Sonntag, 16. März 2025

Die Verklärung Jesu ist eine Gebetserfahrung

 

Verklärung des Herrn, San Marco Museum, Fra Angelico, 1439-1443
 

Die Liturgie legt uns diesen berühmten Abschnitt gerade heute, am zweiten Fastensonntag, vor (vgl. Mk 9,2-10). Jesus wollte, dass seine Jünger – insbesondere jene, denen die Verantwortung zukommen würde, die entstehende Kirche zu leiten – die direkte Erfahrung seiner göttlichen Herrlichkeit machen sollten, um dem Ärgernis des Kreuzes begegnen zu können. In der Tat: Wenn die Stunde des Verrats kommt und Jesus sich in Getsemani zum Gebet zurückzieht, wird er Petrus, Jakobus und Johannes mit sich nehmen und sie darum bitten, zusammen mit ihm zu wachen und zu beten (vgl. Mt 26,38). Sie werden es nicht schaffen, aber die Gnade Christi wird sie stützen und ihnen helfen, an die Auferstehung zu glauben.

Es liegt mit sehr daran hervorzuheben, dass die Verklärung Jesus im Grunde eine Gebetserfahrung gewesen ist (vgl. Lk 9,28-29). Das Gebet gelangt nämlich zu seinem Höhepunkt und wird gerade dann zur Quelle inneren Lichts, wenn sich der Geist des Menschen mit dem Geist Gottes verbindet und beide Willen miteinander verschmelzen, um gleichsam eine Einheit zu bilden. Als Jesus auf den Berg stieg, tauchte er in die Betrachtung des Planes der Liebe des Vaters ein, der ihn in die Welt gesandt hatte, um die Menschheit zu retten. Neben Jesus erschienen Elija und Moses, um uns zu verstehen zu geben, dass die Heiligen Schriften einhellig das Geheimnis seines Paschas ankündigen, das heißt, dass der Christus leiden und sterben muss, um in seine Herrlichkeit einzutreten (vgl. Lk 24,26.46). In jenem Augenblick sah Jesus, wie sich das Kreuz vor ihm abzeichnete, das äußerste Opfer, das notwendig ist, um uns von der Herrschaft der Sünde und des Todes zu befreien. Und in seinem Herzen wiederholte er erneut sein „Amen“. Er sagte: Ja, ich bin bereit, Vater, dein Liebeswille geschehe. Und genauso wie es nach der Taufe im Jordan geschehen war, kamen vom Himmel her die Zeichen des Wohlgefallens von Gott Vater: das Licht, das Christus verwandelte, und die Stimme, die ihn „mein geliebter Sohn“ (Mk 9,7) nannte.

Zusammen mit dem Fasten und den Werken der Barmherzigkeit bildet das Gebet das tragende Gerüst unseres geistlichen Lebens. Liebe Brüder und Schwestern, ich ermahne euch, in dieser Fastenzeit längere Zeiten der Stille und wenn möglich der Einkehr zu finden, um das eigene Leben im Licht des Planes der Liebe des himmlischen Vaters zu sehen. Lasst euch bei diesem intensiveren Hören des Wortes Gottes von der Jungfrau Maria leiten, Lehrerin und Vorbild des Gebets. Auch im tiefen Dunkel des Leidens Christi verlor sie das Licht des göttlichen Sohnes nicht, sondern bewahrte es in ihrer Seele. Aus diesem Grund rufen wir sie als Mutter des Vertrauens und der Hoffnung an!
(Benedikt XV., 9.3.2009, Angelus)


Zellen der Dominikaner in Florenz, Fresken von Fra Angelico

 

Verklärung des Herrn

Glasfenster in der St Paul´s Cathedral in Dundee, B16, 2. Fastensonntag 2006

Glasfenster in Salisbury Cathedral, Einführung ins Jesusbuch von B16

Glasfenster in St Chad´s Church - The Manchester Oratory (Präfation)

Gemälde in den Uffizien

Mosaik, Rosenkranzstation in Medjugorje (B16. 6 August 2006)

Hochaltarbild im Stift Kremsmünster

Glasfenster in St Etheldreda´s Church, London

Berg Tabor im Heiligen Land 1 (B16, 24.2.2013)

Glasfenster in La Salette

Mosaik im Petersdom

Malerei in S. Maria degli Angeli e dei Martiri in Rom

Kloster Sucevita in Rumänien

Berg Tabor - neue Impressionen 2 (B16, 18.2.2008)

Glasfenster im Magdalene College in Cambridge

Glasfenster im Straßburger Münster

Glasfenster in der Basilika Sacre Coeur, Paray Le Monial (B16. 5.3.2007)

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