Berufung der hl. Klara, Ina Barbieri, 1935 |
1193 oder 1194 wurde Klara als Tochter reicher adliger Eltern geboren. Ihre Mutter, die Wallfahrten nach Palästina und Rom unternahm, unterwies das Mädchen sehr eifrig im Glauben. Schon als Kind fühlte sich Klara den Armen verpflichtet: Bei den Mahlzeiten stellte sie unbemerkt Speisen zur Seite, um sie heimlich Bedürftigen zukommen zu lassen. Das Ansinnen ihrer Eltern und Verwandten, sie vorteilhaft zu verheiraten, schlug sie aber mehrmals mit aller Entschiedenheit aus. Im Jugendalter fiel sie durch Klugheit und gutes Aussehen auf.
Ohne es nach außen zu zeigen, bewegte sie aber innerlich das Lebensideal des heiligen Franziskus: Armut und Leben nach dem Evangelium. Deshalb entschloss sie sich, auf alles zu verzichten, was ihr auf Grund ihrer Herkunft zustand: Reichtum, Besitz, Ansehen usw. In der Nacht von Palmsonntag auf Karmontag des Jahres 1211 verließ sie heimlich das Elternhaus und begab sich zur Porziuncolakapelle. Franziskus, der sie dort mit seinen Gefährten schon erwartete, schnitt ihr die Haare ab und bekleidete sie mit dem Ordensgewand. Dies waren die Zeichen dafür, dass sie nunmehr Christus gehörte und sich in den Dienst seines Evangeliums stellte. Zunächst fand Klara Aufnahme im Benediktinerinnenkloster San Paolo bei Bastia. Ihr Vater versuchte vergebens, sie von dort nach Hause zurückzuholen. Nach einiger Zeit siedelte Klara in eine Schwesterngemeinschaft bei Sant‘ Angelo di Panzo um. Hier schloss sich ihre leibliche Schwester Agnes ihr an. Aber weder das reiche Kloster San Paolo noch die Gemeinschaft in Panzo entsprachen offenbar ihren Vorstellungen eines vollkommenen Lebens im Geist des Evangeliums, so dass sie schließlich mit Agnes nach San Damiano übersiedelte; neben dieser kleinen Kirche hatte Franziskus für sie ein bescheidenes Gebäude errichten lassen. Immer mehr Frauen schlossen sich der Lebensweise Klaras an, so dass sich schon bald in San Damiano eine Gemeinschaft bildete. Die Schwestern wurden damals als Damianitinnen bezeichnet; der Name „Klarissen“ entstand erst später. Sie führten ein kontemplatives Leben, bei dem das Schweigen und das Gebet im Vordergrund standen.
(Quelle: Franziskanernet)
Rundgang in San Damiano
Das Tafelbild der hl. Klara
Das Testament Klaras
An der Tür der Franziskanerkirche in Salzburg
„Herr,
sei gepriesen, weil du mich erschaffen hast“.
(die letzten Worte der hl. Klara)
S. Lorenzo Vicenza |
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