Mittwoch, 30. Juni 2021

Geht!

 

Christus schickt die Dämonen in die Schweineherde, SantÁpollinare Nuovo, Ravenna, 6. Jh.

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus 8

28Als Jesus an das andere Ufer kam, in das Gebiet von Gadara, liefen ihm aus den Grabhöhlen zwei Besessene entgegen. Sie waren so gefährlich, dass niemand den Weg benutzen konnte, der dort vorbeiführte.

29Sofort begannen sie zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Sohn Gottes? Bist du hergekommen, um uns schon vor der Zeit zu quälen?

30In einiger Entfernung weidete gerade eine große Schweineherde.

31Da baten ihn die Dämonen: Wenn du uns austreibst, dann schick uns in die Schweineherde!

32Er sagte zu ihnen: Geht! Da verließen sie die beiden und fuhren in die Schweine. Und die ganze Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See und kam in den Fluten um.

33Die Hirten flohen, liefen in die Stadt und erzählten dort alles, auch das, was mit den Besessenen geschehen war.

34Und die ganze Stadt zog zu Jesus hinaus; als sie ihn trafen, baten sie ihn, ihr Gebiet zu verlassen.

(Evangelium von heute)

Dienstag, 29. Juni 2021

Paulus in Fesseln - aber das Wort Gottes ist nicht gebunden

Paulus in Fesseln, Moasik von Eugenio Cisterna


Während der hl. Paulus als Gefangener in Rom auf die Verhandlung vor dem Kaiser wartete, unterrichtete er die Christen und verkündete das Evangelium. Über der Wohnung im jüdischen Viertel Roms wurde später eine Kirche errichtet, S. Paolo alla Regola.

 

Paulus in Rom (Apg 28)

17 Es geschah aber nach drei Tagen, dass Paulus die Angesehensten der Juden bei sich zusammenrief. Als sie zusammengekommen waren, sprach er zu ihnen: Ihr Männer, liebe Brüder, ich habe nichts getan gegen unser Volk und die Ordnungen der Väter und bin doch als Gefangener aus Jerusalem überantwortet in die Hände der Römer. 18 Diese wollten mich losgeben, nachdem sie mich verhört hatten, weil nichts gegen mich vorlag, das den Tod verdient hätte. 19 Da aber die Juden widersprachen, war ich genötigt, mich auf den Kaiser zu berufen, doch nicht, als hätte ich mein Volk wegen etwas zu verklagen. 20 Aus diesem Grund habe ich darum gebeten, dass ich euch sehen und zu euch sprechen könnte; denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Ketten.
21 Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben deinetwegen weder Briefe aus Judäa empfangen noch ist ein Bruder gekommen, der über dich etwas Schlechtes berichtet oder gesagt hätte. 22 Wir wünschen aber von dir zu hören, was du denkst; denn von dieser Sekte ist uns bekannt, dass ihr an allen Enden widersprochen wird.
23 Und als sie ihm einen Tag bestimmt hatten, kamen viele zu ihm in die Herberge. Da erklärte und bezeugte er ihnen das Reich Gottes und predigte ihnen von Jesus aus dem Gesetz des Mose und aus den Propheten vom frühen Morgen bis zum Abend. 24 Die einen ließen sich überzeugen von dem, was er sagte, die andern aber glaubten nicht. 25 Sie waren aber untereinander uneins und gingen weg, als Paulus dies eine Wort gesagt hatte: Mit Recht hat der Heilige Geist durch den Propheten Jesaja zu euren Vätern gesprochen (Jesaja 6,9-10): 26 »Geh hin zu diesem Volk und sprich: Mit den Ohren werdet ihr's hören und nicht verstehen; und mit Augen werdet ihr's sehen und nicht erkennen. 27 Denn das Herz dieses Volkes ist verfettet, und mit ihren Ohren hören sie schwer, und ihre Augen haben sie geschlossen, auf dass sie nicht sehen mit den Augen und hören mit den Ohren und verstehen mit dem Herzen und sich bekehren, und ich sie heile.« 28-29 So sei es euch kundgetan, dass den Heiden dies Heil Gottes gesandt ist; und sie werden hören.
30 Paulus aber blieb zwei volle Jahre in seiner eigenen Wohnung und nahm alle auf, die zu ihm kamen, 31 predigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus Christus mit allem Freimut ungehindert.

