Laurentius von Brindisi in der Mitte |
Ordenspriester, Kirchenlehrer
Namensdeutung:
aus Laurentum stammend (lat.), mit Lorbeer bekränzt (volkstüml.)
Namenstage:
Laurentius, Laurenz, Laurent,
Lars, Lasse, Lawrence, Lorenz, Loris, Lorin, Enzo, weibl.: Laurentia,
Laura, Laurence, Laurie, Renzi
Gedenktag:
21. Juli
Lebensdaten: geboren am 22. Juli 1559 in Brindisi, gestorben am 22. Juli 1619 in Lissabon
Lebensgeschichte: Giulio Cesare de Rossi war Schüler und Oblate der Franziskaner-Konventualen in Brindisi und trat 1575 als Fra Lorenzo in den jungen Kapuzinerorden ein. Nach der Priesterweihe 1582 wurde er bei der Ausbildung des Ordensnachwuchses eingesetzt. Laurentius hatte sich im Studium in Padua und Venedig überragende theologische Kenntnisse sowie zahlreiche Sprachen angeeignet. Er sprach neben Italienisch und Latein auch fließend Deutsch und Französisch und beherrschte die biblischen Sprachen wie Griechisch, Syrisch und Hebräisch so gut, dass ihn Juden bei Streitgesprächen für einen konvertierten Juden hielten. Von seinem phänomenalen Gedächtnis hieß es, er könne die gesamte Heilige Schrift auf Latein, Griechisch und Hebräisch auswendig.
In etwas mehr als zehn Jahren stieg er in der Ordenshierarchie vom Provinzial der Toskana über die Leitung der Provinzen Venedig, Schweiz, Böhmen-Österreich, Tirol-Bayern und Genua bis zur Führung des gesamten Ordens als Generalminister auf. In diesen Funktionen bereiste er halb Europa zu Fuß und gründete zahlreiche Klöster.
1601 entsandte ihn Papst Clemens VIII. zu Kaiser Rudolf nach Prag und von dort aus als obersten Feldkaplan zu den kaiserlichen Truppen nach Ungarn. Nicht zuletzt auf Laurentius’ anfeuernde, mehrsprachige Predigten und mutiges Vorangehen soll der Sieg über die Türken bei Stuhlweißenburg zurückzuführen sein.
1606 von Papst Paul V. nach Deutschland entsandt, nahm er gegenreformatorischen Einfluss auf die Politik der katholischen Fürsten. Mit Herzog Maximilian von Bayern verband ihn eine enge Freundschaft. Er fädelte die widerrechtliche Exekution der Reichsacht über das schwäbische Donauwörth durch die Bayern ein und organisierte 1609 die Katholische Liga gegen die Protestantische Union – damit waren die Fronten des Dreißigjährigen Krieges geboren.
Bei aller diplomatischen Umtriebigkeit war Bruder Laurentius ein tief innerlicher Priester, dessen Eucharistiefeiern vor lauter Andacht mehrere Stunden dauern konnten, ein als Star gefeierter Prediger, dessen Verehrung ihn zu Verkleidungen und Schleichwegen zwangen, und ein fruchtbarer Schriftsteller. Neben seinen Predigten sind ein Genesis-Kommentar zu nennen sowie die erste Auseinandersetzung mit Martin Luther auf der Grundlage einzig der Heiligen Schrift.
1618 reiste er als Unterhändler der durch den Vize-König bedrückten Neapolitaner zu König Philipp III. von Spanien nach Lissabon, wo er an seinem 60. Geburtstag starb, möglicherweise an einem Giftanschlag.
Verehrung: Bruder Laurentius wurde auf dem Friedhof des Klarissenklosters von Villafranca del Bierzo im nordspanischen León beigesetzt, das Grab wurde jedoch während der napoleonischen Besatzung 1808 zerstört. Er wurde 1783 selig-, 1881 heiliggesprochen und 1959 zum Kirchenlehrer erhoben.
