Samstag, 22. Oktober 2022

Johannes Paul II. über Wissenschafter, die heute selten zu finden sind

 

Johannes Paul II., Mariabesnyö, Gödöllö, Ungarn

APOSTOLISCHE REISE NACH POLEN UND UNGARN

aus der ANSPRACHE VON JOHANNES PAUL II.
AN DIE VERTRETER AUS DER WELT DER KULTUR
UND DER WISSENSCHAFT

Ungarische Akademie der Wissenschaften (Budapest) Samstag, 17. August 1991

2. Darüber hinaus sei es mir gestattet, den Schriftstellern, Wissenschaftlern, Künstlern und Ärzten besonders herzlich meine Achtung zu bekunden, die auch unter den schwierigen Verhältnissen der jüngsten Vergangenheit nie aufgehört haben,
sich zu ihrem christlichen Glauben zu bekennen,
und immer dem Gebot der Wahrheit und der Stimme ihres Gewissens treu geblieben sind,
auch wenn sie dafür schwere Diskriminierungen ertragen mußten.
Könnte man es in der Tat unterlassen, auf die Trauer und den Schmerz hinzuweisen, mit dem wir erleben mußten, wie in den Ländern Mittel- und Osteuropas hervorragende Persönlichkeiten ins Abseits gedrängt wurden, weil sie sich infolge ihres entschlossenen Festhaltens an den Werten des Glaubens aus dem sozialen und kulturellen Leben ausgeschlossen sahen?  (.....)

Die Geschichte der ungarischen Kultur hat nicht nur wertvolle Profanwerke, sondern auch Meisterwerke christlichen Glaubens und christlicher Kultur aufzuweisen. Das allererste große Werk der ungarischen Literatur bezieht sich auf die Jungfrau Maria, die Schmerzensmutter Jesu. Und viele berühmte ungarische Dichter und Schriftsteller haben das innige Verhältnis herausgestellt, in das Gottes gerechte und barmherzige Liebe mit dem erlittenen Geschick jedes einzelnen Menschen eintritt, der immer als Kind Gottes angesehen wird, auch dann, wenn er vom rechten Weg abkommt.

Ein wesentlicher Teil der ungarischen Musik gibt der Lobpreisung Gottes Ausdruck. Die schönsten historischen Baudenkmäler sind Kirchen und Klöster. Kultur und Glaube sind in eurer Geschichte stets untrennbar miteinander verwoben gewesen.

Der Herr helfe Ihnen, diese Ihre Sendung zu erkennen, und die mütterliche Fürsprache Mariens, an die sich das ungarische Volk im Laufe seiner tausendjährigen Geschichte wiederholt vertrauensvoll gewandt hat, stehe Ihnen bei. In ihrem Namen segne auch ich Sie von Herzen.

Maria unter dem Kreuz, Krypta Mariabesnyö
Heiliger Johannes Paul II., erbitte uns Frieden und Freiheit

Freitag, 21. Oktober 2022

Karl I. aus dem Hause Österreich

 





Die entscheidende Aufgabe des Christen besteht darin, in allem Gottes Willen zu suchen, zu erkennen und danach zu handeln. Dieser täglichen Herausforderung stellte sich der Staatsmann und Christ Karl aus dem Hause Österreich. Er war ein Freund des Friedens. In seinen Augen war der Krieg „etwas Entsetzliches". Mitten in den Stürmen des Ersten Weltkriegs an die Regierung gelangt, versuchte er die Friedensinitiative meines Vorgängers Benedikt XV. aufzugreifen.

Von Anfang an verstand Kaiser Karl sein Herrscheramt als heiligen Dienst an seinen Völkern. Sein ernstes Bestreben war es, der Berufung des Christen zur Heiligkeit auch in seinem politischen Handeln zu folgen. Dabei war ihm der Gedanke der sozialen Liebe wichtig. Sei er uns allen ein Vorbild, besonders denen, die heute in Europa politische Verantwortung tragen!

