Letztes Abendmahl, Mosaik von Ivan Marko Rupnik, Johannes Paul II. Heiligtum, Krakau |
Am
Nachmittag des Gründonnerstags beginnt nun das eigentliche Ostertriduum, mit
dem Gedächtnis des letzten Abendmahls, in dem Jesus das Gedächtnis seines
Paschas einsetzte, das den jüdischen Pascharitus zur Vollendung bringt. Der
Tradition entsprechend versammelt sich jede jüdische Familie zum Ostermahl,
isst das geröstete Fleisch des Lammes und erinnert an die Befreiung der Israeliten
aus der Sklaverei Ägyptens.
So gibt sich im Abendmahlssaal, seines kommenden
Todes eingedenk, Jesus, das wahre Osterlamm, für unser Heil selber hin (vgl. 1
Kor 5, 7). Indem er die Segensworte über Brot und Wein ausspricht, nimmt er
sein Opfer am Kreuz vorweg und bekundet seine Absicht, seine Gegenwart durch
die Apostel für immer anhalten zu lassen. Unter den Gestalten von Brot und Wein
bleibt er in seinem hingegebenen Leib und seinem vergossenen Blut wirklich
gegenwärtig.
Während des letzten Abendmahls werden die Apostel zu Verwaltern
dieses Heilssakraments; ihnen wäscht Jesus die Füße (vgl. Joh 13, 1-25) und
lädt sie dazu ein, sich gegenseitig zu lieben, wie er sie geliebt hat, indem er
sein Leben für sie gab. Wenn wir diese Geste in der Liturgie wiederholen, sind
auch wir dazu berufen, die Liebe unseres Erlösers auf wirksame Weise zu
bezeugen. Der Gründonnerstag endet mit der eucharistischen Anbetung, in
Erinnerung an das Leiden des Herrn im Garten Getsemani.
(Benedikt XVI., Ostertriduum, 20.3.2011)
Johannes Paul II. Heiligtum, Krakuau |
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