Freitag, 3. Mai 2019

Maria lactans - Thomas von Olera

Maria lactans, von Lukas Cranach dem Älteren, Kapuzinerkirche Innsbruck



In allen Nöten suchte er Zuflucht bei der Mutter Jesu, die er ,,Schatzmeisterin der göttlichen Gnade" nannte. Das «Ave Maria" war ihm das liebste Gebet. Auf seinen weitausgedehnten Wanderungen begleitete ihn der Rosenkranz. Er nannte Maria auch ,,Mutter des göttlichen Herzens Jesu".
Kummer, Sorgen und Leid, alles, was ihm die Menschen anvertrauten, legte er in die Hände und das Herz der «allgütigen Jungfrau und Mutter Maria":
Im Jahre 1627 brachte P. Provinzial Silverius Meusburger das Bild ,,Maria lactans" von Lukas Cranach dem Älteren (+1553) nach Innsbruck. P. Seraphin Kofler, damals Guardian des Klosters, ließ das kostbare Bild in der Seitenkapelle der Klosterkirche in Innsbruck aufstellen.

Die ,,stillende Mutter" wurde ein vielgeliebtes Gnadenbild für die erzherzögliche Familie, fùr die Kapuziner selbst (genannt ,,Mutter der Tiroler Provinz") und das gläubige Volk. Für Bruder Thomas wurde die Kapelle mit ,,dem ausbündig schönen, anmüthig und holdseligen unserer Lieben Frauen wundertätig Bild" zu einem beliebten Ort des Gebetes, besonders in den stillen Stunden der Nacht. 

Unter der Gnadenkapelle befand sich die erste Gruft für die verstorbenen Mitbrüder. Als Bruder Thomas 1631 starb, fand auch er seine letzte Ruhestätte in dieser Gruft. Nach der Exhumierung 1933 erhielt er seinen Platz in einer Nische an der rechten Seitenwand der Kapelle.
Durch die Neugestaltung der Marienkapelle während der Generalsanierung des Klosters 1991-1994 ergab sich die Notwendigkeit einer Verlegung und künstlerischen Gestaltung der Reliquiennische. Am 17. November 1993 wurden die Gebeine des gottseligen Bruders in zwei Holzbehälter gegeben, eingemauert und mit einer Gedenktafel versehen.
(aus: Kapuzinerprovinz Österreich – Südtirol: „Kultur und Geschichte“, 6. Jahrgang, 2-2012)


Kapelle der "stillenden Mutter - Maria lactans" in der Kapuzinerkirche Innsbruck

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