Donnerstag, 26. Mai 2016

Kommt, lasset uns anbeten!





Liebe Brüder und Schwestern, wie jedes Jahr wird sich nach der heiligen Messe die traditionelle eucharistische Prozession durch die Straßen ziehen, und wir werden mit Gebeten und Gesängen ein einstimmiges Bittgebet zum in der konsekrierten Hostie gegenwärtigen Herrn erheben.
Wir werden ihm im Namen der ganzen Stadt sagen:

Bleibe bei uns, Jesus, schenke dich uns
und gib uns das Brot,
das uns für das ewige Leben Nahrung gibt!
Befreie diese Welt vom Gift des Bösen,
der Gewalt und des Hasses, das die Gewissen verschmutzt,
reinige sie mit der Kraft deiner barmherzigen Liebe.

Und du, Maria,
die du in deinem ganzen Leben die »eucharistische Frau« gewesen bist,
hilf uns, geeint zum himmlischen Ziel zu gehen,
genährt vom Leib und Blut Christi,
Brot des ewigen Lebens
und Arznei der göttlichen Unsterblichkeit.
Amen!

 (Predigt von Papst Benedikt XVI., Fronleichnam 2009)

Mittwoch, 25. Mai 2016

Tele-Kleinode aus der Stiftskirche Heiligenkreuz

Kreuzesikone über dem Altar zeigt die Auferstehung aus dem Grab
(Nachbildung von 1980, das Original datiert auf das Jahr 1138 und befindet sich
im Dom von Sarzana)

über dem Baldachin thront die Dreifaltigkeit, Stiftskirche Heiligenkreuz

hl. Katharina, hl. Barbara, hl. Ursula (verdeckt), hl. Lutgardi?

Kreuz des Baldachins

Ich weiß, ich gehör nicht hierher, aber ich wollte nicht bloß eines unter vielen sein!

Hl. Josef, Josefsaltar

Maria mit Kind, Marienaltar

Hl. Bernhard, Bernhardsaltar

Zwei schwache Gaben habe ich, o Herr,
den Leib und die Seele.
O könnte ich sie Dir doch ganz und gar
als Opfer des Lobes darbringen!
Gut wäre dies für mich;
weit ruhmvoller und ersprießlicher wäre es jedoch,
wenn ich mich Dir zum Opfer darbringen würde,
als wenn ich mir selbst überlassen bliebe, 
denn in mir ist meine Seele verwirrt.

(Traugott Ohse, Voll Güte bist du Herr, Beten mit Bernhard von Clairvaux, 24)

Hl. Benedikt, Benediktsaltar

Bildausschnitt, Aufnahme Mariens von 1696, J. M. Rottmayr


Büsten von Heiligen aus dem Zisterzienserorden, ihren Lobgesang mit dem der Mönche
der offene Mund deutet an, dass sich ihr Lobgesang mit dem der Mönche vereint


Mose mit den Gesetzestafeln, Chorgestühl

Bildausschnitt aus dem Chorgestühl, ein nicht allzu schweres Bildrätsel

Engel auf der Orgel
 
Dreifaltigkeitssäule im Stiftshof

Sonntag, 22. Mai 2016

Anbetung der Dreieinigkeit



Als im Jordan Du getauft wurdest, Herr,
wurde die Anbetung der Dreieinigkeit geoffenbart.

Denn des Vaters Stimme legte Zeugnis für Dich ab,
da sie den geliebten Sohn Dich nannte,

und der Geist in Gestalt der Taube
bekräftigte des Wortes Untrüglichkeit.

Der Du erschienen bist, Christus, Gott,
und die Welt erleuchtet hast, Ehre Dir!

(Troparion am 6. Jänner, L. Heiser, Jesus Christus, 177)

Freitag, 20. Mai 2016

Bischof Johann Michael Sailer

Dom St. Peter, Regensburg

Johann Michael Sailer, Bischof. Johann Michael Sailer wurde am 17. November 1751 zu Aresing bei Schrobenhausen geboren, er empfing 1775 die Priesterweihe und war Professor in Ingolstadt, Dillingen und Landshut, zuletzt für Moral- und Pastoraltheologie. Als Theologe, Erzieher und Seelsorger beeinflusste er wesentlich die innere Erneuerung des katholischen Lebens in Deutschland.

