Montag, 6. Januar 2020

Der Kirche anvertraut (2)

Erscheinung des Herrn, Southwark Cathedral



Die Verkündigung dieses Heilsgeheimnisses hat Christus seiner Kirche anvertraut. Es ist, so schreibt der hl. Paulus, »seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist offenbart worden: daß nämlich die Heiden Miterben sind, zu demselben Leib gehören und an derselben Verheißung in Christus Jesus teilhaben durch das Evangelium« (Eph 3,6).
Die Einladung, die der Prophet Jesaja an die Heilige Stadt Jerusalem richtete, kann man auf die Kirche anwenden: »Auf, werde licht, denn es kommt dein Licht, und die Herrlichkeit des Herrn geht leuchtend auf über dir. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker, doch über dir geht leuchtend der Herr auf, seine Herrlichkeit erscheint über dir« (Jes 60,1–2).
Es ist, wie der Prophet sagt: Mit all ihrem Vermögen ist die Welt nicht imstande, der Menschheit das Licht zu geben und ihr auf ihrem Weg Orientierung zu schenken. Dies läßt sich auch in unseren Tagen wahrnehmen: die westliche Zivilisation scheint die Orientierung verloren zu haben, sie »fährt auf Sicht«. Doch dank des Wortes Gottes schaut die Kirche durch diese Nebel hindurch. Sie verfügt über keine technischen Lösungen, sondern hält den Blick auf das Ziel gerichtet und bietet allen Menschen guten Willens jeder Nation und Kultur das Licht des Evangeliums an.
(2. Teil, Benedikt XVI., Angelus, 6.1.2012)

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