Freitag, 15. September 2023

Eingeprägt in meinem Herzen

 

Schmerzensmutter, bitte für uns!
 

„Ich fühle mit dir, o schmerzliche Mutter, den Schmerz,
den das dich durchbohrende Schwert verursachte,
als Simeon dir im Tempel die Qualen weissagte,
die die Menschen deinem geliebten Jesus zufügen würden,
bis hin zum Augenblick, als er vor deinen Augen am Kreuzesholze starb,
blutüberströmt und von allen verlassen,
ohne dass er von dir Schutz oder Hilfe erhalten konnte.

Deshalb, meine Königin,
bitte ich dich durch diese bittere Erinnerung,
die dein Herz so viele Jahre lang bedrückt hat,
für mich die Gnade zu erlangen,
die Leiden Jesu Christi und die deinen immer,
vom Leben bis zum Tod,
eingeprägt in meinem Herzen zu bewahren.
Amen.”
(Hl. Alphonsus Liguori)

Donnerstag, 14. September 2023

Wenn ich von der Erde erhöht bin

 

werde ich alle an mich ziehen

Samstag, 9. September 2023

Niemals hörst du auf, auf ihn hinzuweisen (Mariazell)

 

Große Mutter Österreichs, bitte für uns!


Muttergottes von Mariazell, Maria
Magna mater Austriae
Große Mutter Österreichs
Magna Domina Hungarorum
Große Frau der Ungarn
Alma Mater gentium Slavorum

Selige Mutter der Slawischen Völker.
Von Fürsten in prunkvolle Gewänder gekleidet,
Edelsteine und Perlen funkeln auf Brokat und Seide
als Sinnbild deiner eigenen Kostbarkeit.
Gold und Silber umgeben dich,
überall ist Glanz und Zier,
eine Heimstatt, würdig einer Königin.

Und doch ist dein Inneres aus Lindenholz,
lignum sacrum, wie du selbst
einfach und schlicht, unverfälscht, heilig.
Lindenholz, Material weich und nachgiebig,
das sich der Hand des Künstlers willig überlässt,
bis er die bis dahin die im Holz schlummernde
ideale Gestalt herausgearbeitet hat.

Mit deinem Ja hast du dich dieser gestaltenden Kraft,
dem großen Künstler GOTT mit ganzem Herzen
überlassen, hast dein Werden, dein Hervortreten
aus dir selbst geschehen lassen,
deine eigene Entwicklung und damit das
Wachsen und Werden des göttlichen Kindes,
das durch deine Zustimmung Gestalt angenommen hat.

Es ist dieselbe unbegreifliche Liebe, die aus dem
Samen einer Linde Zelle um Zelle, Blatt um Blatt,
Jahresring um Jahresring einen mächtigen Baum werden lässt,
dieselbe wunderbare Liebe, die einzelnen Menschen
die Gabe verleiht, aus diesem Baum dein Bildnis zu schaffen,
dieselbe zärtliche Liebe, die dich in den Himmel
aufgenommen hat und dieselbe fürsorgliche Liebe,
die dich uns zur Mutter gegeben hat.

Die Pracht deiner Gewänder, Große Mutter Österreichs,
Mariazeller Mutter, unsere Mutter, verwehrt uns den Blick
auf deine Hand, die so ausdrucksstark auf das Jesuskind zeigt.
Doch niemals hörst du auf, auf ihn hinzuweisen, uns zu ihm
hinzuführen, heraus aus unseren Nöten, unserer Hoffnungslosigkeit.

Und du reichst uns die Hand in unserer Glaubensschwäche,
in unseren Fragen und Zweifeln.
Du tust es durch diese eine göttliche Liebe, die dich und uns
erschaffen hat und immerzu nach unserem „Ja“ fragt.
(Quelle)

Freitag, 8. September 2023

Voll Freude

 

Hochaltarbild in Mariä Geburt, Enzersfeld

Das Fest Mariä Geburt entstand im Orient, wahrscheinlich aus dem Kirchweihfest der St.-Anna-Kirche in Jerusalem, die als Ort der Geburt Mariens gilt; nach anderer Überlieferung ist Maria in Nazaret geboren. Im Westen nennt Papst Sergius (687-701) als die vier Marienfeste, die in Rom gefeiert werden: Verkündigung, Aufnahme in den Himmel, Geburt und „Begegnung“ (= Mariä Lichtmess). Vom Datum der Geburt Mariens aus (das kein historisches Datum ist) wurde auch das Datum ihrer Empfängnis (8. Dezember) festgesetzt. Die Tatsache, dass das Fest dieser Geburt liturgisch gefeiert wird, setzt den Glauben voraus, dass Maria heilig, d. h. ohne Erbsünde, geboren wurde; vgl. Fest der Geburt Johannes‘ des Täufers (24. Juni).

