Donnerstag, 31. Oktober 2019

Alfons Rodriguez - Gott gefallen

Statue des hl. Alfons/Alonso Rodriguez, Kathedrale von Segovia
Ordensmann, Mystiker
Namensdeutung: ganz (zum Kampf) bereit (althochdeutsch)
Namenstage: Alfons, Alonso, Fons, weibl.: Alfonsa, Alfonsine
Gedenktag: 30. Oktober
Lebensdaten: geboren am 25. Juli 1533 in Segovia, gestorben am 31. Oktober 1617 in Palma de Mallorca

Lebensgeschichte: Alonso Rodríguez war der zweitälteste von elf Söhnen eines kastilischen Wollhändlers und lernte 1541 die Jesuiten kennen: Petrus Faber war anlässlich einer Volksmission Gast in seinem Elternhaus und bereitete den Knaben angeblich auf seine Erstkommunion vor. Sein Studium im Jesuitenkolleg von Alcalá de Henares musste er wegen des Todes seines Vaters abbrechen. Er übernahm den Wollhandel, heiratete 1558 und wurde Vater von drei Kindern. Bis 1567 waren aber seine Frau María Suárez und die Kinder verstorben, sein Geschäft musste er schließen. Nach Monaten der Einsamkeit, die er im Gebet verbrachte, bat er um Aufnahme in die Gesellschaft Jesu, doch wegen seines fortgeschrittenen Alters von 35 Jahren, seines Mangels an Bildung und seiner angegriffenen Gesundheit blieb ihm der Eintritt zunächst verwehrt. Nach zwei Studienjahren im Jesuitenkolleg von Barcelona wurde er als Laienbruder in den Orden aufgenommen und nach einem sechsmonatigen Noviziat im Ordenshaus von Valencia (oder Gandía) in das neueröffnete Kolleg von Montesión auf Mallorca entsandt, wo er über 40 Jahre lang als Pförtner wirken sollte. Er wurde wie später Konrad von Parzham in Altötting zur Anlaufstelle für alle Bedürftigen, Entmutigten und Besorgten. Er war Ratgeber zahlreicher Mitbrüder und beeinflusste direkt oder indirekt alle Jesuitenschüler, die über seine Schwelle traten, nicht zuletzt durch seine besondere Verehrung der Unbefleckten Empfängnis Mariens. Dem Zögling Petrus Claver gab er den Gedanken ein, sein Apostolat nach Lateinamerika zu tragen. Nach Alfons’ Tod tauchten 14 Bände mit Geistlichen Aufzeichnungen auf, in denen er auf Geheiß des Ordensoberen seine Erfahrungen der Gottesverbundenheit sowie Ekstasen und Visionen festgehalten hat.

Verehrung: Alfons ruht in der Kapelle des Jesuitenkollegs von Montission in Palma de Mallorca. 1626 für verehrungswürdig erklärt, wurde er 1633 vom Generalrat Mallorcas zum Patron der Stadt und der Insel gewählt. Wegen der Vertreibung der Jesuiten aus Spanien 1773 und der Aufhebung des Ordens wurde er erst 1825 seliggesprochen. 1888 wurde er heiliggesprochen.

Patron: der Jesuitenbrüder, der Stadt Palma und der Insel Mallorca
(Bistum Augsburg)


Heute gedenkt die Kirche auch des hl. Wolfgang von Regensburg:

Wolfgang am Wolfgangsee (Wolf und Teufel)

Am Grab des hl. Wolfgang in St. Emmeram




"Mein Herz ist von dem sehnsüchtigen Verlangen erfüllt, Gott zu gefallen, wegen der großen Liebe, die ich zu ihm habe; deshalb löse ich mich von mir selbst und von allen Dingen dieses Lebens, um Gott zu gefallen.
Er sieht, was ich ersehne, dass ich nichts liebe als ihn und die allerseligste Jungfrau und das, was sie wollen.
So eile ich zu ihnen und lege alle Dinge, die meinen und die der anderen, in ihre Hände, und so geht alles glücklich und wie Gott will."
(Geistliche Aufzeichnungen)


