Gereon und Gefährten, rechter Flügel des Altars der Stadtpatrone, Stefan Lochner, 1445, Kölner Dom |
Dem Ursulaflügel entsprechend ist rechts
die Schar der Märtyrer der thebäischen Legion mit dem hl. Gereon an der Spitze
dargestellt. Der Legende nach ruhen die Gebeine in der Kölner Kirche St.
Gereon. In mittelalterlicher Zeit erlangten die Thebäerreliquien eine ähnliche
Bedeutung wie die der 11000 Jungfrauen. So waren in der Ratskapelle über
Lochners Altar Schränke mit Reliquien der Thebäer und der ursulanischen
Jungfrauen aufgehängt, in der Predella wurden ebenfalls Reliquien aufbewahrt.
Gereon ist in prachtvoller Rüstung mit einem goldenen Steckkreuz auf der Brust
dargestellt. Wie Ursula ist auch er als einziger mit einem Goldnimbus
ausgezeichnet.
Gereon von Köln, frühchristlicher Märtyrer. Gereon soll nach der späteren Legende ein Offizier der Thebaischen Legion gewesen sein, der wegen seines christlichen Glaubens bei Köln auf einem Felde, das später Mechtern, lateinisch „ad martyres“, genannt wurde, enthauptet worden war. Der Leib des Märtyrers wurde in einen Brunnen vor der Stadtmauer geworfen, über dem die Kaiserin Helena eine Kirche errichten ließ. Der Legende liegt wohl ein echtes Martyrium des 3. Jahrhunderts zugrunde. Die Kirche Sankt Gereon zu Köln stammt in ihren ältesten Teilen aus dem Ende des 4. Jahrhunderts. Gereon wird in ritterlicher Rüstung mit Kreuzfahne dargestellt.
(Martyrologium Sancrucense)
St. Gereon in Köln
Kölner Dom |
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Unbegreiflich, dass der Bildausschnitt die Füße von St. Gereon abschneidet. Denn pikant: gerade dieser römische Offizier trampelt eine Insel mit Heilpflanzen nieder. Näheres bei Elisabeth Comes "Ein Garten Eden".
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