Freitag, 27. September 2019

Vinzenz von Paul - Beichte

Kathedrale von Reims


Vinzenz von Paul - geht die Kirche in Europa unter?

Die Statue des hl. Vinzenz von Paul im Petersdom

Das Herzreliquiar in der Rue du Bac

Vinzenz von Paul sieht während der hl. Messe die Seele von Johanna Franziska von Chantal in den Himmel eingehen

Vinzenz von Paul als Feldprediger bei den königlichen Galeeren 


Vinzenz von Paul? oder ein anderer Vinzenz?, Kathedrale von Metz, Glasfenster v. Gaudin

Vinzenz von Paul stammte aus Pouy, einem Dorf in der Gascogne (Südfrankreich), das seit 1828 St-Vincent-de-Paul heißt. Er wurde im Jahr 1600, noch nicht zwanzig Jahre alt, zum Priester geweiht. Hatte er diesen Beruf zunächst gewählt, um aus der Armut herauszukommen, so vollzog sich in dem jungen Priester bald ein tiefer Wandel, zu dem die Begegnung mit dem Priester (und späteren Kardinal) Bérulle wesentlich beitrug. Als Hausgeistlicher des Grafen de Gondi entdeckte Vinzenz die Verlassenheit und religiöse Unwissenheit der Landbevölkerung, und er stellte auch die mangelhafte Bildung vieler Geistlicher fest. Aus kleinen Anfängen entstand 1625 die Kongregation der Lazaristen, so genannt nach dem ehemaligen Priorat St-Lazare, das der Kongregation seit 1633 als Mutterhaus dient. Die Aufgabe der Lazaristen sah Vinzenz in der Abhaltung von Volksmissionen und in der Heranbildung eines guten Klerus; der Erfolg einer Mission kann ja nicht von Dauer sein, wenn die Arbeit nicht an Ort und Stelle weitergeführt wird. In Zusammenarbeit mit Louise de Marillac gründete Vinzenz die „Töchter der Liebe“ (Barmherzige Schwestern, Vinzentinerinnen). Immer tat Vinzenz „nur“ das Notwendige: das, was die Situation ihm als den Willen Gottes zeigte. Er hat keine Bücher geschrieben und keine Wunder gewirkt, aber er war demütig und treu, groß in seiner Einfachheit. Er starb 1660 in der Nacht zum 27. September.
(Quelle: Erzabtei Beuron




Im Januar 1617 hielt Vinzenz sich in der Picardie auf, unweit von Amiens, auf den Gütern der Gondis in Folleville. Dort wurde er zu einem todkranken Bauern gerufen, der als ein untadeliger Mensch galt. Dennoch: seine Generalbeichte wurde für ihn zur Offenlegung einer unglaublichen geistlichen Misere. Die Leute beichteten nicht mehr, sie zogen es vor, ihre eigenen Nöte für sich zu behalten, und so konnten sie sich nicht mehr von ihrer Schuld befreien, weil sie sich zu sehr schämten. Es handelte sich hier keinesfalls um einen Einzelfall. Nein, dies war die allgemeine Lage in Frankreich. Die Armen waren weder evangelisiert noch wurde ihnen in irgendeiner Weise geholfen.

Vinzenz begriff, dass der Grund für diese Situation nicht in einem Mangel an Priestern zu finden war. Im Gegenteil, es gab zu viele davon. Aber die Priester zogen es vor, sich vorwiegend mit sich selbst und ihren eigenen Angelegenheiten zu beschäftigen. Dem Klerikerstand beizutreten, bedeutete nicht, Beschwerlichkeiten und Unbequemlichkeiten auf sich zu nehmen, sondern vielmehr teilzuhaben am „ersten Stand im Königreich“. Genau das also, was Vinzenz ursprünglich für sich selbst beabsichtigt hatte. Der Bauernsohn, der geradezu erleichtert war, dass er nun die Situation endlich verstanden hatte, beschloss, mit Madame de Gondi darüber zu sprechen. Sie war zutiefst bestürzt, als sie von diesen Dingen hörte. Sie fragte Vinzenz, wie man Abhilfe schaffen könne. Sie legte ihrem Beichtvater nahe, die Kanzel zu besteigen, zu den Leuten zu sprechen und sie zur Generalbeichte aufzufordern.
Dies alles ereignete sich am 25. Januar, dem Fest der Bekehrung des heiligen Paulus. Die Ansprache wurde zu „einer Predigt“, die das ganze Volk verstand. Die Menschen stürmten daraufhin förmlich den Beichtstuhl, und Vinzenz musste sich von anderen Priestern helfen lassen. Mit der Zeit sah Vinzenz ein, dass es sich nicht um ein zufälliges Ereignis gehandelt hatte, sondern um eine Begegnung mit der Vorsehung, die ihm den Plan für sein Leben enthüllt hatte. Aus diesem Grunde sah er diese Predigt immer als seine erste Missionspredigt an. Allerdings erkannte er das erst viel später. Längere Zeit sollte es auch dauern, bis er zu der Erkenntnis kam, zur Verkündigung des Evangeliums bei den Armen auf dem Lande berufen zu sein.
(Quelle: lazaristenat)


Kathedrale von Metz

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