Sonntag, 30. März 2025

Das Herz des Vaters

Der Bilderzyklus vom verlorenen Sohn in der Kathedrale von Bourges

Der Vater umarmt den heimkehrenden Sohn, Glasfenster in St. Martinskirche, Aalst.

Die Heimkehr des verlorenen Sohnes, Glasfenster, Kathedrale von Lille.

der Vater umarmt den zurückkommenden Sohn, Glasfenster in St Mary Abbot, London 

Bilderzyklus, Glasfenster in Ely, Gleichnis vom verlorenen Sohn, Johannes Paul II. in Dives misericordia über den verlorenen Sohn, Teil 2

Bilderzyklus, Glasfenster in Ely, Gleichnis vom verlorenen Sohn, Johannes Paul II. in Dives misericordia über den verlorenen Sohn, Teil 1 

Der Heimkehrende Sohn, Glasfenster in der Basilika von Paray le Monial, Balthasar, Du hast Worte des ewigen Lebens

DETAILS AUS DER KATHEDRALE VON BOURGES:
(Anfang des 13. Jahrhunderts)

 

Der Vater gibt dem Sohn das Erbe

Das Gleichnis vom verlorenen Sohn ist vielleicht das bewegendste unter allen Gleichnissen Jesu im Evangelium. Das Schicksal und das Wesen der beiden Söhne dient nur dazu, das Herz des Vaters zu offenbaren. Lebendiger, anschaulicher hat Jesus den Vater im Himmel nie geschildert als hier. Das Erhebende beginnt schon damit, daß der Vater die Bitte des Sohnes erfüllt und ihm den ihm zustehenden Erbteil aushändigt.
Für uns ist dieser Erbteil Gottes unsere Existenz, unsere Freiheit, unsere Vernunft und Selbstverantwortung: lauter höchste Güter, die nur Gott uns gegeben haben kann. Daß wir alles vertun und in Not geraten und die Not uns zur Besinnung bringt, ist im Grunde nicht interessant, wohl aber daws Ausschauhalten des Vaters, sein Mitleid, seine überschwengliche Begrüßung, die Neuausstattung des Verlorenen und das für ihn anberaumte Fest.
Nicht einmal gegen den störrischen, eifersüchtigen Bruder findet der Vater ein hartes Wort: was er ihm sagt, ist nicht Beschwichtigung, sondern volle Wahrheit: wer bei Gott ausharrt, dem gehört alles gemeinsam mit Gott.
Jesu Verherrlichung des Vaters hat das Besondere an sich, daß er selbst in seiner Schilderung der Versöhnung Gottes mit dem sündigen Menschen gar nicht vorkommt. Er ist hier nichts anderes als das Wort, das die Versöhnung berichtet, vielmehr ein Immerschon-Versöhntsein; daß er selbst das Wort, durch das Gott diese ewige Versöhnung seiner selbst mit der Welt herstellt, wird verschwiegen.
(Hans Urs von Balthasar, Licht des Wortes, 258f)


Der Vater umarmt der heimkehrenden Sohn und stattet ihn mit einem neuen Kleid aus


Der Vater sucht die beiden Söhne zu versöhnen
Details aus dem Fenster vom barmherzigen Vater, Kathedrale von Bourges

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