Samstag, 16. Mai 2020

Die Johannes-Nepomuk-Skulptur in der Wiener Franziskanerkirche

Martyrium des hl. Johannes Nepomuk, Franziskanerkirche Wien,
1735, vermutl. Antonio Beduzzi,



Priester, Märtyrer
Namensdeutung: Gott ist gnädig (hebr.)
Namenstage: Johannes, Johann, Jan, Jean, Juan, Giovanni, Janis, Hannes, Hans, Yannik, Nepomuk, weibl.: Johanna, Jeanne
Gedenktag: 16. Mai

Lebensdaten: geboren um 1350 in Pomuk bei Pilsen, gestorben am 20. März 1393 in Prag

Lebensgeschichte und Legende: Johannes Welflin oder Wolfflin wurde um 1350 in (tschechisch „ne“) Pomuk als Sohn eines Richters geboren und war 1369 kaiserlicher Notar in der Gerichtskanzlei des Erzbistums Prag. Nach seiner Priesterweihe 1380 erwarb er in Padua ein Doktorat in kanonischem Recht und wurde bald nach seiner Rückkehr nach Prag einer der Generalvikare des Erzbischofs Johannes von Jenštejn.
Als es während des Großen Abendländischen Schismas zu Konflikten zwischen der weltlichen und kirchlichen Macht kam und König Wenzel IV. versuchte, das Gebiet des Erzbistums durch eine neue Bistumsgründung zu beschneiden, nutzte Johannes Nepomuk eine Abwesenheit des Monarchen, um eine dazu erforderliche Personalie zu verhindern. Bald darauf wurde er auf Weisung des Königs verhaftet, in dessen Beisein gefoltert und in die Moldau geworfen.
Der verbreiteten Legende nach sei Johannes Nepomuk aber der Beichtvater der Königin Johanna gewesen und habe sich geweigert, ihre Geheimnisse dem eifersüchtigen Wenzel preiszugeben, weswegen dieser ihn ermorden ließ.
Johannes Nepomuks Leichnam kennzeichneten fünf Flammen, als man ihn aus der Moldau barg, weswegen er immer mit einem Strahlenkranz aus fünf Sternen abgebildet sieht. Er wurde im Veitsdom bestattet und ruht unter einem prachtvollen Grab aus Silber.

Verehrung/Brauchtum: Johannes Nepomuks Verehrung wurde ab dem Ende des 17. Jahrhunderts gefördert, um zum einen den böhmischen „Nationalheiligen“ Jan Hus zu verdrängen, zum anderen den Empfang des Beichtsakraments zu fördern. 1729 heiliggesprochen, entstand ein Kult besonders in den Ländern der Habsburgermonarchie, für die er als eine Art „Staatsheiliger“ gelten kann. Statuen des „Brückenheiligen“ zieren vor allem in Bayern, Österreich und Südtirol unzählige Brücken.

Darstellung: als Priester mit Kreuz und Palme, den Zeigefinger an den Lippen, ein Kranz aus 5 Sternen um den Kopf

Patron: von Böhmen, Bayern, Salzburg, Seckau, Correggio, Prag, des Banat und Santanders, der Priester, der Beichtväter und des Beichtgeheimnisses, der Schiffer, Müller, Flößer, der Brücken, gegen Verleumdung, für Verschwiegenheit, gegen Wassergefahren

(Bistum Augsburg)




Johannes Nepomuk

plastische Darstellung des tot in der Moldau liegenden Johannes Nepomuk,
die 5 Sterne stehen für "tacui" - ich habe geschwiegen


Gerade im apostolischen Schreiben Pastores dabo vobis werden daher die Geistlichen aufgefordert, die Praxis der sakramentalen Versöhnung zur Wahrung ihres geistlichen Lebens selbst zu pflegen:

» Ein eigenes Wort möchte ich dem Bußsakrament vorbehalten, dessen Verwalter und Spender die Priester sind; doch sollen sie auch Empfänger dieses Sakramentes sein und so zu Zeugen von Gottes Mitleid mit den Sündern werden. Das geistliche Leben und das pastorale Wirken des Priesters wie auch der Laien und Ordensleute, die seine Geschwister sind, hängen vom häufigen und bewussten Empfang des Bußsakramentes ab. Ich wiederhole, was ich in dem Apostolischen

Schreiben Reconciliatio et paenitentia geschrieben habe: „Die Feier der Eucharistie und der Dienst der anderen Sakramente, der pastorale Eifer, die Beziehung zu den Gläubigen, die Verbundenheit mit den Mitbrüdern, die Zusammenarbeit mit dem Bischof, das Gebetsleben, ja die ganze priesterliche Existenz würden unweigerlich schweren Schaden nehmen, wenn man es aus Nachlässigkeit oder anderen Gründen unterließe, regelmäßig und mit echtem Glauben und tiefer Frömmigkeit das Bußsakrament zu empfangen. Wenn ein Priester nicht mehr zur Beichte geht oder nicht gut beichtet, so schlägt sich das sehr schnell in seinem priesterlichen Leben und Wirken nieder, und auch die Gemeinde, deren Hirte er ist, wird dessen bald gewahr ” «.

Wenn ich aber, wie Benedikt XVI. schreibt, dafür dankbar bin, dass Gott mir stets vergibt, » lerne ich auch, indem ich mir vergeben lasse, den anderen zu vergeben «

(Kongregation für den Klerus, Der Priester, Diener der götllichen Barmherzigkeit, Nr. 17)


Heute gedenkt die Kirche der hl. Margareta von Cortona


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