Dienstag, 14. Juli 2020

Am Grab des sel. Jakobus a Voragine in Genua


in der Kapelle des linken Seitenschiffes auf der Höhe des Hochaltars ruhen die Reliquien des sel. Jacobus de Voragine

rechts Statue des sel. Jakobus; Liegefigur mit den Reliquien des Seligen, S. Maria di Castello, Genua
Altar der hl. Rosa von Lima

Jakobus a Voragine (Giacomo da Varazze), Dominikaner und Erzbischof von Genua. Um 1230 geboren soll Jakobus a Voragine in Bologna und in Paris studiert haben. Wie Thomas von Aquin trat er 1244 in den Predigerorden ein. Er wurde mit 22 Jahren Doktor der Theologie und begann eine umfassende Lehrtätigkeit an den Studienorten der Dominikaner. Jakobus wirkte auch als Wanderprediger.
1286 sandte Papst Honorius IV. Jakobus nach Genua, wo er zwischen zerstrittenen Parteien Frieden stiften sollte. Das gelang ihm so erfolgreich, dass er sofort zum Erzbischof von Genua gewählt wurde, sein Amt trat er jedoch erst sechs Jahre später an. Als Erzbischof von Genua hat Jakobus a Voragine auch sein berühmtes Werk namens „Legenda aurea“ verfasst: eine umfangreiche Schrift, die nicht nur die Lebensgeschichte vieler Heiliger behandelt, sondern auch Fragen der Kosmologie, der Christologie, der Angelologie und der Anthropologie. Der gelehrte Erzbischof starb am 13. oder 14. Juli 1298 in Genua. Jakobus a Voragine wurde 1816 von Pius VII. um seiner Verdienste als Friedensstifter willen selig gesprochen.
(Martyrologium Sancrucense)

Heute gedenkt die Kirche auch des hl. Kamillus von Lellis

Statue des Ordensgründers im Petersdom

am Grab des hl. Kamillus in Rom


Liegefigur des sel. Jacobus de Voragine


Zu bemerken ist, daß die Geburt Christi auf wunderbare Weise geschah, und zwar, was die Mutter, das Kind und den Vorgang der Geburt betrifft. Was die Mutter betrifft: Denn sie war Jungfrau vor und nach der Geburt. Daß sie bei der Geburt Jungfrau geblieben ist, wurde auf fünffache Art bezeugt:

Erstens durch die Prophezeiung des Jesaia: "Siehe, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären." (Jes 7,14).

Zweitens durch (darauf hindeutende) Zeichen: Durch den Stab Aarons, welcher ohne menschliches Zutun  aufblühte (4 Mose 17,23), und durch das Tor bei Ezechiel, welches immer geschlossen blieb (Ez 44,2).

Drittens durch die Behütung: Denn dadurch, daß Joseph Maria selbst behütete, wurde er Zeuge ihrer Jungfräulichkeit.

Durch die Erprobung:In der Kompilation des Bartholomäus und im "Buch von der Kindheit des Erlösers" ist überliefert: Als die Zeit nahte, da die hl. Jungfrau gebären sollte, rief Joseph, obwohl er nicht daran zweifelte, daß Gott aus der Jungfrau zur Welt kommen werde, nach der Sitte seines Landes Hebammen herbei, von denen die eine Zebel, die andere Salome hieß. Als Zebel sie nun untersuchte, sah sie, daß sie Jungfrau war, und rief aus, eine Jungfrau habe geboren. Weil aber Salome dies nicht glaubte, sondern, wie Zebel, selber nachprüfen wollte, vertrocknete alsbald ihre Hand. Da erschien ihr ein Engel und hieß sie den Knaben berühren, und alsbald war sie wieder geheilt.

Fünftens durch ein deutliches Wunder: Wie Papst Innozenz III. bezeugt, herrschte damals in Rom seit zwölf Jahren Friede. Deswegen errichteten die Römer einen Tempel, der dem Frieden geweiht war, und stellten dort die Statue des Romulus auf. Als sie aber Apollon fragten, wie lange er dauern werde, erhielten sie zur Antwort: "Bis eine Jungfrau gebären wird." Als sie das vernahmen, sagten sie sich: "Also wird es ewig dauern!" Daß je eine Jungfrau gebären könnte, hielten sie nämlich für unmöglich. Deshalb brachten sie über dem Tor des Tempels eine Inschrift mit den Worten an: "Ewiger Tempel des Friedens". Aber in derselben Nacht, da die Jungfrau gebar, stürzte der Tempel völlig zusammen. Dort erhebt sich jetzt die Kirche S. Maria Nova.

(Legenda aurea, über die Geburt Christi, Manesse Verlag, 1982)


Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib!

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