Montag, 4. August 2025

Ein Mann des Gebetes

 

Statue von Johannes Maria Vianney in Ars

 

Die Quelle seines Erfolges
Wenn der heilige Johannes Maria Vianney, wie eben dargelegt, als strenger Büßer lebte, so war er auch davon überzeugt, dass „der Priester vor allem ein Mann des Gebetes sein muß.“ Kaum war er Pfarrer eines Dorfes geworden, wo es schlimm stand um das christliche Leben, da verbrachte er bekanntlich Nacht für Nacht lange Anbetungsstunden vor Christus im Altarssakrament. Der Tabernakel war offensichtlich der unversiegliche Quell jener übernatürlichen Kraft, die seine persönliche Frömmigkeit nährte und seinem seelsorglichen Wirken Erfolg verlieh. Man könnte daher das Dorf Ars zur Zeit des Heiligen zutreffend mit den Worten Unseres Vorgängers Pius XII. über die christliche Pfarrei kennzeichnen: „Der Mittelpunkt ist die Kirche. Mittelpunkt der Kirche ist der Tabernakel, und zur Seite steht der Beichtstuhl, wo das christliche Volk das übernatürliche Leben oder die Gesundheit der Seele wiedererlangt.“

Ständige Vereinigung mit Gott
Das Beispiel unablässigen Gebetes von seiten eines Mannes, der ganz in der Seelsorge aufging, ist fürwahr höchst zeitgemäß und heilsam für die Priester unserer Tage, die bisweilen den Wert der äußeren Tätigkeit überschätzen und sich so sehr von einer geschäftigen Betriebsamkeit erfassen lassen, dass ihre Seele darob Schaden leidet.
„Was uns Priester hindert heilig zu werden - sagte der Pfarrer von Ars - das ist der Mangel an Innerlichkeit. Man sammelt sich nicht; man weiß nicht, was man tut. Sammlung, Betrachtung, Vereinigung mit Gott: das tut uns not.“ Die Zeugen seines Lebens bestätigen seinen beharrlichen Gebetseifer. Weder die erdrückende Last der Beichten, noch die übrigen Pflichten der Seelsorge vermochten ihn im geringsten davon abzubringen. „Trotz seiner übermäßigen Beanspruchung unterbrach er nie das Gespräch mit Gott.“

Glück und Segen des Gebetes
Doch, lassen wir ihn selber zum Wort kommen. Seine Beredsamkeit war unerschöpflich, wenn er vom Glück und vom Segen des Gebetes sprach: „Wir, sind Bettler, die alles von Gott erflehen müssen.“ „Wie viele Menschen können wir durch unser Gebet zu Gott zurückführen!“ Und immer wieder beteuerte er: „Das Gebet ist das höchste Glück des Menschen auf Erden.“
Fürwahr, er genoss dieses Glück in vollen Zügen, wenn er im Lichte des Glaubens die ewigen Wahrheiten betrachtete und wenn sich seine schlichte und reine Seele vom Geheimnis des menschgewordenen Gottessohnes bis zu den erhabenen Sphären der allerheiligsten Dreifaltigkeit liebentbrannt emporschwang. Und die Pilgerscharen, die ihn im Kirchlein von Ars umdrängten, gaben sich wohl Rechenschaft, dass ihnen dieser demütige Priester etwas vom innersten Geheimnis seines Seelenlebens kundtat, wenn jeweils, wie es öfters geschah, die Glut seines Herzens im Ausruf aufloderte: „Von Gott geliebt sein, mit Gott vereint sein, im Angesicht Gottes wandeln, für Gott leben: O seliges Leben, O seliges Sterben !“
(aus Sacerdotii nostri primordia, zum 100. Todestag des hl. Pfarrer von Ars, Johannes XXIII.)

Der Pfarrer von Ars mit Kardinal Newman im Oratorium von Manchester 

Im Haus des hl. Pfarrers von Ars

zum Abschluss des Priesterjahres beim Petersdom

Mosaik in der Basilika in Lisieux, Gebet für die Priester

Das Kirchlein des hl. Pfarrers von Ars

Am Grab des hl. Pfarrers von Ars

Die Herzkapelle in Ars

Der Kelch des hl. Pfarrers von Ars

Die Paramente des hl. Pfarrers von Ars


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