Eröffnungsvers

Voll Freude feiern wir das Geburtsfest der Jungfrau Maria,
aus ihr ist hervorgegangen die Sonne der Gerechtigkeit,
Christus, unser Gott.

Dienstag, 5. September 2023

Nur noch Jesus

 

Heilige Mutter Teresa, bitte für uns!

“Oh Gott, wir glauben, dass du da bist.

Wir beten dich an und lieben dich mit unserem ganzen Herzen und unserer ganzen Seele, denn du bist all unserer Liebe am würdigsten.

Wir wollen dich lieben, wie es die Seligen im Himmel tun.

Durchflute unsere Seelen mit Deinem Geist und Leben. Durchdringe und nimm unsere ganze Existenz völlig in Besitz, so dass unser Leben nur noch ein Abglanz deines Lebens ist. 

Leuchte durch uns und sei so in uns, dass jede Seele der wir begegnen deine Gegenwart in unserer Seele fühlt. Lass sie aufschauen und nicht mehr uns sehen, sondern nur noch Jesus!” (Mutter Teresa)

Freitag, 1. September 2023

Gerührt durch Opferbereitschaft

 

Unter der Kreuzigungsszene der hl. Ägidius

Dominikanerkirche Prag

Vom Eremiten zum Abt

Das Grab des Heiligen wird in einer Abtei in der Region von Nîmes in Frankreich verehrt. Es stammt wahrscheinlich aus merowingischer Zeit, auch wenn die Inschrift nicht vor dem 10. Jahrhundert angebracht worden ist. Zu der Zeit wurde auch die Lebensgeschichte von Ägidius verschriftlicht, sie ist durchwoben von wunderbaren Ereignissen.

Eine der wahrscheinlichsten Rekonstruktionen des Lebens von Ägidius (oder St. Gilles, wie er in Frankreich genannt wird), besagt, dass er aus reicher Familie in Athen stammte und in einem Wald im Süden Frankreichs, nahe der Rheinquelle, das Leben eines Eremiten gewählt hatte, um Gott auf diese Weise besser zu dienen. Er verbrachte den Großteil seiner Zeit im Gebet, in Schlichtheit und mit Fasten. Er ernährte sich von Gräsern, Wurzeln und Wildfrüchten und schlief auf der nackten Erde, mit einem Stein als Kopfkissen.

Durch die Opferbereitschaft des Eremiten gerührt, soll Gott ihm eine Hirschkuh geschickt haben, die ihn täglich mit ihrer Milch nährte. Doch eines Tages wurde er durch den Gotenkönig Flavius, der im Wald jagte, entdeckt. Dieser war auf der Spur der Hirschkuh, die sich zu Ägidius geflüchtet hatte; ein Pfeil, den Flavius abgeschossen hatte, traf statt des Tieres den Heiligen. Zwischen dem Herrscher und dem Emeriten entwickelte sich eine Freundschaft; Flavius bot in der Folge dem Ägidius ein Stück Land an, um dort eine Abtei zu errichten. Dieser nahm das Angebot an und tauschte das Leben in Einsamkeit gegen ein Leben in einer Gemeinschaft von Mönchen, die rasch anwuchs und über ihre Mauern hinaus bekannt wurde. Bis zu seinem Tod, am 1. September 720, stand Ägidius dem Kloster, das den Namen „Saint-Gilles“ erhielt, als Abt vor.

Kult und Wunder über Frankreich hinaus

Gemeinsam mit seinen Mönchen unternahm der heilige Ägidius eine große Evangelisierungskampagne in der Region des heutigen Languedoc, die mit der Urbanisierung der Gegend Hand in Hand ging. Sie rodeten Felder, nutzten bis dato brachliegende Felder für den Ackerbau, und eröffneten neue Handelswege.

Vor allem aber predigte der Heilige das Evangelium und bewirkte zahlreiche Bekehrungen. Dank der vielen Wunder, die er gewirkt hatte, war er in Frankreich bald unter dem Namen „heiliger Wundertäter“ bekannt. Doch seine Verehrung überschritt auch die Grenzen nach Belgien, Holland und Italien, wie zahlreiche Zeugnisse beweisen.