S. Paolo alla Regola, Rom, Oratorium des hl. Paulus, rechts vom Hochaltar
rechts: aber das Wort Gottes ist nicht gebunden 2 Tom 2,9
links: um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Ketten Apg 28,20



Mein Sohn!
6 Ich werde schon geopfert
und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe.
7 Ich habe den guten Kampf gekämpft,
den Lauf vollendet,
die Treue bewahrt.
8 Schon jetzt liegt für mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit,
den mir der Herr, der gerechte Richter,
an jenem Tag geben wird,
aber nicht nur mir,
sondern allen, die sein Erscheinen ersehnen.
17 Der Herr stand mir zur Seite und gab mir Kraft,
damit durch mich die Verkündigung vollendet wird
und alle Völker sie hören;
und so wurde ich dem Rachen des Löwen entrissen.
18 Der Herr wird mich allem bösen Treiben entreißen
und retten in sein himmlisches Reich.
Ihm sei die Ehre in alle Ewigkeit. Amen.

(2 Tim 4, aus der 2. Lesung vom Festtag)

Befreiung des hl. Petrus aus dem Gefängnis

 

Befreiung des Petrus aus dem Gefängnis, Saal des Heliodors, Stanzen des Raffael
 

Die Befreiung von Petrus zeigt den Apostelfürsten und ersten Papst, der durch ein Wunder von einem Engel aus dem Kerker gerettet wird, während seine Bewacher schlafen (Apostelgeschichte 12, 5-12). In der Szene wird auf Julius II. (1503-1513) Bezug genommen, der vor seiner Wahl zum Papst Kardinal von S. Pietro in Vincoli war.
Mit der wunderbaren Darstellung des Lichts zieht Raffael einen Vergleich zwischen dem göttlichen Licht des Engels und dem der Morgenröte, des Mondes, der Fackeln und deren Reflexen auf den Rüstungen und sogar mit dem natürlichen Licht, das durch das Fenster eindringt und außergewöhnliche Effekte bildet.

(Vatikanische Museen)


Lesung aus der Apostelgeschichte 12

In jenen Tagen
1 ließ der König Herodes
einige aus der Gemeinde verhaften und misshandeln.
2Jakobus, den Bruder des Johannes,
ließ er mit dem Schwert hinrichten.
3Als er sah, dass es den Juden gefiel,
ließ er auch Petrus festnehmen.
Das geschah in den Tagen der Ungesäuerten Brote.
4Er nahm ihn also fest
und warf ihn ins Gefängnis.
Die Bewachung übertrug er vier Abteilungen von je vier Soldaten.
Er beabsichtigte,
ihn nach dem Paschafest dem Volk vorführen zu lassen.
5Petrus wurde also im Gefängnis bewacht.
Die Gemeinde aber betete inständig für ihn zu Gott.
6In der Nacht, ehe Herodes ihn vorführen lassen wollte,
schlief Petrus, mit zwei Ketten gefesselt, zwischen zwei Soldaten;
vor der Tür aber bewachten Posten den Kerker.
7Und siehe, ein Engel des Herrn trat hinzu
und ein Licht strahlte in dem Raum.
Er stieß Petrus in die Seite,
weckte ihn
und sagte: Schnell, steh auf!
Da fielen die Ketten von seinen Händen.
8Der Engel aber sagte zu ihm:
Gürte dich und zieh deine Sandalen an!
Er tat es.
Und der Engel sagte zu ihm:
Wirf deinen Mantel um und folge mir!
9Und Petrus ging hinaus
und folgte ihm,
ohne zu wissen, dass es Wirklichkeit war,
was durch den Engel geschah;
es kam ihm vor,
als habe er eine Vision.
10Sie gingen an der ersten und an der zweiten Wache vorbei
und kamen an das eiserne Tor, das in die Stadt führt;
es öffnete sich ihnen von selbst.
Sie traten hinaus
und gingen eine Gasse weit;
und sogleich verließ ihn der Engel.
11Da kam Petrus zu sich
und sagte: Nun weiß ich wahrhaftig,
dass der Herr seinen Engel gesandt
und mich der Hand des Herodes entrissen hat
und alldem, was das Volk der Juden erwartet hat.

(1. Lesung von Peter und Paul, am Tag)


Auferweckung der Tabita durch Petrus, Ely Cathedral

Petrus - Maternus Fenster im Kölner Dom

Schlüsselgewalt, Relief Kanzel, sitzende Petrusfigur, St. Pierre - Caen

Hinrichtung der Apostelfürsten Peter und Paul - Götzens, B16 Predigt, 29.6.2008

Verabschiedung der Apostel vor der Hinrichtung - Peter und Paul - Götzens

St. Petrus in Gallicantu (Jerusalem)

Petrus sendet Apollinaris nach Ravenna (Kathedrale von Ravenna)

Petrus und Paulus in Notre Dame du Sablon (B16, Predigt 29.6.2005)

Petrus heilt den Gelähmten im Tempel (Kathedrale Ely)

der wunderbare Fischfang, Relief Vorhalle Petersdom

Glasfenster in der Kathedrale in Ely (Jesus heilt die Schiegermutter des Petrus)

