Freitag, 9. Juni 2017

Am Grab der sel. Anna Maria Taigi

Anna Maria Taigi mit der Gnadengabe der geheimnisvollen Sonne, die von einer Dornenkrone
überragt wurde, S. Crisogono, Rom

Am 29.05.1769 wurde dem Apotheker Luigi Giannetti und seine Ehefrau Maria Masi das Mädchen Anna Maria Taigi geboren. Nachdem der Vater mit seiner Apotheke bankrott ging wurde er gezwungen die Stadt Siena zu verlassen und seinen Lebensunterhalt in Rom zu verdienen. Dies geschah im Jahre 1774, als die Tochter gerade einmal 5 Jahre alt war.
Die Mutter bemühte sich, der jungen Anna Maria Taigi die für ein Mädchen üblichen Tugenden mit auf den Weg zu geben. In der Ewigen Stadt besuchte sie für zwei Jahre die Schule der Schwestern vom Orden der Filippini. Nach dieser Zeit fand sie zunächst eine Anstellung in einer kleinen Manufaktur ehe sie dann als Dienstmagd eine Stellung antrat.

Am 07.01.1789 heiratete Anna Maria Taigi, im Alter von 19 Jahren, ihren Mann Dominico. Er war ein »Mann von rohen, ungepflegten Sitten und von eigensinnigen Charakter« und stellte ihre Tugend auf eine harte Probe. Der Gatte war Dienstbote im Hause der Familie Chigi. Das Paar lebte insgesamt 48 Jahre lang glücklich zusammen und hatte sieben Kinder. Von den sieben Kindern starben jedoch schon drei in sehr jungen Jahren. Die anderen Kinder wurden von der Mutter, die die kleine Pförtnerwohnung im Palast des Fürsten Chigi bewohnte, sehr religiös erzogen. 
(...)
Zunächst verlief ihr Leben in ganz normalen Bahnen, ehe sie eines Tages beim Gebet mit ihrem Mann in der Confessio in St. Peter eine starke Inspiration fühlte. Sie lebte von nun an ihr Leben als Mutter und Ehefrau in einer christlichen Mission und nach Gottes Willen. Sie betete jeden Tag zu Gott und gab sich ihm mit voller Inbrunst hin und war bereit, jedermann der in Not war zu helfen. Insgesamt führte sie ein Sühneleben unter ärmlichsten Bedingungen.

Mit Eilsabeth Canoni-Mora, ebenfalls eine große Mystikerin ihrer Zeit, verband sie eine enge Freundschaft. Canoni-Mora war ebenfalls Ehefrau und Mutter. Am 26.12.1808 trat Anna Maria Taigi dem Orden der Trinitaier ein. Eine Besonderheit ihrer Visionen ist, dass sie auf der Scheibe einer dornenumkränzten Sonne Ereignisse der Vergangenheit, aber auch der Zukunft sah. Im Laufe der Zeit suchten nicht nur Arme ihren Ratschlag sondern auch Fürsten und Päpste. So wendeten sich die Päpste Pius VII., Leo X. und Gregor XVI. ratsuchend an die Mystikerin.
Ihre Prophezeihung über die drei finsteren Tage sowie über die Reinigung der Erde und über den Triunph der Kirche, den ein Strafgericht vorausgehen werde, erregte große Aufmerksamkeit.
Ihr geistlicher Begleiter war der später heiliggesprochene Passionist Vincenzo Maria Strambi. Ihr Leben führte sie in strengster Buße und Enthaltsamkeit. Anna Maria Taigi starb im Alter von 68 Jahren am 09.06.1837 in Rom nach langer Krankheit.
Am 30.05.1920 sprach Benedikt XV. Anna Maria Taigi selig. Ihre sterblichen Überreste werden in der Kapelle der Madonna in der Basilika von San Crisogono in Rom aufgebahrt. Die Trinitarier setzen sich für eine Heiligsprechung ein.
Quelle: epoche napoleon



Habt große Andacht zu den armen Seelen im Fegfeuer, insbesondere zu den Seelen der verstorbenen Priester. Laßt nach Möglichkeit heilige Messen für sie lesen. Wenn ihr selbst der heiligen Messe beiwohnt, so opfert sie für diese armen Seelen auf. Diese Andacht wird euch und eure Familie von vielem Unglück bewahren.
Ich befolge diese Ratschläge und ich konnte die wohltätigen Wirkungen davon an mir selbst, an meinen Kindern und Eltern bei gar mancher Gelegenheit wahrnehmen."
(Anna Maria Taigi)

Anna Maria Taigis unverwester Leichnam in der Basilika S. Crisogono, Rom
 




Links vom Hauptaltar die Seitenkapelle mit dem Grab der sel. Annam Maria Taigi, S. Crisogono, Rom
 



Selige Anna Maria, Gott hat dein Seele mit allen Tugenden  und himmlischen Gaben geschmückt. Du bist das herrliche Vorbild aller christlichen Mütter, hast du doch mit Gebet und Arbeit dein Leben geheiligt, mit heroischer Geduld und unbesiegbarem Starkmut die Drangsale deines niedrigen Standes ertragen und in stürmischen Zeiten dich selbst für die heilige Kirche und für die Rettung der Seelen als Opfer dargeboten.
Erflehe uns durch deine mächtige Fürsprache beim Throne der Heiligsten Dreifaltigkeit die Gnade, hernieden dein Beispiel nachzuahmen, damit wir uns einst im Himmel mit dir der Anschauung Gottes erfreuen mögen. Amen.

S. Crisogono, Rom

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