Kathedrale von Segovia

Mittwoch, 30. Oktober 2019

Am Nationalfeiertag Österreichs in Medjugorje


Hl. Messe in Medjugorje, St. Jakob

Wie jedes Jahr haben sich auch heuer wieder viele Österreicher am Nationalfeiertag in Medjugorje um die Gottesmutter versammelt. Tausende von Pilger, nicht nur aus Österreich sondern auch aus Deutschland, der Schweiz und Südtirol, feierten gemeinsam um 9.00 Uhr die deutsche Heilige Messe, mit der Bitte um Frieden in der Welt.
Pater Francesco COp. ermutigte die Pilger zur vollkommenen Hingabe an Gott. Zu dieser rief uns auch die Gottesmutter in der Botschaft vom 25. Oktober 2019 auf. Wenn wir uns Gott vollkommen hingeben, dann „wird Er sich um alles kümmern und euch segnen, und eure Opfer werden einen Sinn haben“ (Botschaft 25.Oktober 2019).
Nach der Heiligen Messe gingen alle gemeinsam zur Gottesmutterstatue vor der Kirche, um Österreich und ganz Europa ihr zu weihen und anzuvertrauen.

Der österreichische Nationalfeiertag erinnert uns daran, dass durch das Gebet Österreich frei geworden ist. Am 15. Mai 1955 sagte Außenminister Leopold Figl „Österreich ist frei, Maria, wir danken dir“ und am 26. Oktober hat der letzte Soldat das Land verlassen. Die Freiheit Österreichs verdanken wir vor allem dem Rosenkranzgebet und der Opfer vieler Menschen. Maria hat die Gebete erhört und war eine große Fürsprecherin; durch ihre Hilfe wurde das scheinbar Unmögliche möglich. Wir können Gott und der Gottesmutter dafür nicht genug danken! Hören wir nicht auf zu beten, denn das Gebet ist Balsam für unsere Seele und es bewirkt Wunder.
Aus Medjugorje Korrespondentin Sr. Kerstin Oswald (Quelle: Gebetsaktion)


 

„Liebe Kinder!
Heute rufe ich euch zum Gebet auf. 
Das Gebet möge Balsam für eure Seele sein, denn die Frucht des Gebets ist die Freude, das Schenken, das Bezeugen von Gott vor anderen durch euer Leben.
Meine lieben Kinder, in der vollkommenen Hingabe an Gott wird Er sich um alles kümmern und euch segnen, und eure Opfer werden einen Sinn haben.
Ich bin bei euch und segne euch alle mit meinem mütterlichen Segen.
Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!“

(Botschaft der Muttergottes vom 25.10.2019)



Mit folgendem Gebet von Johannes Paul II., das er am 13. September 1983 in Mariazell gebetet hat, haben wir uns Maria anvertraut:

1. Selig bist Du, Maria, die Du geglaubt hast! So lobpreisen wir Dich zusammen mit Elisabeth (Lk 1, 45). Selig bist Du, Mutter unseres Herrn Jesus Christus und Mutter der Kirche. 
Unser aller Mutter bist Du, die wir heute diese Wallfahrt zu Deinem Heiligtum in Mariazell unternommen haben: Bischöfe, Priester, Diakone, Ordensleute, Seminaristen, Novizen und viele Gläubige von nah und fern zusammen mit dem Nachfolger des Apostels Petrus inmitten des pilgernden Gottesvolkes.
Vor Dir möchten wir dieses Gebet unserer Weihe aussprechen. Deinem reinen Herzen vertrauen wir alles an, was uns in dieser Stunde zutiefst bewegt: all unsere berechtigten Wünsche und Hoffnungen, zugleich aber auch unsere Sorgen und Leiden. Führe uns mit unseren Freuden und Lasten zu Deinem Sohn, in das Heiligtum seines liebenden Herzens, damit er seinen Brüdern und Schwestern den Vater zeige, das selige Ziel unserer Wege.

2. Heilige Mutter von Mariazell! Dir überantworten wir dieses Land mit seinen Dörfern und Städten, ganz Österreich und seine Bewohner. Sein kostbares Erbe, das Christentum, möge weiterhin das Leben der einzelnen und der Familien, das Leben der Gesellschaft und des Staates heilen und prägen. Es helfe allen, den tiefsten Sinn ihres irdischen Lebensweges zu finden. Es wecke wieder Mut und Hoffnung für die Tage und Jahre, die kommen.