Der unkirchlichen Aufklärung setzte er ein verinnerlichtes Christentum auf biblischer Grundlage entgegen. Sein „Vollständiges Lese- und Betbuch zum Gebrauch der Katholiken“ wurde auch von zahlreichen evangelischen Christen geschätzt. In christlicher Demut ertrug Professor Sailer unbegründete Anfeindungen integralistischer Kirchenkreise, die 1819 erfolgreich seine Erhebung auf den Bischofsstuhl von Augsburg verhinderten.

Schließlich wurde er 1821 in das Regensburger Domkapitel berufen, wurde 1822 Weihbischof und Koadjutor, 1825 Generalvikar und Dompropst. und endlich 1829 Bischof von Regensburg.
Bischof Johann Michael Sailer starb am 20. Mai 1832 und ist im Dom zu Regensburg bestattet.
(Martyrologium Sancrucense)

ganz links: Standbild auf Sailers Grab im Dom zu Regensburg, von den Brüdern Konrad und Franz Eberhard,
gestiftet von König Ludwig I. von Bayern. Dieser hatte an Sailers Grab einst bekannt: 
 "Hier ruht der größte Bischof Deutschlands, und mir ist ein Schutzgeist gestorben!" (Quelle)

Ja, Gott kennt, Gott durchschauet mich;
Er weiß, was ich getan.
D’rum, o mein Herze, prüfe dich,
und schau dich redlich an!
 
Hab ich, bei meinem Tun, an Gott,
und Böses nicht gedacht?
Mit Ehrfurcht, was er mir gebot,
und kindlichfroh vollbracht?
 
War ich in meiner Arbeit treu?
Vor Gottes Aug’ ein Christ?
Bin ich von allem Unrecht frei?
Von Trägheit und von List?
 
Was Gutes hab ich heut getan,
gelernet und gelehrt?
Nahm ich mich des Verlass’nen an,
der Trost von mir begehrt?
 
Hab’ ich in Liebe mich geübt?
Dacht’ ich stets brüderlich?
Ward niemand heut’ von mir betrübt?
Seufzt niemand über mich?
 
Bewacht’ ich heut’ mein Herze stets,
und meine Leidenschaft?
Sucht’ ich mit Eifer des Gebets
zum Kampfe Gottes Kraft?
 
War ich in Gott auch stets vergnügt,
im Glauben immer fest?
Ein Kind, das Gott im Schoße liegt,
weil Christus es erlöst?
 
Wie? Darf ich heute nichts bereu’n?
Kränkt mein Gewissen nichts?
Wird dieser Tag mir freudig sein
am Tage des Gerichts?
 
Und – wie? – wenn Gott in dieser Nacht
mich fordert vor’s Gericht:
Erschräck’ ich vor des Richters Macht,
und Seinem Antlitz nicht?
(Prüfung am Abend, Quelle)

Mittwoch, 18. Mai 2016

Am Grab des hl. Erik von Schweden in Uppsala

Westportal mit dem hl. Erik


Erich IX. Jedvardsson, König von Schweden. Erich führte ein sittenreines Leben, schützte die Kirche und machte sich um die Bekehrung der Finnen verdient. Er starb im Kampf gegen den dänischen Prinzen Magnus Henriksson am 18. Mai 1160.
Nach der Legende wurde Erich während eines Gottesdienstes ermordet. Schon bald nach seinem Tod, nachweislich 1198, wurde Erich als Heiliger verehrt. Seine Gebeine ruhen in einem goldenen Schrein hinter dem Hochaltar des Doms zu Uppsala. Erich wird mit königlichen Insignien vor einem Altar stehend mit Kirchenmodell dargestellt.
(Martyrologium Sancrucense)

Nach dem Konzil wurde der Gedenktag des hl. Erich (18. Mai) auf den 10. Juli gelegt und wird jetzt gemeinsam mit den hll. Knud und Olaf begangen.


Mit dem Bau des Eriksdoms wurde um 1270 begonnen. Erst 1435, nach fast 200 Jahren, erfolgte die Weihe durch Erzbischof Olaus Laurentii. Über Jahrhunderte wurden hier die schwedischen Könige gekrönt und begraben. Die Gebeine Eriks hatte man zunächst in Gamla Uppsala beigesetzt.  Anlässlich der Verlegung des Beschofssitzes nach Uppsala wurde Erik zusammen mit dem heiligen Olav und dem heiligen Lars zum Kirchenpatron des Domes gemacht. 1273 wurden die Reliquien von Erik in den Dom zu Uppsala überführt. Jeden 18. Mai, dem Gedenktag Eriks, wurden seine Gebeine in einer feierlichen Prozession nach Gamla Uppsala übertragen.
Im großen Stadtbrand von 1702 wurden Türme, Dach und Innenausstattung beschädigt, der Bau wurde barockisiert. Ende des 19. Jahrhunderts bekam die Kirche ihre hohen neugotischen Turmspitzen. Der Dom ist die größte Kirche Skandinaviens: Länge 118,7 m, Turmhöhe 118,7, Deckenhöhe 27 m.


