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Verklärung des Herrn, San Marco Museum, Fra Angelico, 1439-1443 |
Die Liturgie legt uns diesen berühmten Abschnitt gerade heute, am
zweiten Fastensonntag, vor (vgl. Mk 9,2-10). Jesus wollte, dass seine Jünger –
insbesondere jene, denen die Verantwortung zukommen würde, die entstehende
Kirche zu leiten – die direkte Erfahrung seiner göttlichen Herrlichkeit machen
sollten, um dem Ärgernis des Kreuzes begegnen zu können. In der Tat: Wenn die
Stunde des Verrats kommt und Jesus sich in Getsemani zum Gebet zurückzieht,
wird er Petrus, Jakobus und Johannes mit sich nehmen und sie darum bitten,
zusammen mit ihm zu wachen und zu beten (vgl. Mt 26,38). Sie werden es nicht
schaffen, aber die Gnade Christi wird sie stützen und ihnen helfen, an die
Auferstehung zu glauben.
Es liegt mit sehr daran hervorzuheben, dass die Verklärung Jesus im Grunde eine
Gebetserfahrung gewesen ist (vgl. Lk 9,28-29). Das Gebet gelangt nämlich zu
seinem Höhepunkt und wird gerade dann zur Quelle inneren Lichts, wenn sich der
Geist des Menschen mit dem Geist Gottes verbindet und beide Willen miteinander
verschmelzen, um gleichsam eine Einheit zu bilden. Als Jesus auf den Berg
stieg, tauchte er in die Betrachtung des Planes der Liebe des Vaters ein, der
ihn in die Welt gesandt hatte, um die Menschheit zu retten. Neben Jesus
erschienen Elija und Moses, um uns zu verstehen zu geben, dass die Heiligen
Schriften einhellig das Geheimnis seines Paschas ankündigen, das heißt, dass
der Christus leiden und sterben muss, um in seine Herrlichkeit einzutreten
(vgl. Lk 24,26.46). In jenem Augenblick sah Jesus, wie sich das Kreuz vor ihm
abzeichnete, das äußerste Opfer, das notwendig ist, um uns von der Herrschaft
der Sünde und des Todes zu befreien. Und in seinem Herzen wiederholte er erneut
sein „Amen“. Er sagte: Ja, ich bin bereit, Vater, dein Liebeswille geschehe.
Und genauso wie es nach der Taufe im Jordan geschehen war, kamen vom Himmel her
die Zeichen des Wohlgefallens von Gott Vater: das Licht, das Christus
verwandelte, und die Stimme, die ihn „mein geliebter Sohn“ (Mk 9,7) nannte.
Zusammen mit dem Fasten und den Werken der Barmherzigkeit bildet das Gebet das
tragende Gerüst unseres geistlichen Lebens. Liebe Brüder und Schwestern, ich
ermahne euch, in dieser Fastenzeit längere Zeiten der Stille und wenn möglich
der Einkehr zu finden, um das eigene Leben im Licht des Planes der Liebe des
himmlischen Vaters zu sehen. Lasst euch bei diesem intensiveren Hören des
Wortes Gottes von der Jungfrau Maria leiten, Lehrerin und Vorbild des Gebets.
Auch im tiefen Dunkel des Leidens Christi verlor sie das Licht des göttlichen
Sohnes nicht, sondern bewahrte es in ihrer Seele. Aus diesem Grund rufen wir
sie als Mutter des Vertrauens und der Hoffnung an!
(Benedikt XV., 9.3.2009, Angelus)
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Zellen der Dominikaner in Florenz, Fresken von Fra Angelico |
Verklärung des Herrn
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Glasfenster in Salisbury Cathedral, Einführung ins Jesusbuch von B16
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