Dienstag, 2. Juni 2020

Dem Schöpfer Liebe mit Liebe vergelten

Herz-Jesu Statue vor der Rosenkranzbasilika in Fatima
 
Der Juni ist dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht.

4 Unter allen der Herz-Jesu-Andacht eigenen Übungen ragt für Auge und Gemüt hervor unsere gläubig fromme Weihe des eigenen Selbst und all unserer Habe an das göttliche Herz Jesu als Entgelt für Gottes ewige Liebe. Wie sehr unser Heiland diese Hingabe von den Menschen wünschte – nicht auf Grund seines Rechtes, sondern aus unermesslicher Liebe uns –, das hat er die unschuldige Jüngerin seines Herzens, Margareta Maria, gelehrt; sie hat mit ihrem Seelenführer Claude de la Colombière zuallererst diesen Dienst ihm geleistet. Im weiteren Verlaufe der Zeit folgten zunächst Einzelpersonen, weiterhin Familien und Vereinigungen, schließlich gar Behörden, Städte, Staaten.

Vollzug und Verbreitung
Früher und auch heutzutage ist es durch Schliche und Ränke des Unglaubens so weit gekommen, dass man Christus dem Herrn sein Königtum schmälerte. Offen zettelte man Krieg an gegen die Kirche. Man brachte Gesetze ein und drückte Volksbeschlüsse durch, die dem göttlichen und natürlichen Rechte widerstreiten. Ja, man hielt Tagungen ab unter dem Feldgeschrei: Den wollen wir nicht zu unserem König haben. Aber da brach kraft der Weihe, von der Wir sprechen, ein einziges Rufen los: – des Heiligsten Herzens Gefolgschaft lehnte sich leidenschaftlich auf, um Christus seinen Ruhm zu sichern und seine Rechte zu behaupten – Christus soll König sein; es komme dein Reich. Das führte schließlich zu einer glücklichen Tat Unseres hochseligen Vorgängers Leo XIII. Die ganze Menschheit, die Christus, dem Mittelpunkt der Welt, kraft angeborenen Rechtes zu eigen ist, hat er zu Beginn dieses Jahrhunderts unter dem Jubel der Christenheit dem Heiligsten Herzen geweiht.

Weihe und Herz-Jesu-Fest
5 Wie Wir in Unserem Rundschreiben „Quas primas“ darlegten, haben Wir auf das ständige Wünschen und Verlangen sehr vieler Bischöfe und Gläubigen hin diese glückliche und erfreuliche Tat durch Gottes Gnade zum Abschluss und zur Vollendung bringen können, indem Wir am Ende des Sühnejahres das Fest Christi des Königs der Welt für die ganze Christenheit feierlich einsetzten. Als Wir das taten, haben Wir die Königsherrschaft Christi über das Weltall, über die staatliche und häusliche Gemeinschaft und über die Einzelmenschen ins Licht gerückt. Wir haben dabei jetzt schon die Freuden jenes segensvollen Tages vorweggenommen, an dem sich der gesamte Erdkreis froh und frei unter Christi milde Königsgewalt beugt. Deshalb verordneten Wir damals gleichzeitig, dass bei diesem neuen Feste eine solche Weihe jährlich erneuert werde, um aus ihr sichere und reiche Frucht zu gewinnen und um alle Völker im Herzen des Königs der Könige und des Herrn der Herrscher mit christlicher Liebe und friedlicher Versöhnung aneinander zu binden.

Die Sühne
6 Zu all diesen Diensten, besonders auch zu jener mit soviel Seelenfrucht gesegneten Weihe, wie sie das feierliche Königsfest geradezu verbürgt hat, muss aber noch etwas hinzukommen. Und darüber möchten Wir, ehrwürdige Mitbrüder, etwas ausführlicher mit Euch reden. Wir denken an die Dienstespflicht gerechter Genugtuung oder Sühne, die dem Heiligsten Herzen Jesu zu leisten ist. Gewiss, bei der Weihe kommt es zuerst und vorzüglich darauf an, dass man als Geschöpf dem Schöpfer Liebe mit Liebe vergelte. Daraus folgt aber von selbst ein Zweites. Sollte etwa einmal Vergessenheit die unerschaffene Liebe vernachlässigt oder Frevel sie je verletzt haben: das so oder so zugefügte Unrecht muss gutgemacht werden. Eine Pflicht, wofür der landläufige Ausdruck eben „Sühne“ heißt.
(aus: Papst Pius XI., Enzyklika Miserentissimus redemptor, 8. Mai 1928)

Heiligstes Herz Jesu, erbarme dich unser!

die Statue wurde während der Amtszeit von Papst Pius XI. errichtet, dessen
Wappen unterhalb der Statue zu sehen ist.

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