Freitag, 3. Juli 2020

Die offene Pforte zum Himmel

Jesus und Thomas, Pietro Paolo Bonzi, 1633, S. Maria ad Martyres, Pantheon


Thomas, Apostel. Thomas wird in allen Apostelkatalogen erwähnt. Nach Joh 11,16 hat er dem Herrn seine Bereitschaft erklärt, mit ihm in den Tod zu gehen, war jedoch wie alle anderen Jünger bei der Festnahme des Herrn geflohen. Bei der Erscheinung des Herrn am Auferstehungstag war Thomas im Jüngerkreis nicht anwesend. Daher zweifelte er an der Auferstehung. Er wollte nur aufgrund persönlicher, sinnlicher Wahrnehmung glauben. Acht Tage später trat der Auferstandene vor Thomas hin, um ihm den begehrten Beweis in Gestalt seiner verklärten Wunden darzubieten. Da bekannte der bekehrte „ungläubige“ Thomas die heilschaffende Gottmenschlichkeit Christi mit den Worten: „Mein Herr und mein Gott!“ (Joh 20,25-28).
Nach der Überlieferung verkündete der Apostel Thomas später das Evangelium in Indien, wovon noch heute die Existenz der sogenannten „Thomaschristen“ Zeugnis gibt. In Indien soll Thomas durch Schwert oder Lanze den Tod als Märtyrer gefunden haben. An dem Ort des Martyriums, das ist der Thomasberg bei Madras, wurde 1547 eine Kirche errichtet. Teile der Reliquien wurden im 3. Jahrhundert nach Edessa, von dort 1258 nach Chios und später weiter nach Ortona an der Adria gebracht. Der Apostel Thomas wird mit Buch, Schwert und Lanze dargestellt, oft auch mit dem auferstandenen Christus.
(Martyrologium Sancrucense)


O allerliebster Jesus,
aus unendlicher Liebe zu uns
hast Du Dich uns nicht nur im Sakrament der Liebe geschenkt,
um Dein Herz mit unserem Herzen zu vereinigen.

Du hast Dein Herz nach Deinem Tode auch öffnen lassen, 
und nach Deiner glorwürdigen Auferstehung offen behalten,
damit es allen verstorbenen Christgläubigen
eine offen Pforte zum Himmel sein möge.

Ich bitte Dich durch die unermessliche Liebe
Deines verwundeten Herzens,
Du mögest jetzt diese Himmelstüre
allen Armen Seelen aufmachen,
sie durch Deine Seitenwunde aufnehmen
und zum Himmel führen.
Amen.



Thomas will die Wunden des Herrn berühren

Herz-Jesu Altar, Reliefs, Farm Street Church, London (Benedikt XVI. zum Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit, 2005)


Fresko in der Taufkirche von Johannes Paul II. in Wadowice

Notre Dame de Paris (Generalaudienz von Benedikt XVI. über den Apostel Thomas)

Domingo de Silos (Wandrelief)

Jesus College - Cambridge (Glasfenster)

Kunsthistorisches Museum-Wien (Gemälde)


S. Maria ad Martyrer, Pantheon

2 Kommentare:

  1. Ich bin seit 30 Jahren Priester und war selber 23 Jahre in Wien Döbling
    wo ich in der Karmelitenkirche nach meinem Studium an der Wiener Universität geweiht wurde.
    Jetzt wirke ich vor allem im Beichtdienst an unserer Linzer Klosterkirche
    und ich habe schon machen Mitbrüdern im geistlichen Dienst diese wunderbaren posts weiterempfohlen. Für mich ist es eine wahre geistliche und kulturelle Fundgrube, die ich immer wieder sehr gerne aufsuche . Dankeschön und bitte weitermachen

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  2. Vielen Dank für die ermutigenden Worte. Gottes Herrlichkeit wird uns zugänglich in der Schöpfung und in der Konkretheit des Antlitzes Jesu Christi und seiner Kirche. Wenn durch das Blog und die Bilder Menschen angeregt werden, selbst gut, wahrhaftig und schön vor Gott zu leben, dann hat es seinen Zweck erfüllt. Der Bildvorrat reicht noch lange ;-) Gottes Segen nach Linz.

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