(Johannes Paul II. anlässlich der Seligsprechung, 4. Oktober 2004) 

In der Kathedrale von Steinamanger


 


Heute gedenkt die Kirche auch der hl. Ursula:

Fenster der Ursula mit ihren Gefährtinnen (Kölner Ursulakirche) und der Hymnus zu Ehren der elftausend Jungfrauen von Hildegard von Bingen

Am Grab der hl. Ursula in Köln, Ursulalegende

Schutzmantelursula und Leben der hl. Ursula

Seliger Kaiser Karl, erbitte uns den Frieden in Europa

Mittwoch, 19. Oktober 2022

Paul vom Kreuz

Paul vom Kreuz (Paolo Francesco Danei) wurde am 3. Januar 1694 in Ovada (Piemont) geboren. 1720 wurde er von Bischof Gattinara eingekleidet und versuchte in den folgenden Jahren mit seinem Bruder Johannes Baptist die spätere Kongregation der Passionisten zu gründen. 1727 wurden beide vom Papst im Petersdom zu Priestern geweiht und zogen sich auf den Monte Argentario bei Orbetello zurück. Dort entstand 1737 das erste Kloster. In Mittelitalien predigte er viele Volksmissionen. Zahlreichen Menschen war er Führer zu einem Leben der Gottverbundenheit. 1770 gründete er die Passionistinnen als streng beschaulichen Orden. Nach einem langen Leiden starb er am 18. Oktober 1775. Papst Pius IX. sprach ihn 1867 heilig.

 

Paul vom Kreuz empfängt auf dem Totenbett die Sakramente
Kapelle des hl. Paul vom Kreuz in Santi Giovanni e Paolo

Blick aus Himmelshöhn
auf die Schar der Deinen,
Paulus, die beglückt
dich als Vater ehren:
du machst ihnen Mut,
durch ein heil ́ges Leben
dir nachzustreben.

Wunderbar bezeugt
durch ein Licht vom Himmel
kamst du in die Welt
als ein Liebling Gottes;
aus dem wilden Fluss,
wo Gefahr dir drohte,
half dir Maria.

Nie hat Erdenlust
deinen Sinn gefesselt,
nie befleckte Schuld
deine reine Seele;
fest und unbeirrt
hast du deinen Willen
Gott zugewendet.

Heili ́ger Liebe Glut,
die dein Herz erfüllte,
brannte auf die Brust
dir den Namen Jesus;
fortan war dein Ziel,
willig wie ein Sklave
Christus zu dienen.

Wie der Hirsch sich sehnt
nach der frischen Quelle,
drängte es dich hin
zu dem Kreuze Christi;
in der Einsamkeit
hat die Gnade Gottes
dich umgestaltet.

Deinen Leib hast du
hart in Zucht genommen,
dass er Not ertrug,
Hunger, Durst und Kälte;
Nächte hast du oft
Gott dem Herrn gewidmet,
wachend und betend.

Unseres Heilands Bild
stand dir stets vor Augen,
du bist ihm gefolgt
auf dem Weg des Leidens;
in dir leuchtet auf
des Erlösers Liebe:
Paulus vom Kreuze.

Dir sei Lob und Dank,
Vater, reich an Güte,
mit dem Ew ́gen Sohn
und dem Heil ́gen Geiste,
der uns Kraft verleiht,
wie dereinst Sankt Paulus
treu dir zu dienen. Amen.
(Hymnus zur Vesper)


Santi Giovanni e Paolo, Rom

Dienstag, 18. Oktober 2022

Lukas

 

Deckenfresko mit den 4 Evangelisten in der Bibliothek in Admont

 

Herr, unser Gott, du hast den Evangelisten Lukas auserwählt,

in Wort und Schrift das Geheimnis deiner Liebe zu den Armen zu verkünden.

Gib, dass alle, die sich Christen nennen, ein Herz und eine Seele sind,

und lass alle Völker der Erde das Heil schauen,

das du ihnen bereitet hast.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.
 

