Basilika Saint Sixte d`Ars, seit der Seligsprechung Vianneys 1905 ist er der Hauptpatron das Basilika |
Johannes Maria Vianney, Pfarrer von Ars. Johannes Maria Vianney wurde 1786 zu Dardilly bei Lyon in einer streng katholischen Bauernfamilie geboren. Im Alter von 19 Jahren begann er das Theologiestudium, um Priester zu werden, dieses fiel ihm wegen der mangelnden Schulbildung sehr schwer. 1809 wurde Vianney irrtümlich zum Militärdienst einberufen, erst 1811 konnte er sein Studium wieder aufnehmen, er wurde 1815 mit 29 Jahren zum Priester geweiht und 1818 als Seelsorger in das kleine Dorf Ars gesandt.
Hier erreichte Vianney durch seine vorbildliche Frömmigkeit, seine Aufrichtigkeit und seinen unermüdlichen Eifer, dass die Menschen zu einem wahrhaft christlichen Leben zurückfanden. Als Beichtvater, Seelenführer und Helfer in religiösen Anliegen übte der Pfarrer von Ars seit 1826 eine enorme Anziehungskraft aus, bald schon pilgerten Massen von Gläubigen und Ungläubigen nach Ars, um ihn predigen zu hören oder bei ihm zu beichten. Trotz vieler übernatürlicher Zeichen und Wunder, die ihn beständig umgaben, hatte er ebenso beständig mit inneren Versuchungen und Zweifeln an seiner Berufung zu kämpfen. Des Nachts quälten ihn satanische Kräfte, Poltergeister und Visionen. Ein ihm zur Entlastung zugeteilter Kaplan machte ihm das Leben noch schwerer. Für das Jahr 1859 zählte man 100.000 Pilger. Aus Überlastung versuchte Johannes Maria mehrmals in ein rein kontemplatives Trappistenkloster zu fliehen, aber die Gläubigen holten ihn jedes Mal zurück.
Nach einem Leben der Selbstaufopferung im priesterlichen Dienst starb der Pfarrer von Ars am 4. August 1859. Pius X. sprach ihn 1904 selig, Pius XI. 1925 heilig. Letzterer ernannte ihn auch zum Patron aller Pfarrer. Johannes Maria Vianney wird dargestellt im Priestergewand mit Chorrock und Stola. Ars ist bis heute Ziel zahlreicher Wallfahrer und mittlerweile auch Sitz eines internationalen Priesterseminars.
(Martryrologium Sancrucense)
ursprüngliche Kirche, links Predigtkanzel |
rechts: Ecce Homo Kapelle (1833) |
J. M. Vianney und seine Bußwerkzeuge, Opfer für die Sünder mit unserem Herrn Jesus Christus |
1862 begann der Bau der neuen Kirche zu Ehren der hl. Philomena. Um die alte Kirche zu erhalten wurden Kirchenschiff und Eingangsportal nicht gebaut. Weihe am 4.8.1885. |
Blick in die Kuppel |
Anfang des 20. Jh. wurden anlässlich der Seligsprechung des Pfarrers von Ars (8.1.1905) zwei Seitenkapellen angefügt, in der rechten wird der Leichnam des Heiligen aufbewahrt. |
Der Pfarrer von Ars segnet ein Kind (Paul Borel) |
Seine
Pfarreimitglieder belehrte der heilige Pfarrer vor allem mit dem Zeugnis seines
Lebens. Durch sein Vorbild lernten die Gläubigen zu beten und für einen Besuch
beim eucharistischen Jesus gern vor dem Tabernakel zu verharren.
„Es ist nicht nötig, viel zu sprechen, um gut zu beten“, erklärte ihnen der
Pfarrer. „Man weiß, daß Jesus dort ist, im heiligen Tabernakel: Öffnen wir ihm
unser Herz, freuen wir uns über seine heilige Gegenwart. Das ist das beste
Gebet.“
Und er ermunterte sie: „Kommt zur Kommunion, meine Brüder, kommt zu Jesus.
Kommt, um von ihm zu leben, damit ihr mit ihm leben könnt…“
„Es stimmt, daß ihr dessen nicht würdig seid, aber ihr habt es nötig!“
Diese Erziehung der Gläubigen zur eucharistischen Gegenwart und zum
Kommunionempfang wurde besonders wirkkräftig, wenn die Gläubigen ihn das
heilige Meßopfer zelebrieren sahen. Wer ihm beiwohnte, sagte, daß „es nicht möglich
war, eine Gestalt zu finden, welche die Anbetung besser ausgedrückt hätte … Er
betrachtete die Hostie liebevoll“.
„Alle guten Werke zusammen wiegen das Meßopfer nicht auf, denn sie sind Werke
von Menschen, während die heilige Messe Werk Gottes ist“,
sagte er.
