Montag, 25. Mai 2020

Maria Magdalena von Pazzi

vlnr Teresa von Avila, Barbara, Johannes v. Kreuz, Severin, Agnes (Lamm), Maria Magdalena von Pizza (Herz),

Maria Magdalena von Pazzi, Karmelitin. Maria Magdalena von Pazzi wurde am 2. April 1566 zu Florenz geboren und 1582 Karmelitin im Kloster Santa Maria degli Angeli zu Florenz. Nach schweren körperlichen und seelischen Leiden wurde sie mit mystischer Schau und ekstatischer Gottesvereinigung begnadet. Es wurde ihr prophetische Schau und Zwiesprache mit Jesus zuteil.
Am 25. Mai 1607 entschlief Maria Magdalena sanft zu Florenz, ihr Leib ist bis heute unverwest. Maria Magdalena von Pazzi wurde 1669 heilig gesprochen. Sie wird im Karmelitinnenhabit mit den Wundmalen des Herrn, mit brennendem Herzen und mit einer Lilie dargestellt.
(Martyrologium Sancrucense)


Karmelitenkirche zur hl. Familie, Wien 19

Aus den Niederschriften über die Offenbarung und Prüfung der heiligen Jungfrau Maria Magdalena von Pazzi

Komm, Heiliger Geist

Wahrhaft wunderbar bist du, o Wort Gottes, im Heiligen Geist; du bewirkst, daß er dich so tief in die Seele eindringen läßt, daß sie sich mit Gott verbindet, ihn empfängt und an nichts Geschmack findet außer an Gott.
Der Heilige Geist kommt in die Seele, gekennzeichnet durch das Siegel, das Blut des Wortes oder des getöteten Lammes. Mehr noch, dieses Blut treibt ihn zu kommen, obwohl der Geist selbst sich bewegt und zu kommen verlangt.
Der Geist, der sich bewegt, ist in sich das Wesen des Vaters und das Wesen des Wortes und geht hervor aus dem Wesen des Vaters und dem Wohlgefallen des Wortes. Er kommt als sprudelnder Quell in die Seele, und sie taucht in ihm unter. Es ist, wie wenn zwei Flüsse sich vereinigen, so daß der kleinere seinen eigenen Namen verliert und den des größeren annimmt; so wirkt der Heilige Geist, wenn er in die Seele kommt, um sich mit ihr zu verbinden. Die Seele ist kleiner. Darum muß sie ihren Namen verlieren und ihn dem Geist überlassen; das tut sie, wenn sie sich in den Geist verwandelt, um eins mit ihm zu werden.
Dieser Geist, der Ausspender der Schätze, die im Schoß des Vaters sind, und der Hüter der Ratschlüsse, die zwischen dem Vater und dem Sohn gefaßt werden, gießt sich der Seele mit solcher Milde ein, daß er nicht wahrgenommen und nur von wenigen in seiner wahren Größe geschätzt wird. Aufgrund seines Gewichtes (seiner Liebe) wie seiner Leichtigkeit bewegt er sich an alle Orte, die geeignet und bereit sind, ihn aufzunehmen. Alle hören sein häufiges Reden wie auch sein tiefstes Schweigen; mit der Macht der Liebe durchdringt er alles, er, der Unbewegliche und der Beweglichste zugleich.
Heiliger Geist, du stehst nicht still im unbeweglichen Vater und im Wort. Und doch bist du immer im Vater und im Wort und in dir selbst wie auch in allen seligen Geistern und Geschöpfen. Die Geschöpfe brauchen dich wegen des Blutes, das vom Einziggezeugten Wort vergossen wurde, das Blut, das sich aus größer Liebe zum Geschöpf unentbehrlich gemacht hat. Du ruhst in den Geschöpfen, die bereit sind, deine Gaben in Reinheit aufzunehmen und so eine besondere Ähnlichkeit mit dir zu erlangen. Du ruhst in den Geschöpfen, die das Blut des Wortes in sich wirken lassen und sich für dich zu einer würdigen Wohnstätte machen.
Komm, Heiliger Geist! Es komme die Vereinigung mit dem Vater und das Wohlgefallen des Wortes. Du, Geist der Wahrheit, bist der Lohn der Heiligen, die Erquickung der Seelen, das Licht in der Finsternis, der Reichtum der Armen, der Schatz der Liebenden, die Sättigung der Hungernden, der Trost der Fremden. Schließlich bist du es, in dem alle Schätze enthalten sind.
Du kamst auf Maria herab und bewirktest, daß das Wort Fleisch annahm. Wirke in uns durch die Gnade, was du in jener durch Natur und Gnade geschaffen hast.
Komm, du Nahrung aller reinen Gedanken, du Quell aller Güte, du höchste Reinheit.
Komm und nimm alles von uns weg, was uns hindert, in dich aufgenommen zu werden.
(Quelle: karmelblumen)

Hochaltarbild der Heiligen Familie umgeben v. Engeln und Heiligen (nicht nur) des Karmels, Josef Kastner, um 1900

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