Bibliothek im Stift Admont

Samstag, 15. Oktober 2022

Die Herzverwundung der hl. Teresa

Altar der hl. Teresa von Avila in der Basilika in Marianka

Was damit gemeint ist, berichtet die Heilige selbst: „Ich sah einige Male neben mir einen Engel mit einem langen goldenen Pfeil in seinen Händen; und mir war, als würde er ihn mir einige Male ins Herz stoßen, ganz tief hinein. Ich war wie weggerissen und ergriffen vor lauter Liebe zu Gott…″ So feiern wir an diesem Fest also die Erfahrung der Liebe Gottes, das Ergriffensein Teresas von der Liebe Gottes, verständlich gemacht durch das Bild der Verwundung des Herzens, dem Symbol für die Liebe. (Quelle)

Im Kloster der Menschwerdung

Statue der hl. Theresia in Alba den Tormes, Gnaden durch das innere Gebet

Bild der Heiligsprechung durch Gregor XV. (Museum Alba de Tormes) - inneres Gebet

Verherrlichung der hl. Theresia, Karmel Brescia (Hymnus Lesehore, Vita)

Über das Gebet

Stundengebet des Karmel

In der Taufkirche der hl. Theresia von Avila

Der Konvent über dem Geburtshaus der hl. Theresia

Wie der Herr begonnen hat, meine Seele wachzurufen - Begegnung mit dem Schmerzensmann

Die Gnade der geistlichen Vermählung

Das verwundete Herz 

Am Grab der hl. Theresia von Avila in Alba de Tormes 

Kapuzinerkloster Marianka

 

Im Buch Deuteronomium sagt Moses: Gott, unser Herr, ist verzehrendes Feuer. Das meint: Feuer der Liebe – ein Feuer, dessen grenzenlose Gewalt die von ihm ergriffene Seele unermesslich verzehrt und in sich verwandelt. Und wenn solcher Liebesbrand die Seele bedrängender anfällt, dann glüht die Seele in so hoch gesteigerter Liebe, dass sie mehr als alle Gluten der Welt zu glühen glaubt.

Es kann geschehen, dass die Seele so sehr von Liebe brennt, dass sie sich im Innern von einem Seraph angefallen und von ihm verletzt fühlt mit einem Pfeil oder Dolch, den Liebesfeuer weiß glühend machte. Wenige Seelen gelangen zu so Großem; aber einige sind dahin gelangt, zumal die Seelen jener, deren Kraft und Geist sich in Erben ausbreiten soll. Denn Gott verleiht den Erstlingen des Geistes, den Gründern, in dem Maße Fülle und Kraft, wie sie Jünger für Gott gewinnen sollen durch ihre Lehre und ihres Geistes Macht.
(Johannes vom Kreuz)

Freitag, 7. Oktober 2022

Mit Maria auf Jesus schauen (Rosenkranz)

den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast


Aber um Apostel des Rosenkranzes zu sein, muß man die Schönheit und die Tiefe dieses einfachen und jedem Menschen zugänglichen Gebets persönlich erfahren.
Vor allem muß man sich von der Jungfrau Maria an der Hand führen lassen, um das Antlitz Christi zu betrachten: ein freudenreiches, lichtreiches, schmerzhaftes und glorreiches Antlitz. Wer wie Maria und gemeinsam mit ihr die Geheimnisse Jesu bewahrt und sie unermüdlich betrachtet, der macht sich seine Empfindungen immer mehr zu eigen und wird ihm ähnlich.

Ich möchte in diesem Zusammenhang einen schönen Gedanken des sel. Bartolo Longo zitieren. Er schreibt: »Wie zwei Freunde, die sich öfters besuchen, sich in ihren Gewohnheiten anzugleichen pflegen, so können auch wir, die wir in familiärer Vertrautheit mit Jesus und der Jungfrau in der Betrachtung der Rosenkranzgeheimnisse sprechen und gemeinsam ein und dasselbe Leben in der Kommunion vollziehen, ihnen gleich werden, soweit dies unsere Begrenztheit erlaubt: Von diesen höchsten Beispielen können wir das demütige, arme, verborgene, geduldige und vollkommene Leben erlernen«

(B16, 19.10.2008)


Biblische Fresken über dem Hochaltar thematisieren den freuenreichen Rosenkranz
v. Carpoforo Tencala, Dominikanerkirche Wien

den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast

den du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast

den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast

den du, o Jungfrau, zu Bethlehem geboren hast

Einsetzung und Feier des Rosenkranzfestes

 

