Freitag, 7. Februar 2020

Pius IX., Pio Nono, erklärte Josef zum Schutzpatron der Kirche

Ich bete dich an


Pius IX., Konzilspapst, Seliger. Graf Giovanni Maria Mastai-Ferretti wurde 1840 Kardinal, galt für damalige Verhältnisse als liberal und wurde deshalb 1846 Papst. Zunächst gewann Pius IX. hohes Ansehen und wurde von den liberalen Kräften euphorisch gefeiert. Diese Stimmung schlug jedoch ins Gegenteil um, als er das Rissorgimento, das Bemühen um einen italienischen Nationalstaat, nicht unterstützte. Pius musste den allmählichen Verlust des Kirchenstaates hinnehmen. 1870 wurde schließlich Rom durch italienische Truppen erobert. Der Papst betrachtete sich von da an bis zu seinem Tod als „Gefangener im Vatikan“.
1854 verkündete Pius IX. das Dogma von der unbefleckten Empfängnis Marias, mit dem Syllabus von 1864 verurteilte er die liberalen Thesen der Zeit. 1869/70 tagte unter seiner Leitung das 1. Vatikanische Konzil, das zwei wichtige Konstitutionen über die göttliche Offenbarung und über die Kirche verabschiedete. In letzterer hat das Ökumenische Konzil unter anderem die Verbindlichkeit päpstlicher Kathedralentscheidungen als „unfehlbar“ definiert: Eine große Sorge des Papstes waren die Nationalismen in vielen Staaten Europas, vor allem der Kulturkampf in Deutschland. Pius bewirkte mit seiner Frömmigkeit eine Vertiefung des religiösen Lebens und eine Stärkung der Volksfrömmigkeit und der priesterlichen Spiritualität. Gerade wegen der vielfältigen Verfolgungen, die er selbst und die Kirche der damaligen Zeit erlitten hatten, wurde Pius IX. wie wohl kein Papst vor ihm von den Gläubigen verehrt und geliebt. Die angebliche Papstweissagung des Malachias, die ihn als „Kreuz vom Kreuze“ bezeichnete, schien ihre Erfüllung zu finden.
Pius IX. starb am 7. Februar 1878 nach einem 32-jährigen Pontifikat, er war – nach dem hl. Petrus – der längstregierende Papst in der Geschichte der Kirche. Am 3. September 2000 sprach Johannes Paul II. sowohl Pius IX., den Papst des 1. Vatikanums, als auch Johannes XXIII., dem Papst des 2. Vatikanischen Konzils, auf dem Petersplatz selig.
(Martyrologium Sancrucense)

du göttliches Kind
Papst Pius IX. erklärte den heiligen Josef zum Patron der ganzen Kirche.
Papst Leo XIII. nannte die Gründe dafür: „Josef war Hüter, Haupt und Verteidiger der göttlichen Familie. Es ist daher für den heiligen Josef angebracht und seiner höchst würdig, daß er, so wie einst die Familie von Nazaret ... jetzt die Kirche Christi mit seinem himmlischen Beistand beschützt und verteidigt.“
Papst Johannes Paul II. wies im Apostolischen Schreiben Redemptoris Custos vom 15. August 1989 auf den Beistand und die Fürsprache des hl. Josef hin:
„Dieser Schutz muß erfleht werden ... Noch heute haben wir zahlreiche Gründe, in derselben Weise zu beten (wie Papst Leo XIII.): Entferne von uns, geliebter Vater, diese Seuche von Irrtum und Laster ..., stehe uns wohlgesinnt bei in diesem Kampf gegen die Macht der Finsternis ...; und wie du einst das bedrohte Leben des Jesuskindes vor dem Tod gerettet hast, so verteidige jetzt die heilige Kirche Gottes gegen feindselige Hinterlist und alle Gegner. Auch heute noch haben wir bleibende Gründe, um jeden Menschen dem hl. Josef zu empfehlen.“
(stjosefat)

in der Krippe.
Reliquiar der Krippe aus Bethlehem, S. Maria Maggiore

Papst Pius IX., Virginio Vespignani, S. Maria Maggiore, Rom

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