Darstellung: als Kapuziner mit Kreuz oder tief im Gebet versunken
Patron: von Brindisi, der Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol
(Bistum Augsburg)
Lebensgeschichte: Giulio Cesare de Rossi war Schüler und Oblate der Franziskaner-Konventualen in Brindisi und trat 1575 als Fra Lorenzo in den jungen Kapuzinerorden ein. Nach der Priesterweihe 1582 wurde er bei der Ausbildung des Ordensnachwuchses eingesetzt. Laurentius hatte sich im Studium in Padua und Venedig überragende theologische Kenntnisse sowie zahlreiche Sprachen angeeignet. Er sprach neben Italienisch und Latein auch fließend Deutsch und Französisch und beherrschte die biblischen Sprachen wie Griechisch, Syrisch und Hebräisch so gut, dass ihn Juden bei Streitgesprächen für einen konvertierten Juden hielten. Von seinem phänomenalen Gedächtnis hieß es, er könne die gesamte Heilige Schrift auf Latein, Griechisch und Hebräisch auswendig.
In etwas mehr als zehn Jahren stieg er in der Ordenshierarchie vom Provinzial der Toskana über die Leitung der Provinzen Venedig, Schweiz, Böhmen-Österreich, Tirol-Bayern und Genua bis zur Führung des gesamten Ordens als Generalminister auf. In diesen Funktionen bereiste er halb Europa zu Fuß und gründete zahlreiche Klöster.
1601 entsandte ihn Papst Clemens VIII. zu Kaiser Rudolf nach Prag und von dort aus als obersten Feldkaplan zu den kaiserlichen Truppen nach Ungarn. Nicht zuletzt auf Laurentius’ anfeuernde, mehrsprachige Predigten und mutiges Vorangehen soll der Sieg über die Türken bei Stuhlweißenburg zurückzuführen sein.
1606 von Papst Paul V. nach Deutschland entsandt, nahm er gegenreformatorischen Einfluss auf die Politik der katholischen Fürsten. Mit Herzog Maximilian von Bayern verband ihn eine enge Freundschaft. Er fädelte die widerrechtliche Exekution der Reichsacht über das schwäbische Donauwörth durch die Bayern ein und organisierte 1609 die Katholische Liga gegen die Protestantische Union – damit waren die Fronten des Dreißigjährigen Krieges geboren.
Bei aller diplomatischen Umtriebigkeit war Bruder Laurentius ein tief innerlicher Priester, dessen Eucharistiefeiern vor lauter Andacht mehrere Stunden dauern konnten, ein als Star gefeierter Prediger, dessen Verehrung ihn zu Verkleidungen und Schleichwegen zwangen, und ein fruchtbarer Schriftsteller. Neben seinen Predigten sind ein Genesis-Kommentar zu nennen sowie die erste Auseinandersetzung mit Martin Luther auf der Grundlage einzig der Heiligen Schrift.
1618 reiste er als Unterhändler der durch den Vize-König bedrückten Neapolitaner zu König Philipp III. von Spanien nach Lissabon, wo er an seinem 60. Geburtstag starb, möglicherweise an einem Giftanschlag.
Verehrung: Bruder Laurentius wurde auf dem Friedhof des Klarissenklosters von Villafranca del Bierzo im nordspanischen León beigesetzt, das Grab wurde jedoch während der napoleonischen Besatzung 1808 zerstört. Er wurde 1783 selig-, 1881 heiliggesprochen und 1959 zum Kirchenlehrer erhoben.
Darstellung: als Kapuziner mit Kreuz oder tief im Gebet versunken
Patron: von Brindisi, der Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol
(Bistum Augsburg)
Kapuzinerheilige bzw. Heilige aus Ungarn, in der Mitte Franziksus und Christus |
Die
Waffen, mit denen der Glaube verteidigt sein will, sind:
das heilige Leben
derer, die den Glauben predigen und lehren,
und die Geduld in Leiden und
Verfolgung.
(Laurentius von Brindisi)
Krypta der Basilika Mariä Himmelfahrt in Gödöllö, Ungarn
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