Westseite mit dem Hauptportal (Eriksportal) und Südseite Lars/(Laurentius)portal

Eriksportal
Am 18. Mai wird der hl. Erik mit Blumen bedacht


über dem hl. Erik die beiden Reliefdarstellungen Jesus an der Geißelsäule und die Verkündigung an Maria

Über dem Portal Josef, Maria mit dem Kind und Johannes der Täuifer unter kleinen Baldachinen


Südportal (St. Larsportal), Reliefs zeigen die Erschaffung der Welt, das Relief im Tympanon illustriert
Mt 11,28: Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.
In den Archivolten sind Propheten und Apostel dargestellt, die Rundreliefs zeigen die Schöpfung der Welt

Lars / Laurentiusportal


Grabkapellen säumen die dreischiffige Kirche, auch der Chor ist von einem Kapellenkranz umgeben


Der Schrein des hl. Erik steht im nördlichen Chorumgang, im sog. Finstachor. Aus Finsta stammten die hl. Birgitta von Schweden und ihre Familie.

12.45 Uhr, Mittagsgebet der schwedischen Kirche am Fest des hl. Erich
(wo ist der Altar für die Zelebration;-)

Heiliger Erich - König und Märtyrer

Der Erikschrein aus dem Jahr 1579 besteht aus 34 kg Silber, 0,6 kg Gold und 1,4 kg Kupfer. Anfang des 14. Jahrhunderts wurden die Eltern der hl. Birgitta von Schweden im Finstachor beigesetzt. Seit 1990 wird hier auch eine Reliquie der hl. Birigitta, eine Stück von ihrem Hüftbein, aufbewahrt.


 


Gedenktag und wahrscheinlicher Todestag 18. Mai 1160
(andere Deutung: am 18. Mai 1167 wurden seine Reliquien in einen Schrein gelegt, der Todestag war ein paar Tage vorher)

Als der hl. Erik am Himmelfahrtstag 1160 der hl. Messe in der damaligen Pfarrkirche, der Dreifaltigkeitskirche beiwohnte, erhielt er Nachricht davon, dass Dänen, die ihm den Thron streitig machten, in der Stadt seien. Erik allerdings wollte den Kampf erst aufnehmen, nachdem er die Messe zu Ende gehört hatte. Da seine Männer in der Unterzahl waren, hatten die Dänen leichtes Spiel. Erik wurde mit einem Hieb durch den Hals getötet. (..) Im Weiteren erzählt die Legende, dass dort, wo der abgeschlagene Kopf Eriks auf den Boden aufschlug, nämlich zwischen Domkirche und Fluß, eine Quelle entsprang, deren Wasser Wunderheilungen bewirkte.
(S. Hardegger, Weiter Himmel, stille Wege, 50ff)



Herr, unser Gott,
höre auf die Fürsprache
der heiligen Könige Knud, Erich und Olaf,
die in ihren Ländern
die Botschaft von Christus verbreitet haben.
Gib, dass wir mit den Völkern des Nordens
im Glauben an Christus verbunden bleiben,
und stärke in uns allen
die Bereitschaft zur Einheit, wie du sie willst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.



Patron Schwedens

Reliquie der hl. Birgitta von Schweden im Finstachor, Uppsala

Reliquienschrein der hl. Birgitta von Schweden, die fünf roten Punkte symbolisieren die fünf Wunden Christi, Uppsala

Grab der Eltern der hl. Birgitta von Schweden, Birger Persson und Ingeborg Bengtsdotter

Grabplatte der Eltern der hl. Birgitta, Finstachor, Dom zu Uppsala


Birgitta von Schweden, Finstachor, Uppsala

Birgitta von Schweden, Finstachor, Eriksdom


Katharina von Schweden, die Tochter Birgittas, Finstachor, Eriksdom

Blick zum Hauptportal nach Westen
 
Südseite des Doms zu Uppsala