Er war überzeugt, daß von der Messe der ganze Eifer eines
Priesterlebens abhängt: „Die Ursache der Erschlaffung des Priesters liegt
darin, daß er bei der Messe nicht aufmerksam ist! Mein Gott, wie ist ein
Priester zu beklagen, der so zelebriert, als ob er etwas Gewöhnliches täte!“
Und er hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, bei der Zelebration immer auch das
eigene Leben aufzuopfern: „Wie gut tut ein Priester, wenn er Gott
allmorgendlich sich selbst als Opfer darbringt!“
Dieses
persönliche Sicheinfühlen in das Kreuzesopfer führte ihn – in einer einzigen
inneren Bewegung – vom Altar zum Beichtstuhl. Die Priester dürften niemals
resignieren, wenn sie ihre Beichtstühle verlassen sehen, noch sich darauf
beschränken, die Abneigung der Gläubigen gegenüber diesem Sakrament
festzustellen. Zur Zeit des heiligen Pfarrers war in Frankreich die Beichte
weder einfacher, noch häufiger als in unseren Tagen, da der eisige Sturm der
Revolution die religiöse Praxis auf lange Zeit erstickt hatte. Doch er
versuchte auf alle Arten, durch Predigt und überzeugenden Ratschlag, die
Mitglieder seiner Pfarrei die Bedeutung und die Schönheit der sakramentalen
Buße neu entdecken zu lassen, indem er sie als eine mit der eucharistischen
Gegenwart innerlich verbundene Notwendigkeit darstellte. Auf diese Weise
verstand er, einen Kreislauf der Tugend in Gang zu setzen. Durch seine
langen Aufenthalte in der Kirche vor dem Tabernakel erreichte er, daß die
Gläubigen begannen, es ihm nachzutun; sie begaben sich dorthin, um Jesus zu
besuchen, und waren zugleich sicher, den Pfarrer anzutreffen, der bereit war
zum Hören und zum Vergeben. Später war es dann die wachsende Menge der
Bußfertigen aus ganz Frankreich, die ihn bis zu 16 Stunden täglich im
Beichtstuhl hielt. Man sagte damals, Ars sei „das große Krankenhaus der Seelen“
geworden. „Die Gnade, die er empfing [für die Bekehrung der Sünder], war so
stark, daß sie ihnen nachging, ohne ihnen einen Moment der Ruhe zu lassen“,
sagt der erste Biograph.
Der heilige Pfarrer sah das nicht anders, wenn er sagte: „Nicht der Sünder ist
es, der zu Gott zurückkehrt, um ihn um Vergebung zu bitten, sondern Gott selbst
läuft dem Sünder nach und läßt ihn zu sich zurückkehren.“
„Dieser gute Heiland ist so von Liebe erfüllt, daß er uns überall sucht.“
(aus dem Schreiben von Papst Benedikt XVI. zum Beginn des Priesterjahres anlässlich des 150. Jahrestages des "dies natalis" von Johannes Maria Vianney von 16. Juni 2009)
Der Pfarrer von Ars nimmt den Männern die Beichte ab und ruft an der Tür des Beichtstuhles einen Mann zu sich (Paul Borel, 1910) |
Akt der Liebe
des heiligen Pfarrers von Ars
Ich liebe dich, o mein Gott,
und mein einziges Verlangen ist es, dich zu lieben
bis zum letzten Seufzer meines Lebens.
und mein einziges Verlangen ist es, dich zu lieben
bis zum letzten Seufzer meines Lebens.
Ich liebe dich, o unendlich liebenswürdiger Gott,
und ich möchte lieber aus Liebe zu dir sterben,
als auch nur einen Augenblick zu leben, ohne dich zu lieben.
und ich möchte lieber aus Liebe zu dir sterben,
als auch nur einen Augenblick zu leben, ohne dich zu lieben.
Ich liebe dich, o mein Gott,
und ich sehne mich nach dem Himmel,
nur um das Glück zu haben,
dich vollkommen zu lieben.
und ich sehne mich nach dem Himmel,
nur um das Glück zu haben,
dich vollkommen zu lieben.
Ich liebe dich, o mein Gott,
und ich fürchte mich vor der Hölle,
nur weil man dort niemals
den süßen Trost hat, dich zu lieben
und ich fürchte mich vor der Hölle,
nur weil man dort niemals
den süßen Trost hat, dich zu lieben
O mein Gott,
wenn meine Zunge nicht in jedem Augenblick sagen kann,
dass ich dich liebe,
dann will ich, dass mein Herz es dir wiederholt,
sooft ich nur atme.
wenn meine Zunge nicht in jedem Augenblick sagen kann,
dass ich dich liebe,
dann will ich, dass mein Herz es dir wiederholt,
sooft ich nur atme.
O gib mir die Gnade zu leiden, indem ich dich liebe,
und dich zu lieben, indem ich leide
und eines Tages zu sterben, indem ich dich liebe
und zu fühlen, dass ich dich liebe.
und dich zu lieben, indem ich leide
und eines Tages zu sterben, indem ich dich liebe
und zu fühlen, dass ich dich liebe.
Im gleichen Maße, in dem ich mich meinem Ende nähere,
erweise mir die Gnade, meine Liebe zu vermehren
und sie zu vervollkommnen. Amen
erweise mir die Gnade, meine Liebe zu vermehren
und sie zu vervollkommnen. Amen
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