Dienstag, 17. Dezember 2019

Sturmius von Fulda - erster Abt in Fulda

St. Sturmius Altar, Dom zu Fulda


* um 710 in Oberösterreich, eventuell in Lorch,(?) oder in Bayern
† 10. (oder evtl. 20.) Dezember 779 in Fulda in Hessen

Sturmius, aus bayerischem Adel geboren, lernte Bonifatius bei dessen erstem Aufenthalt in Bayern kennen. Bonifatius nahm ihn mit nach Fritzlar, wo er im Kloster von Abt Wigbert ausgebildet und in die Welt der Bibel ebenso eingeführt wurde wie in das mönchische Leben; Sturmius wurde als Bonifatius‘ Lieblingsschüler bezeichnet. Wohl 739 wurde er zum Priester geweiht. Zunächst wirkte er als Missionar, dann lebte er drei Jahre lang als Einsiedler, bis Bonifatius ihn mit der Missionsarbeit in Hessen beauftragte.

In einer um 700 bei den Sachseneinfällen völlig verwüsteten Gegend errichtete Sturmius 744 im Auftrag von Bonifatius mit sieben Gefährten auf einem ihnen von Karlmann geschenkten Gelände an der Fulda ein Kloster, dessen Abt er wurde. 747 reiste Sturmius nach Rom und zum Kloster Montecassino, um die Regeln des Benedikt von Nursia zu studieren und sein Kloster nach diesen Regeln einzurichten. Das Kloster Fulda wurde 751 unmittelbar dem Heiligen Stuhl unterstellt, es sollte nach Bonifatius‘ Plänen ein geistig-spirituelles Zentrum werden und die neu missionierten Länder von innen heraus stärken.

Nach dem Tod von Bonifatius überführte Sturmius 754 den Leichnam des Ermordeten – gegen den Willen von Erzbischof Lullus von Mainz, der Ansprüche erhob – in die Domkrypta des Klosters; die Reliquien brachten dem Kloster hohe Aufmerksamkeit und große Schenkungen ein, damit war die Grundlage für das Wachstum gelegt, aus dem später die Stadt Fulda entstand.

Sturmius geriet nun immer mehr in die Strudel machtpolitischer Ränke zwischen Bayern, den Karolingern und Erzbischof Lullus von Mainz; der erhob Anspruch auf Fulda und erreichte bei Pippin dem Jüngeren, dass Sturmius 763 ins Kloster Jumièges ins Exil verbannt wurde; dort machte er allerdings viele positive neue Erfahrungen, die er nach seiner Rehabilitation und Heimkehr 765 so nutzbringend einsetzten konnte, dass das Kloster – nun direkt unter den Schutz des Königs gestellt – unter seiner Leitung zu einem der bedeutendsten Klöster im Mittelalter wurde.

Sturmius pflegte gute Kontakte zum Königshof. Karl der Große beauftragte ihn mit Gesandtschaften, bestätigte 773 die Rechte des Klosters und garantierte 774 freie Abtswahl und Immunität. 779 begleitete Sturmius König Karl auf dessen Feldzug gegen die Sachsen. Er kehrte krank zurück, bald darauf starb er und wurde neben Bonifatius beigesetzt.

Sturmius‘ Neffe Eigil schrieb – wohl um 796 – seine Lebensgeschichte, führte Feiern zum Todestag ein, überführte die Gebeine ins südliche Seitenschiff der Basilika und sorgte so für bleibendes Gedenken.
Kanonisation: Am 19. April 1139 sprach Papst Innozenz II. Sturmius auf dem 2. Konzil im Lateran heilig.

(Quelle: Heiligenlexikon)



Sturmius von Fulda, Hoher Dom zu Fulda

Sturmius von Fulda, Abt und Glaubensbote. Sturmius wurde um 715 im heutigen Oberös-terreich, vermutlich in Lorch, geboren. Er schloss sich als 18-jähriger Jüngling dem hl. Bo-nifatius an und wurde in Fritzlar ausgebildet. Sturmius erhielt um 740 die Priesterweihe und war dann als Missionar bei den Hessen tätig. 744 gründete er im Auftrag des Bonifatius das Kloster Fulda, das Sturmius als Abt zur geistigen und wirtschaftlichen Blüte führte. 751 verlieh der Papst der Abtei die Unabhängigkeit von der bischöflichen Gewalt, freilich musste Sturmius diese Rechtsstellung nach dem Tod des Bonifatius in harten Kämpfen ge-gen Erzbischof Lul von Mainz behaupten. 754 barg Sturmius in Fulda die Gebeine des hl. Bonifatius. 774 erhielt er ein großes Missionsgebiet an Diemel und Weser um Hameln und Minden zugewiesen. Auf dem Sachsenzug Karls des Großen 779 erkrankte er und starb kurz nach seiner Rückkehr nach Fulda am 17. Dezember 779. Die Reliquien des hl. Abtes Sturmius befinden sich im Dom zu Fulda.

Kuppel mit Darstellungen der vier Evangelisten, Fuldaer Dom

Fuldaer Dom

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