Donnerstag, 10. Dezember 2020

Unsere Liebe Frau von Loreto (Dekret zum Gedenktag)

 

Haus von Loreto, Italien

Im Advent 2019, am 10. Dezember, wird erstmals ein neuer liturgischer Gedenktag begangen, der an das Heiligtum des Hauses von Nazaret erinnert – das Loreto-Heiligtum.

Unsere Liebe Frau von Loreto ist ein neuer liturgischer Gedenktag, den die Gottesdienstkongregation am 07.10.2019 eingeführt hat (Prot. N. 404/19). Er bezieht sich auf Marias Geburtshaus aus Nazaret, in dem der Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria die Geburt Jesu verkündet, Maria ihr „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“ gesprochen hat (vgl. Lk 1,26–38) und Gott Mensch geworden ist (Joh 1,14). Daran erinnert auch das dreimal täglich erfolgende „Angelus-Gebet“.

Der Legende nach trugen Engel im Jahr 1295 das Haus der Gottesmutter von Nazaret nach Loreto bei Ancona in Italien. Das neun Meter lange, vier Meter breite und fünf Meter hohe Bauwerk bildet heute den Mittelpunkt der im 15. Jahrhundert errichteten Wallfahrtsbasilika. Die Lauretanische Litanei, die ihren Namen von Loreto hat, wurde hier erstmals im Jahr 1531 gebetet.

Nach dem Vorbild des Loreto-Hauses wurden europaweit sogenannte Loretokapellen errichtet, die heute selbst Ziel vieler Pilger sind. So gibt es im Bistum Augsburg neben der Kuratie- und Wallfahrtskirche St. Maria von Loreto (Kobelkirche, Westheim/Neusäß, aus dem Jahr 1602) viele weitere Loretokapellen, so in Gessertshausen-Döpshofen (1601), Oberstdorf (1657), Bühl am Alpsee (1666), Weiler (1674), Türkheim (1683), Stätzling (1688), Friedberg (Maria Alber, 1688), Burgau (1692), Kloster Holzen (südlich der Klosterkirche Loretokapelle mit Heiliger Stiege, nach 1740) und Obermedlingen (1757).

Das Loretoheiligtum veranschaulicht die Tugenden der Heiligen Familie im Haus von Nazaret. Maria von Loreto wird auch von vielen Kranken angerufen und ist Patronin der Flugreisenden.

(BistumAugsburg)

Hier ist das Wort Fleisch geworden

Unsere Liebe Frau von Loreto, bitte für uns!

Die Josefskapelle im Haus von Loreto

Das Heiligtum von Loreto, Übertragung des Hauses, Gebet der Flugreisenden

Die Kapelle unserer Lieben Frau von Guadalupe im Heiligtum von Loreto

 


 

Kongregation für den Göttlichen Kult und die Sakramentenordnung Prot. N. 404/19

DEKRET ZUR FEIER DER SELIGEN JUNGFRAU MARIA VON LORETO, EINZUTRAGEN IN DEN RÖMISCHEN GENERALKALENDER  

Seit dem Mittelalter ist die Verehrung des Heiligen Hauses von Loreto der Ursprung dieses besonderen Heiligtums, das noch heute von vielen gläubigen Pilgern besucht wird, um ihren Glauben an das für uns fleischgewordene Wort Gottes zu nähren. Dieses Heiligtum erinnert an das Mysterium der Menschwerdung und veranlasst all jene, die es besuchen, „die Fülle der Zeit“ zu betrachten, als Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau, sandte und beide Worte des Engels zu meditieren, der die Frohe Botschaft verkündete, und die Worte der Jungfrau als Antwort auf den göttlichen Ruf. Die bescheidene Magd des Herrn, die vom Geist überschattet wurde, wurde so zur Wohnstätte der Gottheit, zum reinsten Abbild der heiligen Kirche.

 Eng mit dem Apostolischen Stuhl verbunden, konnte dieses von den Päpsten gepriesene und in der ganzen Welt bekannte Heiligtum über die Jahre und nicht weniger als Nazareth im Heiligen Land die evangelischen Tugenden der Heiligen Familie eindrucksvoll veranschaulichen. In diesem Heiligen Haus, vor dem Bild der Mutter des Erlösers und der Kirche, haben Heilige und Selige auf ihre Berufung geantwortet, haben die Kranken um Trost in ihrem Leiden gebetet, und das Volk Gottes begann, Maria zu preisen und zu flehen, indem es die Litanei von Loreto, die in der ganzen Welt bekannt ist, betete.

In besonderer Weise haben alle, die mit dem Flugzeug reisen, in ihr ihre himmlische Patronin gefunden. In Anbetracht dessen hat Papst Franziskus von sich aus angeordnet, dass der nichtgebotene Gedenktag der seligen Jungfrau Maria von Loreto am 10. Dezember, dem Tag, an dem das Fest in Loreto stattfindet, in den römischen Kalender eingetragen und jedes Jahr gefeiert werden soll. Diese Feier wird allen Menschen, insbesondere Familien, Jugendlichen und Ordensleuten, helfen, die Tugenden dieser vollkommenen Jüngerin des Evangeliums, der Jungfrau Maria, nachzuahmen, die uns bei der Empfängnis des Hauptes der Kirche auch als die Ihren angenommen hat. Daher muss der neue Gedenktag in allen Kalendern und liturgischen Büchern zur Feier der Messe und der Stundenliturgie erscheinen; die entsprechenden Texte sind diesem Dekret beigefügt, und ihre von den Bischofskonferenzen genehmigten Übersetzungen werden nach Bestätigung durch dieses Dikasterium veröffentlicht. Gegen alle entgegenstehenden Bestimmungen.

 Aus der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung,

 7. Oktober 2019, Gedenktag der Seligen Jungfrau Maria vom Rosenkranz.

 Robert Kardinal Sarah Präfekt + Arthur Roche Erzbischof Sekretär 

 


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