Notre Dame du Sablon, Brüssel |
Hubertus von Lüttich, Notre Dame du Sablon Brüssel |
Lebensdaten: geboren in Aquitanien um 657, gestorben am 30. Mai 727 in Tervuren bei Brüssel
Lebensgeschichte und Legende:
Hubert entstammte fränkischem Hochadel und war vielleicht mit
Plektrudis verwandt, der Frau des ostfränkischen Hausmeiers Pippin des
Mittleren. Nachdem Huberts Frau bei der Geburt seines Sohnes Floribert
verstorben war, gab er seine Tätigkeit unter den Pippiniden auf, wurde
ein Schüler des Bischofs Lambert
von Tongern-Maastricht und folgte ihm nach dessen Ermordung um 705 ins
Bischofsamt nach. Hubert errichtete in Lüttich eine prächtige
Stiftskirche, in der er seinen Lehrer bestatten ließ, und verlegte 718
seinen Bischofssitz dorthin. Es gelang ihm, das Heidentum in den
Ardennen vollständig zurückzudrängen, weswegen er als „Apostel der
Ardennen“ verehrt wird. Hubert starb nach einer segensreichen Tätigkeit
auf einer Reise, ins Bischofsamt folgte ihm sein Sohn Floribert nach.
Die
Legende sieht in Hubert einen Herzogssohn von Aquitanien, der nach dem
Tod seiner Gattin nur noch der Jagd frönte. Als er selbst an einem
Karfreitag nicht von seiner Leidenschaft lassen konnte, erschien ihm ein
weißer Hirsch mit einem leuchtenden Kruzifix im Geweih und verhieß ihm
die Höllenstrafe. Hubert bekehrte sich, lebte als Einsiedler im Wald und
kehrte nach einer Romwallfahrt einschließlich Priesterweihe als
Glaubensbote in die Ardennen zurück. Dann folgte er Lambert als Bischof
nach.
Verehrung: Huberts feierliche Erhebung fand am 3. November 744 in Gegenwart des Hausmeiers Karlmann statt, gleich darauf wurde seine Vita verfasst. 825 wurden seine Reliquien in das bedeutende Benediktinerkloster Andage übertragen: dem späteren Wallfahrtsort Saint-Hubert in den Ardennen. 1568 verbrannten sie bei einem Hugenottenüberfall. Huberts große Verehrung verdankt sich der Übertragung der Eustachius-Legende auf ihn sowie der Stiftung mehrerer Ritterorden wie des Sankt Hubertusordens der Jülicher Herzöge. Er zählt mit Antonius, Cornelius und Quirinus zu den Vier Heiligen Marschällen, mancherorts auch zu den 14 Nothelfern, und wird bis heute als Jagdpatron verehrt. Am Hubertustag markiert eine festlich begangene Hubertusjagd das Ende der herbstlichen Reitjagdsaison. Vielerorts erklingen eigens komponierte Hubertusmessen.
Darstellung: als Bischof oder als kniender Jäger vor einem Hirsch mit Kreuz im Geweih
Patron: der Ardennen sowie der Stadt und des Bistums Lüttich, der Jäger und Forstleute, Schützen, Kürschner und vieler anderer Berufe, gegen Tollwut und Hundebiss
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