3. Deinem mütterlichen Herzen, Maria, vertrauen wir vor allem diejenigen an, die von Leid und Schmerz bedrückt sind: Kranke und Behinderte, Männer und Frauen in schwierigen Ehen, Kinder in zerstrittenen Familien, Menschen mit drückenden Schulden, Arbeitslose, Entwurzelte, Strafgefangene. Wieviel Tränen, wieviel Angst, wieviel Dunkel auf dem Weg!
Das Kreuz Deines Sohnes leuchte ihnen auf als Zeichen des unendlichen Erbarmens Gottes. Zeige ihnen die Gesinnung Christi, die es möglich macht, das Böse durch das Gute zu besiegen (Röm 12, 21) durch tapfere Liebe zu einer neuen Lebenserfüllung zu gelangen. Nimm an, barmherzige Mutter, jeden selbstlosen Samariterdienst, jede freiwillig geschenkte Stunde im Dienst für den Nächsten in Bedrängnis!

4. Ebenso empfehlen wir Dir die Menschen in der vollen Kraft ihres Lebens, Männer und Frauen, die für ihre Familie, für ihren Berufsbereich, für die Gemeinschaftsaufgaben im Lande verantwortlich sind. Laß sie in der Frohen Botschaft Licht und Kraft für ihre Pläne und Entscheidungen finden, geleitet von einem reifen christlichen Gewissen: die Väter und Mütter, die Lehrer und Ärzte, die Wissenschaftler und Politiker, die Polizisten, Soldaten und alle, die dem Gemeinwohl dienen. Zeige ihnen den leuchtenden Wert der Wahrheit, das hohe Gut der Gerechtigkeit, den stillen Glanz der Selbstlosigkeit!

5. Deinen mütterlichen Schutz, Maria, erbitten wir auch für die junge Generation: Kinder, Burschen und Mädchen, junge Männer und Frauen. Geleite sie behutsam Schritt für Schritt auf dem Weg christlicher Verantwortung für sich selbst und die Gemeinschaft: die Mutigen und die Starken, die Unternehmungslustigen und die Zupackenden; ebenso die Stillen, die Zögernden, die Abwägenden; die Lachenden und die Ernsten.
Laß in ihren Herzen das Licht jener Ideale nicht verlöschen, die dem Leben des Menschen seinen wahren Wert geben. Niemand soll sie auslöschen: weder die jungen Menschen selbst noch irgendjemand sonst. Mutter, segne die Jugend, daß sie fähig werde, von sich selbst viel zu fordern und anderen viel zu geben, den Versuchungen einer Genußwelt zu widerstehen und dem Wohl ihres Nächsten zu dienen.

6. Schließlich weihen wir Dir, Gottesmutter von Mariazell, die Kirche Jesu Christi hier in Österreich: alle, die in ihr Verantwortung tragen und ihr dienen, alle Hirten und Gläubigen ín den Diözesen Salzburg und Wien; Sankt Pölten und Linz; Graz-Seckau und Eisenstadt; Gurk, Innsbruck und Feldkirch. Die Kirche erfülle heute wie in Zukunft ihren Heilsauftrag: im Namen des Evangeliums Jesu Christi, in fester Einheit mit den anderen Ortskirchen der Weltkirche und mit dem Petrusamt in Rom, zum Wohl und Segen aller Menschen dieses Landes, der Einheimischen und der Zugezogenen, der Gläubigen und der Suchenden.
Mutter der Kirche, zeige dem Volk Gottes in diesem Lande wieder den Weg, Berufungen zum Priestertum und Ordensleben in größerer Zahl zu entdecken und zu fördern. Möge sich zugleich das vielfältige Laienapostolat noch vertiefen und ausbreiten, die missionarische Verantwortung aller noch zunehmen. Magna Mater Austriae, segne die Kirche Österreichs!
Christus, Guter Hirt der Deinen, nimm im Herzen Deiner Mutter unser ganzes Vertrauen, unseren guten Willen, unsere hochherzige Weihe entgegen. Amen.








