Grab von Heinrich von Blois im Chor der Kathedrale von Winchester |
Heinrich
von Blois, Abt von Glastonbury seit 1126, Bischof von Winchester seit 1129 (durch seinen Oheim König
Heinrich I.), * wohl um 1095, + 117, Sohn Graf
Stephans von Blois und einer Tochter Wilhelms des Eroberers.
Cluny, wo
er erzogen wurde, blieb Heinrich von Blois zeitlebens eng verbunden. Er
war 1135 maßgeblich an der Erhebung seines Bruders Stephan von Blois
auf den englischen Thron beteiligt, nahm fortan vielfach Einfluß auf die
Regierung und trat dabei entschieden für die Freiheit der englischen Kirche
ein. Ambitionen auf den Erzstuhl von Canterbury wurden enttäuscht, doch
ernannte Innozenz II. 1139 Heinrich von Blois zum Legaten für England
(bis 1143). Sein Plan, Winchester zum Erzbistum erheben zu lassen,
scheiterte. Während des Thronstreits zwischen König Stephan und Kaiserin
Mathilde schloß sich Heinrich von Blois 1141 vorübergehend der angevinischen
Partei an. Seine legatinischen Synoden befaßten sich mit politischen Problemen
und dem Schutz der Kirche. Die (nepotistische) Personalpolitik Heinrichs von
Blois rief bei den Zisterziensern Opposition hervor (Wilhelm, Erzbischof
von York; Heinrich Murdac). Er wirkte am Ausgleich zwischen König Stephan
und Heinrich von Anjou (Heinrich II.) 1153 mit und versuchte im Streit
mit Thomas Becket zu vermitteln. Sein Gedenktag ist der 9. Jänner.
(vgl. Lexikon des Mittelalters, Bad IV)
Winchester Cathedral |
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