Montag, 25. Mai 2020

Gregor VII., Mönch und Papst

links oben Reliquie von Papst Gregor VII. 1020-1083,
der 1050 Abt in St. Paul vor den Mauern war
Reliquienkapelle in St. Paul vor den Mauern, Rom

Gregor VII., Reformpapst. Der ursprüngliche Name Gregors VII. war Hildebrand. Er wurde um 1025 geboren und wurde Mönch im Marienkloster auf dem Aventin zu Rom. Schon bald wurde Hildebrand zum bedeutendsten Vertreter der kirchlichen Reform, die für eine Befreiung der Kirche aus ihren machtpolitischen Verstrickungen eintrat. Hildebrand war Berater der Päpste und die einflussreichste Persönlichkeit in Rom. 1047 begleitete er Gregor VI. in die Verbannung nach Köln.
Am 22. April 1073 wurde Hildebrand selbst zum Papst gewählt und nannte sich Gregor VII. Ergriffen von der Schlüsselgewalt des Petrusamtes begann Gregor VII. energisch, die Kirche vom Haupte aus zu reformieren, er bekämpfte vor allem Simonie und Priesterehe. Die Wurzel allen Übels aber war damals der Brauch der Investitur der Bischöfe durch den Kaiser. Das ottonische Reichskirchensystem hatte zu einer völligen Verweltlichung des Hirtenamtes geführt. 1075 legte Gregor seine Theorie über die geistliche Gewalt des Papstes in den Lehrsätzen des „Dictatus papae“ dar.
Der Investiturstreit führte 1076 zum Bruch mit König Heinrich IV. Als Heinrich hochmütig und anmaßend den Papst zur Abdankung aufforderte, verhängte Gregor VII. die Exkommunikation über Heinrich IV. Aus taktischen Überlegungen unterwarf sich der Kaiser und bat den Papst, der sich in die Burg Canossa zurückgezogen hatte, am 25. Jänner 1077 um Absolution. Tatsächlich löste der Papst den Bann, musste jedoch erkennen, dass sich die Gesinnung des Königs nicht geändert hatte. Der Investiturstreit ging noch erbitterter weiter, 1084 zog Heinrich in Rom ein und ließ sich von einem Gegenpapst zum Kaiser krönen, während Gregor in der Engelsburg belagert wurde. Die Normannen unter Herzog Robert Guiscard befreiten zwar den Papst, plünderten aber Rom aus. Gregor musste aus der Stadt fliehen und starb am 25. Mai 1085 in der Verbannung zu Salerno mit den Worten: „Ich habe die Gerechtigkeit geliebt, darum sterbe ich jetzt im Exil.“ Gregor VII. ist in Salerno begraben. Er wurde 1606 heilig gesprochen.
(Martyrologium Sancrucense)

Heute gedenkt die Kirche des hl. Beda Venerabilis
Mosaik in der Westminster Cathedral, Macht des Wortes Gottes
Glasfenster in Our Lady and the English Martyrs Church, Cambridge; Vita

und der hl. Maria Magdalena Pazzi


Altar der Bekehrung des Apostels Paulus mit Statuen des hl. Bernhard (rechts) und des hl. Gregor (entweder dem Großen  oder VII.), St. Paul vor den Mauern

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