Als Johannes Maria Vianney nach Ars kam, war die Kirche seit vielen Jahren nicht mehr erneuert worden. Es handelte sich um eine dem hl. Sixtus geweihte romanische Kirche,die im 17. Jahrhundert erneuert wurde. Der hl. Pfarrer veranlasste zahlreiche Renovierungsarbeiten während der 41 Jahre, die er in Ars verbrachte (1829 Neubau des Glockenturms, der während der französischen Revolution zerstört wurde, Hinzufügung der Seitenkapellen, Vergrößerung der Chores,...).
Der Pfarrer von Ars wollte zu Ehren der hl. Philomena, die er sehr verehrte, eine neue Kirche errichten, die die alte ersetzen sollte. Allerdings begannen die Bauarbeiten erst 1862 nach dem Tod des Pfarrers. Auf Bitten der Dorfbewohner blieb des Kirchenschiff der alten Kirche erhalten, nur der Chor wurde fertiggestellt. Am 4. August 1885 fand die Weihe der neuen Kirche statt. Der Architekt wollte alles so gestalten, dass der Blick nach oben geht und die Seele zu Gott erhebt.
links die Kanzel, von der der Pfarrer von Ars predigte |
Blick in die Ecce-Homo-Kapelle, von Vianney 1833 errichtet, wo sich die Gläubigen auf die Beichte vorbereiteten |
Um der eigenen Frömmigkeit zu genügen und auch aus der Erfahrung heraus, dass fromme Bilder die guten, schlichten Seelen tief beeinflussen und weiterbilden, mehrte Vianney in seiner Kirche die Gemälde und Statuen. Der hl. Joseph und Petrus schmückten das Heiligtum, der hl. Sixtus, Patron der Pfarre, und der hl. Blasius ragten am Eingang des Tores. Eine ruhende Philomena-Statue bildete das Gegenstück zu einem Christus im Grab, die beide in ihren entsprechenden Kapellen untergebracht waren.
In Nischen oder einfach auf Wandsockeln standen Unsere Liebe Frau von der wunderbaren Medaille, eine Muttergottes mit dem Jesuskind, der hl. Johannes der Täufer, der hl. Laurentius, der hl. Franziskus von Assisi, die hl. Katharina von Siena, der Erzengel Gabriel und ein Verkündigungsbild, ferner der Erzengel Raphael mit dem jungen Tobias.
In der Ecce-Homo-Kapelle, die von einem dornengekrönten Christus beherrscht war, ragte das Reliefbild des Heiligen Antlitzes mit den Leidenswerkzeigen. Alles in diesem Kirchlein sprach zu den Augen eines Christen.
"Zuweilen" erklärte Pfarrer Vianney, "braucht es nur eines Blickes auf ein Bild, um uns zu rühren und uns zu bekehren. Oft trifft uns ein Bild fast ebenso mächtig wie der dargestellte Gegenstand selbst."
(Trochu, Der Pfarrer von Ars, 145f)
neu errichteter Chor der Basilika, errichtet 1862-1878) |
Papst Pius X. zu Chanoine Converte, Pfarrer v. Ars: "Pfarrer von Ars, wenn Sie eine Kirche bauen, respektieren Sie die Kirche des Heiligen. Man darf sie nicht anrühren, sie soll bleiben, lassen Sie sie wie sie ist." (10. Jänner 1905)
Anlässlich der Seligsprechung des Pfarrers von Ars am 8. Jänner 1905 wurde zwei Seitenkapellen hinzugefügt. In der rechten Kapelle wird der Leichnam des Heiligen aufbewahrt.
linke Seitenkapelle mit einer Statue des hl. Pfarrers von Ars |
Wenn wir Gott liebten, sähen wir immer vor unserem geistigen Auge diesen vergoldeten Tabernakel, dieses Haus des lieben Gottes. Erblicken wir unterwegs eine Kirche, so soll ihr Anblick unser Herz höher schlagen lassen.
Hätten wir die Augen der Engel und sähen unseren Herrn Jesus Christus gegenwärtig im Tabernakel, seinen Blick auf uns gerichtet, wie würden wir ihn lieben! Wir würden nicht mehr von ihm gehen, wir wollten immer zu seinen Füßen bleiben; es wäre ein Vorgeschmack des Himmels. Alles übrige bliebe uns schal. Aber merkt ihr, wie sehr uns noch der Glaube fehlt?
(Frossard, Ausgewählte Gedanken des hl. Pfarrers von Ars, 62f)
In der rechten Seitenkapelle wird der unversehrt gebliebene Leichnam des Pfarrers von Ars aufbewahrt. |
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