Donnerstag, 3. Oktober 2019

Am Grab des seligen Josef Mayr-Nusser

Vitrine mit Bild und verschiedenen Gegenständen von Josef Mayr-Nusser


Josef Mayr-Nusser (* 27. Dezember 1910 in Bozen; † 24. Februar 1945 bei Erlangen) war ein katholischer Südtiroler, der nach seiner Weigerung, den SS-Eid abzuleisten, dem Nationalsozialismus zum Opfer fiel. Er gilt als Südtiroler Leitfigur des Widerstands gegen die NS-Unrechtsherrschaft und ist Ehrenbürger seiner Geburtsstadt.
Josef Mayr-Nusser wurde 1910 auf dem Nusserhof am Stadtrand von Bozen geboren. In einem religiösen Umfeld aufgewachsen, schloss sich Mayr-Nusser den katholischen Jungmännern seiner Diözese (Erzbistum Trient) an und wurde bald zu ihrem Vorsitzenden gewählt.
Nach dem Optionsabkommen entschied sich Mayr-Nusser wie 90 % der Priester für das Bleiben und schloss sich dem Andreas-Hofer-Bund, einem Südtiroler Widerstandskreis, an.
Am 26. Mai 1942 heiratete er Hildegard Straub (1907–1998) und hatte mit ihr einen Sohn, Albert Mayr.
Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht und der Errichtung der Operationszone Alpenvorland wurde Mayr-Nusser 1944 mit vielen anderen Dableibern zum deutschen Militär eingezogen (die Deutschland-Optanten waren schon vorher zu Wehrdienstleistung und Kriegseinsatz verpflichtet worden). Er wurde dabei der Waffen-SS zugeteilt. Nachdem er am 4. Oktober 1944 in Konitz den SS-Eid verweigert hatte, wurde er zum Tode verurteilt. Auf dem Weg ins Konzentrationslager Dachau starb Josef Mayr am 24. Februar 1945 in einem Viehwaggon bei Erlangen an den Folgen der Haft.

Im Jahr 2005 eröffnete die Diözese Bozen-Brixen den Seligsprechungsprozess. Als Postulator wurde Josef Innerhofer eingesetzt. Papst Franziskus bestätigte das Martyrium Josef Mayr-Nussers am 8. Juli 2016. Am 18. März 2017 fand im Dom zu Bozen die Seligsprechung statt. Sein Gedenktag ist der 3. Oktober, der Vortag seiner Eidesverweigerung.
In Bozen, Meran, Ritten, Truden, Innsbruck und Erlangen sind Straßen nach ihm benannt. Die Mittelschule von Vintl im Pustertal und die Fachakademie der Caritas in Erlangen tragen seinen Namen. 2010 wurde Mayr-Nusser vom Bozner Gemeinderat gemeinsam mit Franz Thaler posthum zum Ehrenbürger ernannt.
(wikipedia)



Grabstätte des sel. Josef Mayr-Nusser, Dom in Bozen

Der Gedenktag des Seligen Josef Mayr-Nusser ist der 3. Oktober und damit der Vortag jenes Tages, an dem sich Mayr-Nusser (im Jahr 1944) geweigert hat, den Treueeid auf das nationalsozialistische Regime aus religiösen Gründen zu schwören. Nach schwerer Untersuchungshaft starb Mayr-Nusser am 24. Februar 1945 auf dem Weg in das Konzentrationslager Dachau in einem Viehwaggon in Erlangen. Am 18. März 2017 wurde er im Dom von Bozen seliggesprochen.
„Josef Mayr-Nusser steht für die biblische Überzeugung, dass man Gott mehr gehorchen muss als den Menschen. Nichts und niemand darf mit Gott verwechselt oder an seinen Platz gestellt werden: keine Ideologie, kein Volk, keine Sprache, kein Land, keine Kultur, kein politischer oder religiöser Führer“, unterstreicht Bischof Ivo Muser.
(Quelle: tageszeitungit)




„Liebste, beste Hildegard!
Dieses Bekennenmüssen wird sicher kommen, es ist unausbleiblich, denn zwei Welten stoßen aufeinander. Zu deutlich haben sich Vorgesetzte als entschiedene Verneiner und Hasser dessen gezeigt, was uns Katholiken heilig und unantastbar ist. Bete für mich, Hildegard, damit ich in der Stunde der Bewährung ohne Furcht und Zögern so handle, wie ich es vor Gott und meinem Gewissen schuldig bin.“
(Brief aus Konitz, 27.09.1944)
Josef Mayr-Nusser
(Quelle)


Bozner Dom, Maria Himmelfahrt

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen