Zu Hause versuchte er (Giovanni Bosco) dann, die ersten Zaubertricks nachzumachen. "Ich übte Tag für Tag, bis ich es gelernt hatte." Bis es ihm gelang, Kaninchen aus einem Hut herauszuziehen und mit dem Seil zu gehen, brauchte es monatelange Übung und Ausdauer, und es gab so manchen Sturz: "Vielleicht glaubt ihr es mir nicht," schrieb Don Bosco später, "aber mit elf Jahren konnte ich die Spiele der Gaukler, den Salto mortale, auf den Händen gehen und auf dem Seil tanzen."
An einem Sonntagabend, mitten im Sommer kündigte Giovanni seinen Freunden schließlich seine erste Vorführung an. Auf einem Teppich aus Säcken, die er auf das Gras gelegt hatte, jonglierte er auf seiner Nasenspitze Dosen und Töpfe. Einen seiner kleinen Zuschauer ließ er den Mund aufmachen und zog dann Dutzende von bunten Bällchen daraus hervor. Er hantierte mit dem Zauberstab. Am Schluss sprang er auf das Seil und lief unter dem Beifall seiner Freunde darüber.
(...)
Vor der letzten Nummer zog er den Rosenkranz aus der Tasche, kniete nieder und lud alle zum Beten ein. Oder er wiederholte die Predigt, die er am Morgen in der Pfarrkirche gehört hatte. Das war der Eintrittspreis, den er von seinem Publikum verlangte, den er sich von Groß und Klein zahlen ließ. (...)
Nach dem Gebet folgte stets das großartige Finale. Er spannte ein Seil zwischen zwei Bäume, kletterte hinauf und spazierte mit der Balancierstange in den Händen darüber, unter plötzlichem Schweigen und anschließendem stürmischen Beifall der Zuschauer: "Nach einigen Stunden einer solchen Vorstellung", erinnnerte er sich in späteren Jahren, "wenn ich recht müde war, hörte ich auf, sprach ein kurzes Gebet, und alle gingen nach Hause."
(aus: Teresio Bosco, Don Bosco)
Don Bosco assistiert bei der ersten hl. Messe von Don Michele Rua
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Skulptur des seiltanzenden Johannes Bosco bei seinem Geburtshaus, Castelnuovo |
Heute gedenkt die Kirche auch des hl. Wilgis (der Vater Willibrords)
Basilika des hl. Don Bosco in Castelnuovo bei Turin |
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