Freitag, 20. September 2019

Am 19. September 1848 (Sonntagsheiligung und Gebet)

La Salette


erschien die Mutter Gottes in La Salette.





In den franz. Südalpen über dem Dorf La Salette ereignete sich am 19. 9. 1846 nachmittags, zur Zeit der 1. Vesper des Siebenschmerzen Festes. Zeugen waren zwei Hirtenkinder: Melanie Mathieu (auch Melanie Calvat genannt), 14 ½ Jahre alt, und Maximin Giraud, 11, beide aus Corps. Sie waren Analphabeten und ohne religiöse. Erziehung.
Die Erscheinung. Ihr Verlauf ist bekannt durch verschiedene Berichte aus der ersten Zeit nach dem Ereignis. So die Relation Pra, am Tag nach der Erscheinung, aufgezeichnet von Bauern, bei denen die Kinder in Dienst standen; sodann eingehende Verhöre durch Abbé Lagier, der aus der Gegend stammte und den Dialekt der Kinder sprach, sowie der Bericht des späteren Bischofs von Orleans Dupanloup, der vor allem für die Beurteilung der beiden Zeugen in Bezug auf ihren Charakter und ihre geistige Verfassung von Bedeutung ist.
An der Stelle, wo seither die Wallfahrtsquelle fließt, sahen die Kinder beim Viehhüten plötzlich einen Lichtkranz, in dem eine Gestalt sichtbar wurde, auf einem Stein sitzend, das Gesicht in den Händen, wie eine Frau, die von einem großen Leid niedergedrückt wird.
Sie erhebt sich und ruft die Kinder an: Kommt näher, meine Kinder, habt keine Angst! Ich bin hier, um euch eine große Nachricht zu bringen. Auf diese Worte hin verlieren die beiden alle Furcht und laufen zu der belle Dame, die so strahlt, dass ihre Augen fast geblendet werden. Dennoch können sie die Erscheinung später beschreiben. Sie trägt ein großes Kreuz auf der Brust mit den Passionswerkzeugen Hammer und Zange davor. Rosen krönen ihr Haupt, rahmen ihr Schultertuch und schmücken ihre Schuhe.
Sie scheint unaufhörlich zu weinen, während sie sagt: Wenn mein Volk sich nicht unterwerfen will, bin ich gezwungen, den Arm meines Sohnes fallen zu lassen. Er lastet so schwer, daß ich ihn nicht länger zurückhalten kann. So lange schon leide ich um euch! Wenn ich will, daß mein Sohn euch nicht verlasse, so muss ich ihn unaufhörlich bitten. Ihr aber macht euch nichts daraus. So viel ihr auch beten und tun werdet, nie werdet ihr mir die Mühe entgelten können, die ich euretwegen auf mich genommen habe. Ich habe euch sechs Tage zum Arbeiten gegeben, den siebten habe ich mir vorbehalten, und man will ihn mir nicht geben. Das ist es, was den Arm meines Sohnes so schwer macht. Die Fuhrleute können nicht fluchen, ohne dabei den Namen meines Sohnes zu mißbrauchen. Das sind die beiden Dinge, die den Arm meines Sohnes so schwer machen. Wenn die Ernte verdirbt, geschieht es nur euretwegen. Ich habe es euch im vergangenen Jahr an den Kartoffeln gezeigt. Ihr habt euch nichts daraus gemacht. Im Gegenteil, wenn ihr verdorbene Kartoffeln gefunden habt, habt ihr geflucht und dabei den Namen meines Sohnes missbraucht. Sie werden weiter verderben und dieses Jahr an Weihnachten wird es keine mehr geben.

Die Kinder sprechen nur den Ortsdialekt und verstehen Französisch nur teilweise. So sagt die Dame: Ihr versteht nicht, meine Kinder? Ich will es euch anders sagen. Sie fährt im Dialekt weiter: Getreide, Nüsse, Trauben (zur Zeit typische Produkte der Gegend) werden verderben. Die Leute werden hungern und kleine Kinder sterben, — Tatsächlich gab es im Winter 1846/47 eine Hungersnot.

Die Dame fragt: Verrichtet ihr euer Gebet gut, meine Kinder? Die Antwort lautet: Nicht besonders, Madame.Ach, Kinder, ihr müßt es gut verrichten, am Morgen und am Abend ….

Die Dame klagt: Im Sommer gehen nur einige ältere Frauen zur Messe, die arbeiten sonntags den ganzen Sommer hindurch. Im Winter, wenn sie nicht wissen, was tun, gehen sie nur zur Messe, um sich über die Religion lustig zu machen. Aber wenn man sich bekehrt, dann werden die Steine und Felsen zu Getreidehaufen werden.
Die Botschaft schließt mit den wiederholten Worten: Nun, meine Kinder, teilt es meinem ganzen Volke mit! Die Erscheinung überquert den Seziabach, gefolgt von den Kindern, und schwebt die gegenüberliegende Anhöhe empor, wo sie alsbald wie in Licht aufgelöst, ihren Blicken entschwindet.
(aus dem Marienlexikon)

die Kinder kommen (Vordergrund), Maria weint und spricht mit den Kindern (Hintergrund)

Wallfahrtskirche in La Salette



Mittelpunkt der Vision ist das Kruzifix mit den Passionswerkzeugen. Maria erscheint weinend, weil ihr Volk (Ausdruck am Anfang und Ende der Botschaft) seinen Erlöser vergisst. Sie bete, damit ihr Sohn ihr Volk nicht verlasse. Alles andere in der Botschaft weist darauf hin, dass es ohne ihren Sohn keine Rettung gibt.




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