Dienstag, 17. September 2019

Stigmatisierung des hl. Franziskus

Stigmatisierung des hl. Franziskus, La Verna



1224 hatte Franziskus in der Einsiedelei auf dem Berg La Verna - wie er es gewohnt war - die 40 tägige Fastenzeit zu Ehren des hl. Erzengels Michaels begonnen.

Thomas von Celano schreibt: Zwei Jahre bevor Franziskus seine Seele dem Himmel zurückgab, weilte er in einer Einsiedelei, die nach dem Ort, wo sie gelegen ist, Alverna heißt. Da sah er in einem Gottgesicht einen Mann über sich schweben, einem Seraph ähnlich, der sechs Flügel hatte und mit ausgespannten Händen und aneinandergelegten Füßen ans Kreuz geheftet war. Zwei Flügel erhoben sich über seinem Haupt, zwei waren zum Fluge ausgespannt, zwei endlich verhüllten den ganzen Körper. Als der selige Diener des Allerhöchsten dies schaute, wurde er von übergroßem Staunen erfüllt, konnte sich aber nicht erklären, was dies Gesicht bedeuten solle. Große Wonne durchdrang ihn, und noch tiefere Freude erfaßte ihn über den gütigen und gnadenvollen Blick, mit dem er sich vom Seraph betrachtet sah, dessen Schönheit unbeschreiblich war; doch sein Hangen am Kreuz und die Bitterkeit seines Leidens erfüllte ihn ganz mit Entsetzen. Und so erhob er sich, sozusagen traurig und freudig zugleich, und Wonne und Betrübnis wechselten in ihm miteinander. Er dachte voll Unruhe nach, was dieses Gesicht wohl bedeute, und um seinen innersten Sinn zu erfassen, ängstigte sich sein Geist gar sehr.
Franziskus, der die Traurigkeit mehr denn je kannte, der im Leiden die Nähe der Schmerzen Christi tief erblickte und dabei eine tiefe Freude empfand, brach im Frühjahr 1224 als kranker Mann ein weiteres Mal auf, um für einige Zeit auf dem Berg Alverna mit Gott allein zu sein. Begleitet wurde er bei dieser Wanderung und Einkehr neben anderen von Bruder Leo.

Während er sich verstandesmäßig über das Gesicht nicht klar zu werden vermochte und das Neuartige an ihm stark sein Herz beschäftigte, begannen an seinen Händen und Füßen die Male der Nägel sichtbar zu werden in derselben Weise, wie er es kurz zuvor an dem gekreuzigten Mann über sich gesehen hatte. Seine Füße und Hände schienen in der Mitte mit Nägeln durchbohrt, wobei die Köpfe der Nägel an den Händen auf der inneren und an den Füßen auf der oberen Fläche erschienen, während ihre Spitzen sich an der Gegenseite zeigten. Die Male waren nämlich an der Innenseite der Hände rund, an der Außenseite aber länglich. Und es kam ein Stück Fleisch zum Vorschein, das über das andere Fleisch hinausragte, gleich als ob die Spitze der Nägel umgebogen und ungeschlagen sei. In derselben Weise, über das andere Fleisch hinausstehend, waren auch an den Füßen die Male. Ferner war die Seite wie mit einer Lanze durchbohrt und zeigte eine vernarbte Wunde, aus der häufig Blut floß, so daß sein Habit und seine Hose oftmals mit heiligem Blut getränkt wurden. (I Cel 94 und 95)
Nach diesem Ereignis hüllte sich der Heilige in vollkommenes Schweigen über das ihm Widerfahrene und verlangte dieses auch von denjenigen, die seine Wundmale zu Gesicht bekamen. Ohnehin handelte es sich hierbei nur um einige wenige Brüder. Neben Rufino und Elias auch Bruder Leo, der in den letzten Jahren des Franziskus einer der liebsten Gefährten und Freund des Heiligen war, er war für Franziskus das "Lämmlein Gottes".



Stigmatisierung des hl. Franziskus, La Verna


La Verna, Ort der Stigmatisation des hl. Franziskus

Heute gedenkt die Kirche der hl. Hildegard von Bingen und des hl. Robert Bellarmin.

Hildegard-Fresko in der Abtei St. Hildegard
Jutta vom Disibodenberg, die Lehrerin der hl. Hildegard
Die älteste Darstellung der hl. Hildegard
Zur Kirchenlehrerin erhoben
Der Hildegardis-Schrein in Eibingen
Der Hildegardis-Altar in der Binger Rochuskapelle
Hildegard-Gedächtniskirche auf dem Rupertsberg in Bingerbrück



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