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Das Sonnenwunder als das entscheidende Ereignis
In Fatima sind nach den Erscheinungen viele Heilungswunder geschehen. Aber das wichtigste und weithin wirksamste Wunder, kurz: o milagre schlechthin, war das Sonnenwunder. Schon am 13. Juli bat die Seherin Lucia die Gottesmutter „ein Wunder zu tun, damit alle glauben, dass Sie uns erscheinen“. Dieses erbetene Wunder wurde für den 13. Oktober versprochen. Da sich das Datum herumgesprochen hatte, kamen an diesem Tag ca. 80 000 zusammen. Die große Zahl gab die Gewähr dafür, dass das angekündigte Wunder rasch im ganzen Land bekannt wurde und nicht als Phantasieprodukt, als Einbildung eines einzigen Träumers ausgegeben werden konnte. Was erlebten die 80.000?
Die Menschen auf der Cova da Iria hatten bei dem Erlebnis am Mittag des 13. Oktobers einen regenreichen Marsch hinter sich, bei dem sie nass und schmutzig wurden. Der Himmel war wolkenbedeckt. Plötzlich rissen die Wolken auf, die Sonne drang durch mit wechselnden Farben (gelb, grün, blau, rot). Die Sonne drehte sich eiernd um eine imaginäre Achse. Andreas de Andrad e Silva beschreibt das Sonnenphänomen so: „Die Sonnenkugel, einer Scheibe von dunklem Silber ähnlich, drehte sich um eine imaginäre Achse, und in diesem Augenblick schien sie sich in der Atmosphäre herabzubewegen zur Erde hin mit einem außerordentlichen Glanz und intensiver Wärme.“
4 Schilderungen dieses Sonnenphänomens finden sich häufig in den ersten Bänden der Dokumentation: „Ich habe gesehen. Nicht haben wir Unsere Liebe Frau gesehen. Wir halten uns dessen nicht für würdig. Aber wir haben die Sonne gesehen, das für sich allein schon die Bestätigung eines Phänomens, eines übernatürlichen Falles ist … Wir können es nicht erklären, aber das Faktum zählt, und gegen Fakten gibt es keine Argumente.“ Eine andere Beschreibung spricht von dem Eindruck, dass sich die Sonne von ihrem ursprünglichen Ort weg bewege. „Beim Beobachten dieser Zeichen hatte ich nicht einen Augenblick einen Zweifel daran, dass man sie der unendlichen Allmacht Gottes verdankt … Ich erinnere mich auch, dass ich mich nicht niederkniete, aber der größte Teil der Leute fiel auf die Knie, ohne sich um den enormen Dreck zu kümmern.“ Die Leute beteten, riefen die Gottesmutter an, erweckten Reue und Leid. „Unbeschreiblich ist die Woge des Glaubens“, die durch die Menge ging. Ein Journalist schreibt noch am 13.10. seiner Schwester: „Ich habe außerordentliche Dinge gesehen.“ Ein Pfarrer hatte das Bedürfnis, noch abends um 21.30 Uhr einem Mitbruder darüber zu schreiben. Der Eindruck des Sonnenwunders war gewaltig und bleibend.
Doch sollen auch die Einwände der Gegner genannt werden. Sie waren Freidenker, die sich vor allem von kirchlichen Vorstellungen freihielten. Sie waren bestimmt von naturwissenschaftlichem Denken. Der christliche Glaube wäre in einer Generation überholt und geschwunden, meinten sie. In Portugal wurde 1911 das Gesetz zur strikten Trennung von Staat und Kirche durchgesetzt. Die Kirche durfte demnach nur noch in ihren Räumen wirken, nicht im Freien. So waren Prozessionen verboten und man ließ später auf der Cova da Iria die Nationalgarde aufmarschieren.
In Bezug auf das Sonnenwunder stellte der Astronom Frederico Oom fest, dass seine Apparate nichts von kosmischen Störungen gemeldet hätten, also nichts dergleichen geschehen ist. Die Sonnenphänomene könnten also nicht stattgefunden haben. Die Erscheinungen seien also Erfindungen klerikaler Kreise und die dummen, ungebildeten Katholiken hätten daran geglaubt!
Es standen sich also – unversöhnlich – gegenüber: Einerseits die ca. 80000 mit ihrem Erlebnis auf der Cova da Iria und andererseits die Freidenker, die zuhause geblieben waren und deshalb nichts sehen konnten, gestützt duch die Aussage des Astronomen. Wer wird die Oberhand bekommen? Nachzuholen ist noch: Vom Verhalten der Menschen auf dem Erscheinungsplatz gibt es Fotos, zwar nicht von der Sonne, aber von den Reaktionen der Anwesenden.
Das Sonnenwunder bestätigt die Echtheit der Erscheinung, denn es wurde erbeten und versprochen, „damit alle glauben“; es sollte den Glauben aller erwecken und stärken.
(Anton Ziegenaus)
Die Gebete von Fatima
Die erste Erscheinung in Fatima am 13. Mai 1917
Beitrag aus Fatima gegen die Verharmlosung der Sünde
Die erste Engelserscheinung in Fatima
Die Engelserscheinung in Fatima
Bekehrung als Hauptthema von Fatima
Am Grab der sel. Francisco und Jacinta Marto
Die Botschaft der Muttergottes vom 13. Oktober und das Sonnenwunder
Der 13. Oktober 1917 nach den Aufzeichnungen von Sr. Lucia
Erscheinungsort in Fatima |
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