Donnerstag, 16. Januar 2020

Die Märtyrer von Marokko


Altar der hl. Märtyrer von Marokko, Igreja de Sao Francisco, Porto, Portugal



Hl. Berard, Petrus, Akkurs, Adjut und Otho
Auf dem Generalkapitel des Jahres 1219 wurde entschieden, fünf junge Brüder des hl. Franziskus nach Südspanien in das Gebiet der Mauren zu senden. Berard und seine Gefährten zogen also unter der Leitung von Bruder Vitalis 1219 nach Spanien in das Königreich des in Marokko residierenden Miramolin. In Aragonien wurde Br. Vitalis schwer krank und musste zurückbleiben. Berard übernahm die Führung und zog mit seinen Brüdern in das noch islamische Sevilla, um dort den Moslems in den Straßen und schließlich sogar in der Hauptmoschee das Evangelium zu verkünden. Die Muslime ließen sich das natürlich nicht gefallen und die Brüder wurden mit Schlägen aus der Moschee vertrieben und festgenommen. Sie wurden zum König Miramolin (Abu Jacub) nach Marakesch in Marokko gebracht. Der im Dienst des Maurenkönigs stehende Infant von Portugal, Dom Predro, wollte die Franziskaner mit dem Schiff nach Portugal zurückbringen, um sie zu retten, doch auf dem Weg zur Hafenstadt Ceuta flohen sie immer wieder und kehrten zurück. Sie predigten weiterhin auf den Straßen und griffen in der Hauptmoschee den Propheten der Muslime, Mohammed, heftig an. Schließlich wurden sie gefangen genommen und gefoltert. Am 16. Jänner 1220 wurden sie nach langen Quälereien vom Miramolin persönlich enthauptet. Sie werden die „Erstlingsmärtyrer" des Ordens genannt. Die Leichname der Märtyrer wurden nach Coimbra in Portugal gebracht. Dort sah sie der hl. Antonius, damals noch ein junger Augustiner-Chorherr mit Namen Fernando, und diese Begegnung bewog ihn, dem Orden der Minderbrüder beizutreten um selbst als Märtyrer zu sterben.
Als der heilige Franziskus die Nachricht vom Blutzeugnis dieser seiner Brüder und Missionare bekam, rief er – ergriffen und tief berührt - aus: „Jetzt kann ich mit Sicherheit sagen, dass ich fünf wahre Brüder habe.“ 

Aus der Chronik der Generalminister:
Als die Brüder durch keine Marter im Glauben zu erschüttern waren, liess der Kalif Frauen herbeibringen und sprach zu ihnen: „Wenn ihr euch zu unserem Glauben bekehrt, gebe ich euch diese Frauen zu Gattinnen, auch schenke ich euch viel Geld, und ihr werdet hochangesehen in meinem Reiche sein." Die seligen Märtyrer antworteten: „Die Frauen und dein Geld verschmähen wir, um Christi willen erachten wir all dies als Unrat." 


Kirche des hl. Franziskus, Porto, Portugal

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