Freitag, 15. Oktober 2021

Mit wenig Mühe sehr viel in kurzer Zeit zustande bringen (Theresia von Avila)

 

Teresa von Avila († 1582)

Aus der Abhandlung "Über das Buch des Lebens".

Lasst uns stets an die Liebe Christi denken
 
Wer Jesus als Freund und hochherzigen Führer an seiner Seite hat, kann alles tragen; denn Jesus hilft uns und gibt uns Kraft. Er lässt keinen im Stich und ist ein wahrer und aufrichtiger Freund. Ich sehe deutlich: Wenn wir Gott gefallen und große Gnaden von ihm empfangen möchten, muss uns nach seinem Willen die Hand der heiligen Menschheit des Sohnes helfen, an dem seine göttliche Herrlichkeit Gefallen findet, wie er selbst gesagt hat.
Sehr oft habe ich die Erfahrung gemacht, und der Herr hat es mir selbst gesagt – ja ich möchte behaupten, ich habe es mit eigenen Augen gesehen -, dass wir durch diese Tür eintreten müssen, wenn wir wollen, dass die höchste Majestät uns Geheimes und Verborgenes offenbaren soll. Selbst auf dem höchsten Gipfel der Beschauung soll keiner einen anderen Weg suchen; denn auf diesem geht man sicher und zuverlässig. Hier ist unser Herr, von dem und durch den uns alles Gute kommt. Er wird uns lehren. Auf sein Leben müssen wir schauen; denn ein besseres und vollkommeneres Vorbild für die Nachfolge werden wir nicht finden.
Was wollen wir mehr als einen treuen Freund an unserer Seite, der uns in Mühsal und Not nicht verlässt, wie es weltliche Freunde tun? Wohl dem, der ihn wirklich und aufrichtig liebt und ihn immer neben sich hat!
Schauen wir auf den Apostel Paulus, der Jesus eingeschrieben und eingeprägt in seinem Herzen trug und gar nicht anders konnte, als Jesus auch im Munde zu führen. Als ich das eingesehen hatte, forschte ich sorgfältig und lernte, dass die der Beschauung besonders ergebenen Heiligen keinen anderen Weg gegangen waren, so zum Beispiel Franziskus, Antonius von Padua, Bernhardin und Katharina von Siena. Diesen Weg müssen wir in großer Freiheit gehen und uns ganz in die Hand Gottes geben. Gerne wollen wir gehorchen, wenn er uns unter seine Diener und Helfer aufnehmen will.
Wann immer wir an Christus denken, immer wollen wir beachten, von welcher Liebe er getrieben wurde, uns so viele Gnaden und Wohltaten zu gewähren, und welche Liebe uns Gott gezeigt hat, dass er uns ein solches Pfand seiner Zuneigung schenkte, denn Liebe verlangt Gegenliebe. Darum wollen wir uns Mühe geben, das immer vor Augen zu haben und dadurch die Liebe in uns zu wecken. Denn wenn Gott uns die Gnade erweist, unsern Herzen diese Liebe tief einzuprägen, wird uns alles ganz leicht, und in kurzer Zeit bringen wir mit wenig Mühe sehr viel zustande.

im Kloster der Menschwerdung, Avila

Statue der hl. Theresia in Alba den Tormes, Gnaden durch das innere Gebet

Bild der Heiligsprechung durch Gregor XV. (Museum Alba de Tormes) - inneres Gebet

Verherrlichung der hl. Theresia, Karmel Brescia (Hymnus Lesehore, Vita)

Über das Gebet

Stundengebet des Karmel

In der Taufkirche der hl. Theresia von Avila

Der Konvent über dem Geburtshaus der hl. Theresia

Wie der Herr begonnen hat, meine Seele wachzurufen - Begegnung mit dem Schmerzensmann

Die Gnade der geistlichen Vermählung

Das verwundete Herz 

Am Grab der hl. Theresia von Avila in Alba de Tormes 

 

Menschwerdungskloster, Avila

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