Montag, 2. November 2020

Über alles gepriesen bist du, Gottesgebärerin - Allerseelen

Das Westfenster von S. Maria dell`Anima in Rom stellt die Jungfrau Maria und das Jesuskind mit Adam und Eva dar,
die durch die Gnade Jesu Christi und durch das Gebet (Rosenkranz) aus der Totenwelt
(im Bilde der Flammen des Fegefeuers) befreit werden.
Geschenk von Kaiser Franz Joseph I., um 1880

 

Über alles gepriesen bist du,
Gottesgebärerin, Jungfrau;
denn durch den, der Fleisch aus dir annahm,
ist der Hades gefesselt,
ist Adam zurückgerufen,
ist der Fluch aufgehoben,
ist Eva befreit,
der Tod getötet,
und wir haben das Leben erlangt.
Darum singen wir in Hymnen:
Gepriesen sei Christus, unser Gott,
dem es so wohlgefiel;
Ehre sei dir!

(L. Heiser, Jesus Christus, 637, Theotokion der orthodoxen Liturgie)

Allerseelen
Das Andenken an die Verstorbenen, das es in allen Religionen gibt, wird im christlichen Bekenntnis durch die Hoffnung auf die Auferstehung überstrahlt, die sich in der Fürbitte der Lebenden für die Verstorbenen äußert. Seit jeher gedachten die Christen im Gebet der Seelen der Verstorbenen; seit dem 2. Jahrhundert sind ausformulierte christliche Gebete für die Toten bekannt. Im 7. Jahrhundert feierte Isidor von Sevilla mit seinen Mönchen am Tage nach dem Pfingstfest die Eucharistie für die Seelen der Verstorbenen, andere Klöster nahmen diesen Brauch auf. Schließlich führte der hl. Abt Odilo von Cluny um 1030 den Allerseelentag am 2. November ein.
Das Messopfer und die Gebete bewirken kraft ihres deprekativen Charakters die Reinigung der Seelen, die in lässlicher Sünde gestorben sind und nach dem Tod keine Möglichkeit mehr haben, selbst an ihrem vollkommenen Heil mitzuarbeiten, da sie ihres abgestorbenen Leibes beraubt sind.
Diese Verstorbenen werden aufgrund ihres Leidens über den Mangel an Gottesgemeinschaft und aufgrund ihrer eingeschränkten Freiheit, zu ihrem Heil beizutragen mit Recht „arme Seelen“ genannt. In der Oktav nach Allerseelen (gilt in diesem Jahr für den ganzen November) können die Gläubigen täglich einen vollkommenen Ablass für die armen Seelen gewinnen, wenn sie einen Friedhof besuchen und die üblichen Bedingungen erfüllen.
(Martyrologium Sancrucense)

 



Zwei jubilierende Engel, die der Mutter Gottes huldigen,
der Erzengel Michael und ein posaunenblasender Verkündigungsengel
in Form von zwei acht Meter hohen dreigeteilten Glasplatten – geätzten Echtantikgläsern mit Glasmalerei
(Johann Weyringer, 2016)

S. Maria dell`Anima, Rom


November ist der Monat der Armen Seelen. Die Kirche betet besonders für die Toten, damit sie gereinigt und durch die Engel in die Herrlichkeit Gottes geführt werden.

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