Dienstag, 17. September 2019

Am Grab des hl. Robert Bellarmin


Liegefigur des hl. Robert Bellarmin, S. Ignazio

Robert Bellarmin, Jesuit, Erzbischof, Kardinal und Kirchenlehrer. Robert Belarmin wurde 1542 geboren und war Neffe des Papstes Marcellus II. Er trat 1560 in die Gesellschaft Jesu ein, empfing 1570 die Priesterweihe und wirkte in Löwen als Prediger und Theologieprofessor. Dort und später am Römischen Kolleg entwickelte er eine umfangreiche schriftstellerische Tätigkeit. 1599 erhob Papst Klemens VIII. Bellarmin zum Kardinal und 1602 zum Erzbischof von Capua. Doch seit 1605 finden wir Bellarmin wieder in Rom. Auch als Kardinal lebte er in bewusster Armut. Er war befreundet mit dem hl. Franz von Sales. Bellarmin starb am 17. September 1621 in Rom. Seine Gebeine ruhen seit 1923 in der Kirche San Ignazio. Er wird dargestellt im Jesuitenkleid oder im Kardinalspurpur mit Kreuz und Buch.
(Martyrologium Sancrucense)

Grab des hl. Robert Bellarmin, S. Ignazio;
Büsten des hl. Ignatius und des hl. Franz Xaver

Robert Bellarmin, Der Aufstieg der Seele zu Gott: „Von diesem Tag an fassten die Pharisäer den Beschluss, ihn umzubringen“

Alles, was du lehrst, Herr, könnte als zu schwierig, zu drückend erscheinen, wenn du von einer anderen Rednertribüne herab sprächest. Da du aber, der „Herr und Meister“ (Joh 13, 14), uns mehr durch das Beispiel als durch das Wort belehrst – wie könnten wir, die Diener und Schüler, es wagen, das Gegenteil zu behaupten? Was du sagst, ist reinste Wahrheit, was du befiehlst, ist vollkommen gerecht. Das Kreuz, von dem du sprichst, bestätigt es, auch das in Strömen fließende Blut, das zu mir schreit (Gen 4, 10). Und schließlich der Tod selber: wenn er aus der Entfernung den Vorhang des Tempels zerreißen und die härtesten Felsen spalten konnte (Mt 27, 51) – wie könnte er das nicht ebenso und noch mehr mit den Herzen der Glaubenden tun? Wie könnte er sie nicht dazu bringen, sich ihm zu unterwerfen?
Herr, wir wollen dir Liebe für Liebe gebe. Wenn das Verlangen dir zu folgen noch nicht unserer Liebe für dich entspringt – sie ist ja sehr schwach –, dann möge dieses Verlangen wenigstens aus unserer Liebe für deine Liebe kommen. Wenn du uns an dich ziehst, dann „folgen wir dem Duft deines Salböls“ (Hld 1, 4 LXX): wir wollen dich nicht nur lieben, nicht nur dir folgen, sondern wir sind entschlossen dazu, die Welt gering zu schätzen... wenn wir sehen, dass du, unser Herr, die Freuden dieses Lebens nicht ausgekostet hast. Wir sehen dich dem Tod ausgeliefert, nicht in einem Bett, sondern auf dem Holz, das Gericht hält. Du bist König, und doch willst du keinen anderen Thron als diesen Galgen... Wir folgen deinem Beispiel, du König voller Weisheit, weisen den Lockruf dieser Welt und ihrer Pracht zurück und nehmen dein Kreuz auf unsere Schultern. Wir nehmen uns vor, dir zu folgen, dir allein... Gewähre uns lediglich die nötige Hilfe; mache uns stark genug dir nachzufolgen.


S. Ignazio, Rom

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