Montag, 28. Dezember 2020

Die heiligen unschuldigen Kinder

 

Altar der Unschuldigen Kinder, St. Anna, Altötting


Noch während die Kirche sich über die Geburt Jesu freut, erinnert uns das Fest der heiligen Unschuldigen Kinder  daran, daß Jesus ein Zeichen ist, dem widersprochen wird. Der Freude über das neugeborene Kind, das in einer Krippe liegt, folgt sehr schnell das Blutvergießen von vielen unschuldigen Kindern. Und dies deswegen, weil die Menschen - wie es der Evangelist Johannes zu Beginn seines Evangeliums schreibt - die Finsternis dem Licht vorzogen und es darum nicht wollten, sich diesem Licht zu nähern, als es in die Welt kam. Diese Kinder sind Märtyrer nicht deswegen, weil sie persönlich ihren Glauben an Christus bezeugten, sondern vielmehr deswegen, weil sie im Kreuzfeuer des Widerstands gegen Christus mitgerissen wurden.
 
Es ist beachtenswert, daß Herodes, der, um Jesus zu töten, dieses Massaker an den Kindern anordnete, dabei aus Furcht handelte. Wer würde dieser neue König sein, wie würde dieser König die Herrschaft des Herodes bedrohen? Diese Überlegungen beherrschten seinen Verstand mehr als die Wertschätzung der kleinen Kinder.
 
Eine ähnliche Dynamik ereignet sich heutzutage hinsichtlich der Tragödien von Abtreibung und Euthanasie. Angst verfinstert unsere Wahrnehmung der Heiligkeit des Lebens. Für die einen ist die Schwangerschaft selbst bereits ein Auslöser von Verwirrung, Angst und Verzweiflung. Für die anderen stellen sich ähnliche Gefühle ein bei Krankheit oder Hinfälligkeit. Im einen Fall kann es zur Abtreibung kommen, im anderen zur Euthanasie. Es wurde gesagt, daß der wahre Gott Gewalt in Leiden, der Götze dagegen Leiden in Gewalt verwandelt. Es ist diese letztgenannte Dynamik, die bei beiden am Werk ist: bei Herodes und beim heutigen Massaker an den Ungeborenen, die Opfer von den Ängsten all derer werden, die nicht wissen, wie man sie willkommen heißen könnte.
 
Eine angemessene Weise, um die heiligen unschuldigen Kinder zu ehren und ebenso den Herrn, für den sie ihr Leben ließen, besteht darin, die Hand auszustrecken und die eigene Stimme zu erheben, um Hoffnung in den Herzen der Schwangeren zu erwecken und gleichfalls in den Herzen der Kranken, damit  sie niemals zur Gewalt als Lösung ihres Leidensdrucks Zuflucht nehmen mögen.
(Quelle: priestsforlifeat)

Ihr Unschuldigen Kinder, bittet für uns!

 

Unschuldige Kinder:

Altar der Unschuldigen Kinder in S. Giovanni Evangelista, Brescia

Glasfenster in Chartres

Unschuldige Kinder (Wandteppich Vatikanische Museen)

Altar der Unschuldigen Kinder in den Grotten unter der Geburtskirche in Bethlehem

Glasfenster der Ermordung der Unschuldigen Kinder in Paray le Monial

Bethlehemitischer Kindermord (Pieter Bruegel d. Ältere)

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