John Fisher lehnt es ab, den Eid zu leisten |
John Fisher, Bischof, Kardinal und Märtyrer. John
Fisher wurde um 1469 zu Beverley in Yorkshire geboren, nach dem Studium zu Cambridge
wurde er Priester und 1504 Bischof von Rochester. Fisher wirkte in
hervorragender Weise als Prediger, Seelsorger und Helfer der Armen. Er verband
die scholastische Theologie mit der Begeisterung des Humanismus für das
Schrift- und Väterstudium. So berief er zur Reform der Universität Cambridge
Erasmus von Rotterdam nach England. Fisher verfasste auch mehrere in Inhalt und
Form hervorragende Schriften gegen Martin Luther. Als Beichtvater Katharinas
von Aragon, der Ehefrau Heinrichs VIII., erhob er 1527 Einspruch gegen die
Ehescheidung, die der König durchsetzte, um die Kammerzofe Anne Boleyn zu
heiraten. Als sich Fisher 1534 gemeinsam mit dem Lordkanzler Thomas More
weigerte, den Suprematseid zu leisten, wurde er im Tower von London
eingekerkert. Papst Paul III. erhob Bischof John Fisher 1535 zum Kardinal, konnte damit jedoch nicht
verhindern, dass Heinrich VIII. ihn am 22. Juni 1535 zu London enthaupten ließ.
John Fisher wird mit Kardinalshut und Märtyrerpalme dargestellt.
(Martyrologium Sancrucense)
Thomas More verweigert König Heinrich VIII. den Treueeid |
Thomas Morus, Lordkanzler und Märtyrer. Der heilige
Thomas Morus wurde am 7. Februar 1478 zu London geboren, studierte zu Oxford
Rechtswissenschaft und widmete sich humanistischen Studien. Dem Erasmus von
Rotterdam war er in Freundschaft verbunden. Nach weiteren Studien in Löwen und
Paris trat er in den Dienst König Heinrichs VIII. und wurde dessen enger
Vertrauter. Thomas Morus beriet den König bei der Abfassung einer Schrift
„Gegen die Irrlehren Luthers“, die Heinrich VIII. den päpstlichen Ehrentitel
„Defensor fidei“ einbrachten. Morus verfasste selbst zahlreiche Schriften voll
Geistesschärfe, Mut, Frömmigkeit und Humor. Seine große Liebe zur Kirche
verschloss ihm aber nicht die Augen vor Missbräuchen und Aberglauben. Mit
seiner Frau und seinen Kindern führte er ein glückliches Familienleben. 1529
ernannte Heinrich VIII. Thomas Morus zum Lordkanzler, doch legte dieser 1532
sein Amt nieder, da er die antirömische Kirchenpolitik des Königs nicht
unterstützen konnte. Als Morus 1534 den Eid nicht leisten wollte, der die
Oberherrschaft des Königs über die englische Kirche anerkannte, zog er sich
endgültig den Hass des Königs zu. Thomas Morus wurde enteignet, dann im Tower
eingekerkert und trotz glänzender Verteidigung wegen Hochverrats zum Tod
verurteilt. Am 6. Juli 1535 ließ ihn der König enthaupten.
Die Seligsprechung
erfolgte 1886, die Heiligsprechung durch Papst Pius XI. erfolgte 1935 gemeinsam mit John Fisher.Im Oktober 2000 ernannte Papst Johannes Paul II. Thomas Morus zum Patron der Regierenden und der Politiker.
Thomas More und John Fisher verweigern den Suprematseid Our Lady and the English Martyrs Church, Cambridge |
Besonders rufe ich die Gestalt des heiligen Thomas More in Erinnerung, des großen englischen Gelehrten und Staatsmanns, der von Gläubigen wie von Nichtglaubenden wegen seiner Rechtschaffenheit bewundert wird, mit der er seinem Gewissen folgte, selbst um des Preises willen, daß es dem Herrscher mißfiel, dessen „treuer Diener“ er war; denn er wollte an erster Stelle Gott dienen. Das Dilemma, vor dem Thomas More in diesen schwierigen Zeiten stand, diese stets aktuelle Frage nach dem Verhältnis zwischen dem, was dem Kaiser gebührt, und dem, was Gott gebührt, bietet mir die Gelegenheit, mit Ihnen kurz über den der Religion im politischen Leben zukommenden Platz nachzudenken.
( Benedikt XVI am 17.9.2010 in der Westminster Hall, ganzer Text)
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