auch mit drei Ähren
Patronin: des Bistums Eichstätt, der Wöchnerinnen, Bauern, Haustiere, Helferin bei Husten, Hundebiss, Tollwut, in Seenot, für gutes Wachstum der Feldfrüchte und gegen Augenleiden
(Bistum Augsburg) 



hl. Walburga, bitte für uns

Abtei- und Klosterkirche St. Walburg, Eichstätt

Walburgastatue auf dem Kirchturm (mit dem guten Draht nach oben), mit Stab und Ölflasche

Samstag, 22. Februar 2020

Verkünde ihnen den Namen Jesus

Petrus schickt den hl. Apollinaris zur Mission nach Ravenna,
Filippo Pasquali (1651-1697)

Das Bild geht zurück auf die Passio Sancti Apollenaris, wo sich der Apostelfürst an den ersten Bischof von Ravenna folgendermaßen wandte: "Erhebe dich und empfange den Heiligen Geist und die Bischofswürde, geh zur Stadt namens Ravenna, in der es viele Bewohner gibt. Verkünde ihnen den Namen Jesus und fürchte dich nicht. Du weißt ganz gewiß, wer der Sohn Gottes ist, der den Toten das Leben wiederschenkte und den Kranken Heilung gab."



Petrus sendet Apollinaris nach Ravenna, Kathedrale von Ravenna
darunter Johannes XXIII. und Johannes Paul II.

Bekehrung der hl. Margareta von Cortona

Bekehrung der hl. Margareta von Cortona, S. Maria in Aracoeli




Margareta verlor mit sieben Jahren ihre Mutter, von der sie fromm erzogen wurde. Der Vater heiratete wieder, das Verhältnis des sehr schönen Mädchens zur Stiefmutter war und blieb schlecht. Mit 16 Jahren verließ Margareta ihre Familie und begann, unverheiratet mit einem Edelmann zusammenzuleben. Neun Jahre „der Sünde und Schande“, wie sie später sagte, verbrachte sie als Geliebte eines Mannes, für den sie als Gattin nicht in Frage kam, der ihr aber ein wesentlich komfortableres Leben als in ihrer Familie ermöglichte. In dieser Zeit bekam sie einen Sohn.

Als sie 25 war, wurde sie von ihrem Hündchen in den Wald gezerrt. Sie fand den Edelmann, der seit Tagen verschwunden war, ermordet und schon halb verwest. Das war der Moment ihrer Bekehrung: Sie sah sich ohne ihren Geliebten in aussichtsloser Lage und versuchte zunächst, zu ihrer Familie zurückzukehren. Ihr Vater wollte sie aufnehmen, aber die Stiefmutter wollte nicht, setzte sich durch und Margareta wurde fortgejagt.
(wikipedia)

Tod der hl. Margareta (S. Maria in Aracoeli)

Heute feiert die Kirche das Fest Kathedral Petri

S. Maria in Aracoeli, Rom