Maria lactans, von Lukas Cranach dem Älteren, Kapuzinerkirche Innsbruck |
In allen Nöten suchte er Zuflucht
bei der Mutter Jesu, die er ,,Schatzmeisterin der göttlichen Gnade"
nannte. Das «Ave Maria" war ihm das liebste Gebet. Auf seinen
weitausgedehnten Wanderungen begleitete ihn der Rosenkranz. Er nannte Maria
auch ,,Mutter des göttlichen Herzens Jesu".
Kummer, Sorgen und Leid,
alles, was ihm die Menschen anvertrauten, legte er in die Hände und das Herz
der «allgütigen Jungfrau und Mutter Maria":
Im Jahre 1627 brachte P. Provinzial
Silverius Meusburger das Bild ,,Maria lactans" von Lukas Cranach dem Älteren
(+1553) nach Innsbruck. P. Seraphin Kofler, damals Guardian des Klosters, ließ
das kostbare Bild in der Seitenkapelle der Klosterkirche in Innsbruck
aufstellen.
Die ,,stillende Mutter"
wurde ein vielgeliebtes Gnadenbild für die erzherzögliche Familie, fùr die
Kapuziner selbst (genannt ,,Mutter der Tiroler Provinz") und das gläubige
Volk. Für Bruder Thomas wurde die Kapelle mit ,,dem ausbündig schönen, anmüthig
und holdseligen unserer Lieben Frauen wundertätig Bild" zu einem beliebten
Ort des Gebetes, besonders in den stillen Stunden der Nacht.
Unter der
Gnadenkapelle befand sich die erste Gruft für die verstorbenen Mitbrüder. Als Bruder
Thomas 1631 starb, fand auch er seine letzte Ruhestätte in dieser Gruft. Nach
der Exhumierung 1933 erhielt er seinen Platz in einer Nische an der rechten
Seitenwand der Kapelle.
Durch die Neugestaltung der Marienkapelle während der
Generalsanierung des Klosters 1991-1994 ergab sich die Notwendigkeit einer
Verlegung und künstlerischen Gestaltung der Reliquiennische. Am 17. November
1993 wurden die Gebeine des gottseligen Bruders in zwei Holzbehälter gegeben, eingemauert
und mit einer Gedenktafel versehen.
(aus: Kapuzinerprovinz Österreich
– Südtirol: „Kultur und Geschichte“, 6. Jahrgang, 2-2012)
Kapelle der "stillenden Mutter - Maria lactans" in der Kapuzinerkirche Innsbruck |
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