Im deutschsprachigen Raum sind viele Orte nach ihm benannt, oftmals unter Verwendung des vereinfachten „Gilg“ oder „Ilg“. Auch der Gillamoos, eines der ältesten Jahrmarktfeste in Bayern, ist nach dem Heiligen benannt – es findet jedes Jahr um den ersten Septembersonntag im Ort Abensberg statt. Der heilige Ägidius ist der Schutzheilige von Städten wie Graz, Nürnberg, Osnabrück und zahlreichen anderen Orten, außerdem ist er einer der vierzehn Nothelfer, deren Fest die katholische Kirche am 8. August begeht. Weltweit bekannt ist die nach ihm benannte Gemeinschaft Sant´Egidio, die im römischen Stadtteil Trastevere entstanden ist und sich um Ökumene und Friedensstiftung bemüht.
(vaticannews)


Hochaltarbild in Grein an der Donau von Altomonte

Statue in St. Aposteln, Köln

Ägidius in St Giles, Cambridge (Steinstatue und Glasfenster)

St. Ägidius bei Vorau, Malerei

 

Heiliger Ägidius, bitte für uns!

Dienstag, 29. August 2023

Er brachte den Kopf auf einer Schale

 

Kathedrale von Breslau zum hl. Johannes dem Täufer

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus 6

17Herodes hatte Johannes festnehmen und ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bru  ht durchsetzen,

20denn Herodes fürchtete sich vor Johannes, weil er wusste, dass dieser ein gerechter und heiliger Mann war. Darum schützte er ihn. Sooft er mit ihm sprach, wurde er unruhig und ratlos, und doch hörte er ihm gern zu.

21Eines Tages ergab sich für Herodias eine günstige Gelegenheit. An seinem Geburtstag lud Herodes seine Hofbeamten und Offiziere zusammen mit den vornehmsten Bürgern von Galiläa zu einem Festmahl ein.

22Da kam die Tochter der Herodias und tanzte, und sie gefiel dem Herodes und seinen Gästen so sehr, dass der König zu ihr sagte: Wünsch dir, was du willst; ich werde es dir geben.

23Er schwor ihr sogar: Was du auch von mir verlangst, ich will es dir geben, und wenn es die Hälfte meines Reiches wäre.

24Sie ging hinaus und fragte ihre Mutter: Was soll ich mir wünschen? Herodias antwortete: Den Kopf des Täufers Johannes.

25Da lief das Mädchen zum König hinein und sagte: Ich will, dass du mir sofort auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes bringen lässt.

26Da wurde der König sehr traurig, aber weil er vor allen Gästen einen Schwur geleistet hatte, wollte er ihren Wunsch nicht ablehnen.

27Deshalb befahl er einem Scharfrichter, sofort ins Gefängnis zu gehen und den Kopf des Täufers herzubringen. Der Scharfrichter ging und enthauptete Johannes.

28Dann brachte er den Kopf auf einer Schale, gab ihn dem Mädchen, und das Mädchen gab ihn seiner Mutter.

29Als die Jünger des Johannes das hörten, kamen sie, holten seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab.

Hochaltar der Kathedrale von Breslau
 

Ohne es recht zu wollen, ließ Herodes Antipas, der Tetrarch von Galiläa, Johannes den Täufer ermorden. Die Geschichte wird in Mk 6,17-29 (Mt 14,3-12; Lk 3,19-20) erzählt. Herodias, die mit Herodes in ungesetzlicher Ehe lebte, hatte dem unbequemen Mahner seinen Protest nicht verziehen. Die Enthauptung, eine von den Römern übernommene Todesart, galt bei den Juden als die schimpflichste aller Strafen (von der Kreuzigung abgesehen, die keine jüdische Strafart war). Johannesjünger, die vielleicht Zeugen der Hinrichtung waren, brachten seinen Leichnam der Überlieferung zufolge nach Samaria-Sebaste. Ein Fest der Enthauptung des Johannes ist in der Ostkirche seit dem 4., im Westen seit dem 5. Jahrhundert bezeugt.

 



Montag, 28. August 2023

Das unfassbare Geheimnis (Augustinus)

 

 

Augustinus geht am Meer spazieren. Er arbeitet gerade an einem Buch über das Geheimnis Gottes. Da sieht er ein Kind. Es hat ein Loch in den Sand gegraben. Mit einer Muschel in der Hand läuft es immer wieder zum Meer, schöpft Wasser und gießt es in dieses Loch.
Augustinus beobachtet das Kind und fragt nach einer Weile: „Was machst du denn da?“
„Ich schöpfe das Meer in dieses Loch!“ antwortet das Kind.
„Du Narr“ meint daraufhin Augustinus, „du kannst doch das große weite Meer nicht in dieses kleine Loch füllen.“
Das Kind schaut daraufhin den großen Augustinus durchdringend an und sagt: „Aber Du bildest dir ein, dass große Geheimnis Gott in deinem kleinen Kopf erfassen zu können.“

(Quelle)



hl. Augustinus, St. Afra, Berlin
gemalt von: Markus und Katja Latzke, 15366 Neuenhagen / Berlin,
https://atelierlatzke.com/