Liebst du mich? Glasfenster Petrus

Berufung des Paulus - Martyrium des Petrus (Unterstinkenbrunn)

Die Verleugnung des Petrus
Das Haus des hl. Petrus in Kafarnaum
Petrus verleiht das Pallium Leo III. ( Triclinium Leoninum)
Die Häupter der Apostelfürsten in der Lateranbasilika
Die Schlüsselgewalt Petri
Am Grab Petri 
Lehrvollmacht - Stuhl Petri (London)
Petrus tröstet und heilt die hl. Agatha
Ich mache euch zu Menschenfischern 
Petrus und Paulus erscheinen Konstantin im Traum
Petrus empfängt die Gerechten beim Himmelstor
Petruszyklus in Annecy

Samstag, 26. Juni 2021

O Maria, blick auf deine Kinder hier

Schutzmantelmadonna, Lassee im Marchfeld

 

1. Schutzfrau Österreichs, o Maria, blick auf deine Kinder hier. Voll Vertrauen, Hilfe suchend, nahmen Zuflucht wir zu dir. / Denn, o Mutter, weit und breit schallt´s durch deiner Kinder Mitte: Dass Maria eine Bitte, eine Bitte nicht gewährt, ist unerhört, ist unerhört, unerhört in Ewigkeit, unerhört in Ewigkeit.

2. Schutzfrau Österreichs, o Maria, unser Flehn hast du erhört, / Freiheit wieder uns gegeben, Frieden Österreich beschert. / Denn, o Mutter...

3. Schutzfrau Österreichs, o Maria, deine Kinder danken dir, / und zum Zeichen unsrer Liebe beten Rosenkränze wir. / Denn, o Mutter...

4. Schutzfrau Österreichs, o Maria, halte deine Mutterhand / weiter über unser liebes, dir geweihtes Vaterland. / Denn, o Mutter...

5. Schutzfrau Österreichs, o Maria, Hass und Zwietracht schürt der Feind, / will uns innerlich verderben, wo nach außen Friede scheint. / Denn, o Mutter ...

6. Schutzfrau Österreichs, o Maria, deinen Namen rufen wir, / und wir rufen nicht vergebens, Mutter wir vertrauen dir. / Denn, o Mutter

 gesungen im Steffl

Das Lied erinnert an die Befreiung Österreichs vor mehr als 60 Jahren: Den Text verfasste der Wiener Franziskanerpater Petrus Pavlicek (1902-1982) nach Erreichen des Staatsvertrags im Mai 1955, durch den das kriegsgebeutelte Österreich aus der militärischen Besatzung befreit und wiederzum selbstbestimmten Staat werden konnte. Dieses Ereignis war lange vorbereitet worden, nicht nur in diplomatischen Verhandlungen: Schon 1946, unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg, hatte P. Petrus vor der Mariazeller Gnadenstatue den Ruf vernommen, eine Gebetsgemeinschaft für die Freiheit Österreichs zu gründen, den später sogenannten „Rosenkranz-Sühnekreuzzug“. Im rasch wachsenden Apostolat vermochte P. Petrus zahlreiche Beterinnen und Beter zu vereinen, darunter höchste politische Repräsentanten. Heute ist der Rosenkranz-Sühnekreuzzug eine in 132 Ländern der Welt verbreitete Gebetsgemeinschaft, in der mehrere hunderttausend Menschen im Gebet um den Frieden in der Welt miteinander verbunden sind. (www.rsk-ma.at)

Im Dank für die Gebetserhörung und den neuen Frieden in Österreich war 1955 das Lied „Schutzfrau Österreichs“ entstanden. Seither gilt es gewissermaßen als Hymne des RSK. Anlässlich des Österreichbesuchs von Papst Benedikt XVI.im Jahr 2007 wurde das Lied von den österreichischen Bischöfen in der Basilika Mariazell auf CD eingesungen.

Der Refrain „ist unerhört“ darf nicht als Ausdruck der Empörung missverstanden werden; er erinnert an das altehrwürdige Gebet „Memorare“ des hl. Bernhard von Clairvaux: „Gedenke, o mildreichste Jungfrau Maria, es sei noch niemals gehört worden, dass du jemanden verlassen hättest, der zu dir seine Zuflucht nahm.“
Die Melodie stammt von Franz Xaver Weninger (1805-1888), Studienpräfekt am Wiener Priesterseminar und Hofkaplan des Apostolischen Nuntius, später Dogmatik-Professor in Graz, ab 1848 Volksmissionar in Amerika. Das vorliegende Blatt enthält das Lied in sämtlichen Strophender Originalgestalt. Sollte das Lied in einer Auswahl von Strophen gesungen werden wollen, empfiehlt sich der Zusammenhang 1., 2. und 4. Strophe.