Bonaventura, Fresko in der Franziskanerkirche in Hall in Tirol |
Ordenspriester, Bischof, Kirchenlehrer
Namensdeutung:
glückliche Fügung (it.)
Namenstage:
Bonaventura, Bonaventure, Ventura, Bona
Gedenktag:
15. Juli
Lebensdaten: geboren 1221 in Bagnoregio bei Viterbo, gestorben am 15. Juli 1274 in LyonLebensgeschichte: Als Giovanni da Fidanza geboren, soll Bonaventura seinen Namen von Franz von Assisi erhalten haben. Als seine Mutter ihm den Jungen brachte, um ihm zu zeigen, wie sein Segen das schwerkranke Kind geheilt hatte, rief Franziskus aus: „O buona ventura – Welch glückliche Fügung!“
Sein Vater, ein Arzt, schickte ihn zum Studium nach Paris, wo er 1243 in den Franziskanerorden eintrat und selber an der Universität zu lehren begann. 1257 wurde er gemeinsam mit Thomas von Aquin zum Doktor der Theologie promoviert. Im selben Jahr wurde Bonaventura Generalminister des Ordens, den ein Streit zwischen den Parteigängern einer endzeitlichen, radikalen Armut (Spiritualen) und denen einer gemäßigten Entwicklung sowie Wissenschaft (Konventualen) zu zerreißen drohte. Bonaventura überarbeitete die Ordensstatuten und beseitigte die Missverständnisse innerhalb des Ordens, indem er die einzig authentische Biographie des heiligen Franziskus veröffentlichte und konkurrierende einziehen ließ. Einen 1265 angebotenen Bischofssitz lehnte er ab, um sich in Paris der Verteidigung der neuen, misstrauisch beäugten Bettelorden zu widmen. Dort entstanden aus Universitätspredigten einige Werke, die zusammen mit seinen früheren Vorlesungen zu den theologischen Höhepunkten des Mittelalters zählen.
1271 wurde nach einer langen Sedisvakanz und auf seinen Rat hin Gregor X. zum Papst gewählt, der Bonaventura zum Kardinalbischof von Albano ernannte und ihn mit der Vorbereitung des Zweiten Konzils von Lyon betraute, das die Wiedervereinigung der lateinischen mit der byzantinischen Kirche zu beraten hatte. Kurz vor dem erfolgreichen Abschluss des Konzils starb Bonaventura am 15. Juli 1274 in Lyon.
Verehrung: Als 1434 seine Gebeine in die neue Franziskanerkirche übertragen wurden, die heute seinen Namen Saint-Bonaventure trägt, war sein Haupt vollständig erhalten, was seine Verehrung sehr gefördert hat. 1482 wurde Bonaventura heiliggesprochen und 1588 zum Kirchenlehrer erhoben.
Darstellung: als Franziskaner, als Bischof, mit Kardinalshut am Baum, Kruzifix, mit Engel und Hostie
Patron: von Lyon, der Franziskaner, Arbeiter, Theologen, Lastenträger, Seifensieder und Kinder
(Bistum Augsburg)
Wer
seine Augen entschieden und ausschließlich auf Christus richtet und ihn
dabei am Kreuz hängend betrachtet, und zwar mit Glauben, Hoffnung und
Liebe, mit Ergebenheit und Bewunderung, mit Freude und Dankbarkeit, mit
Lobpreis und Jubel – der feiert mit ihm das Passahfest, das bedeutet: er
bricht auf, um das Rote Meer mit dem Stab des Kreuzes zu durchqueren
(vgl. Ex 14, 16). Er lässt Ägypten hinter sich und zieht in die Wüste,
um dort das „verborgene Manna“ (Offb 2, 17) zu kosten und mit Christus
im Grab zu ruhen: äußerlich als Toter, aber als einer, der – soweit es
ihm seine Fortschritte erlauben – das erfährt, was Christus zum
Schächer, der wie er am Kreuz hing, gesagt hat: „Heute noch wirst du mit
mir im Paradies sein“ (Lk 23, 43)
(Bonventura, Itinerarium mentis ad Deum VII, 1-2, 4, 6: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“, Quelle)
Das Doktorenfresko in der Franziskanerkirche Bozen (Katechesen von Papst Benedikt XVI.)
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