Einsetzung Rosenkranzfest durch Papst Pius V., im Hintergrund die Schlacht
von Lepanto, rechts empfängt der hl. Dominikus den Rosenkranz von Jesus
Engel zeigen drei Rosenkranzgeheimnisse

Der barocke Hochaltar wurde durch einen in spanischem Stil gehaltenen Altar von Carl Rösner (1840) ersetzt (Altarblatt „Maria als Königin des Rosenkranzes" [Einsetzung des Rosenkranzfestes durch Papst Gregor XIII. (Korr. Papst Pius V.)] von Leopold Kupelwieser, 1839).
Beiderseits des Altars befinden sich Freskobilder von Carpoforo Tencala (1676), die die Geheimnisse des freudenreichen Rosenkranzes zeigen. Darunter befindet sich eine Darstellung der Seeschlacht von Lepanto 1571.
Mit dem von Papst Pius V. 1572 angeordneten Rosenkranzfest, das in der Folge am ersten Sonntag im Oktober gefeiert wurde, sollte an den Sieg der Heiligen Liga über die Türken in der "Seeschlacht von Lepanto" am 7. Oktober 1571 erinnert werden.
Nach dem Sieg Prinz Eugens über die Türken im Jahr 1718 in der Schlacht von Peterwardein wurde dieser Gedenktag auf die ganze Kirche ausgedehnt und in den römischen Kalender aufgenommen. Im Jahre 1913 wurde das Marienfest wieder auf den 7. Oktober, den Tag des Sieges von Lepanto, verlegt. Das Fest wird heute noch an diesem Tag gefeiert. (Quelle)

Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz, bitte für uns!

Liebe Brüder und Schwestern!

Dieser erste Sonntag im Oktober bietet uns zwei Anlässe zum Gebet und zum Nachdenken: den Gedenktag Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz, den wir gerade heute begehen, und das missionarische Engagement, dem dieser Monat in besonderer Weise gewidmet ist. Das traditionelle Bild der Gottesmutter vom Rosenkranz stellt Maria dar, wie sie in dem einen Arm das Jesuskind hält und mit dem anderen dem hl. Dominikus den Rosenkranz reicht.

Diese bedeutsame Ikonographie zeigt, daß der Rosenkranz ein von der Jungfrau geschenktes Mittel ist, um auf Jesus zu schauen und ihn durch die Betrachtung seines Lebens zu lieben und ihm immer treuer nachzufolgen.

Das ist der Auftrag, den die Gottesmutter auch bei verschiedenen Erscheinungen hinterlassen hat. Ich denke insbesondere an die Erscheinung von Fatima, die sich vor 90 Jahren ereignet hat. Sie stellte sich den drei Hirtenkindern Lucia, Jacinta und Francisco als die »Muttergottes vom Rosenkranz« vor und empfahl eindringlich, den Rosenkranz jeden Tag zu beten, um das Ende des Krieges zu erlangen. Auch wir wollen die mütterliche Bitte der Jungfrau aufnehmen und uns verpflichten, den Rosenkranz in gläubiger Gesinnung für den Frieden in den Familien, den Nationen und der ganzen Welt zu beten.

Wir wissen jedoch, daß der wahre Friede sich dort verbreitet, wo die Menschen und die Institutionen sich dem Evangelium öffnen. Der Monat Oktober hilft uns, diese grundlegende Wahrheit durch eine besondere Animation ins Gedächtnis zu rufen, die darauf abzielt, das missionarische Streben in jeder Gemeinde lebendig zu erhalten und die Arbeit der Priester, Ordensmänner, Ordensfrauen und Laien zu unterstützen, die an den Vorposten der Mission der Kirche wirken. (B16, Angelus, 7. Oktober 2007)

Marialis Cultis 42-47, S. Maria sopra Minerva, Rom

Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz in Pompej, Bartolo Longo

Die Lepantomonstranz in der Asamkirche

Lourdes und der Rosenkranz

Lepanto und der Rosenkranz

Eine kleine Geschichte des Rosenkranzes

Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz in Fatima

Pius V. und der Rosenkranz

Am Rosenkranzfest den ganzen Psalter beten

Papst Benedikt ermutigt Kinder, den Rosenkranz zu beten

 

Wiener Dominikanerkirche