 
Blick vom Erscheinungsberg zum Kreuzberg

abendliche Eucharistische Anbetung

Dienstag, 29. Oktober 2019

Schwester Restituta Kafka - Ja, Vater

Restituta-Figur in Bronze von Oskar Höfinger 1998, die "Mutmacherin"
Andreaskapelle im Erzbischöflichen Palais


Ordensfrau, Märtyrin
Namensdeutung: Restituta: die Wiederhergestellte (lat.)
Namenstage: Helene, Helen, Elena, Elaine, Lena, Ellen
Gedenktag: 30. März
Lebensdaten: geboren am 1. Mai 1894 in Hussowitz bei Brünn, Tschechien, gestorben am 30. März 1943 in Wien
Lebensgeschichte: Helene Kafka war das vierte von sieben Kindern eines Schuhmachers und wuchs in Wien auf. Nach ihrem Schulabschluss arbeitete sie als Hausmädchen und Köchin und wurde 1914 Hilfspflegerin im Krankenhaus Lainz/Wien, das von den Franziskanerinnen von der christlichen Liebe, den sogenannten „Hartmannschwestern“, betreut wurde. Sie trat mit dem Ordensnamen Maria Restituta dem Orden bei und war ab 1919 im Krankenhaus Mödling als Operationsschwester tätig. Ihre energische, aber herzliche Art brachte ihr den Namen „Schwester Resoluta“ ein.
Nach dem „Anschluss“ Österreichs an Hitlerdeutschland 1938 widersetzte sie sich den Nationalsozialisten in Wort und Tat: Sie ließ ein Kind trotz Verbots taufen und weigerte sich, die Kruzifixe im Krankenhaus von der Wand zu nehmen. Als sie zwei Texte der Widerstandsgruppe „Weiße Rose” abtippen ließ und sich dabei abfällig über das NS-Regime äußerte, wurde sie von einem SS-Arzt denunziert und von der Gestapo im Operationssaal verhaftet. Am 29. Oktober 1942 wurde sie wegen „landesverräterischer Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt.
In der Nacht vom 29. auf den 30. März 1943 wurde sie enthauptet und im Anschluss anonym begraben.
Verehrung: Am 21. Juni 1998 wurde Schwester Maria Restituta von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. In Mödling, Wien und Brünn wurden Straßen, Plätze und Parks nach ihr benannt. Eine von Alfred Hrdlicka geschaffene Büste wurde 2009 im Wiener Stephansdom angebracht (Anmerkung savi: die ist wirklich häßlich und der Heiligen nicht würdig)
(Bistum Augsburg)

Restituta Kafka in der Basilika Kleinmariazell, Seligsprechungspredigt von Johannes Paul II.

Ausstellung über Schwester Restituta Helene Kafka in Kleinmariazell

Restituta-Kapelle im Franziskus-Spital


Andreaskapelle, Erzbischöfliches Palais, Wien
 



Schwester Restituta wurde am 29. Oktober 1942 wegen "landesverräterischer Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat" vom Volksgerichtshof zum Tod verurteilt. Am 28. Februar 1943, einige Monate nach ihrem Todesurteil, schrieb sie aus dem Gerichtsgefängnis:

"Ich warte jeden Tag, ob mein Kreuzweg bald die Höhe Kalvarias erreicht oder ob der liebe Gott es anders beschlossen hat. Doch ob so oder so, sein heiliger Wille geschehe. In diesem seinem heiligen Willlen liegt mein ganzer Trost, und täglich sage ich aufs neue ‚ja, Vater‘, und es geht alles gut."

Ihren letzten Brief, zwei Tage vor der Enthauptung, schloss sie mit den Worten:

"Nun, wie lange ich noch in diesen Mauern bleiben muss? Wohl um keine Sekunde länger, als es mein himmlischer Vater bestimmt, und dies genügt. Den Berg hinan gehe ich gern, denn von dort ist es nicht mehr weit in die ewige Heimat."



Als letzte Worte sind uns überliefert: "Für Christus habe ich gelebt, für Christus will ich sterben".
An der seligen Schwester Restituta können wir ablesen, zu welchen Höhen innerer Reife ein Mensch an der Hand Gottes geführt werden kann. Für das Bekenntnis zum Kreuz hat sie ihren Kopf hingehalten. Sie hat es im Herzen bewahrt und vor der Hinrichtung noch einmal leise ausgesprochen, als sie den Gefängnispfarrer um ein "Kreuzerl auf die Stirne" bat.
Man kann uns Christen vieles nehmen. Aber das Kreuz als Zeichen des Heils lassen wir uns nicht nehmen. Lassen wir nicht zu, daß man es aus der Öffentlichkeit entfernt! Hören wir auf die Stimme des Gewissens, die uns sagt: "Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen!" (Apg 5, 29).
(aus der Seligsprechungspredigt)