Freitag, 18. Januar 2019

Margarita von Ungarn (aus dem Brief zur Heiligsprechung, Teil I)

Margarita von Ungarn, Kathedrale von Veszprem


Margarita stammte aus der ungarischen Familie der Arpaden. Diese Familie hat im 13. Jahrhundert der Kirche vier weitere durch Heiligkeit des Lebens ausgezeichnete Frauen geschenkt, nämlich die heilige Elisabeth, ihre Nichte, die selige Agnes von Prag, sowie die Tochter des Königs Bela IV,, Kunigunde und Jolante, deren Kult vom Apostolischen Stuhl bestätigt worden ist.
Margarita wurde als Tochter des Königs Bela IV. von Ungarn und seiner Gemahlin Maria Lascaris geboren. Schon vor der Geburt weihten die frommen Eltern das Kind, falls es eine Tochter sein sollte, Gott als Opfergabe für die Freiheit und das Wohlergehen des Königsreiches. Die Wünsche und Bitten der Eltern wurden erfüllt. Eingedenk des Versprechens und der empfangenen Wohltat, brachten die Eltern das Kind vor dem vierten Lebensjahr in das Dominikanerinnenkloster in Vezprem, damit es dort schon im frühen Alter in die klösterlichen Gebräuche eingeführt werde und Gott besser diene.

Dort blühte Margarita in gelehrigem und gehorsamem Geist auf; sie wurde von Herzen eine Jüngerin des Kreuzes und vergaß ihr königliches Elternhaus. Trotz ihres kindlichen Alters pflegte sie eine tiefe liebe zu Jesus Christus und der jungfräulichen Gottesmutter; sie zeigte hochherzige Tugend und Reinheit des Geistes.

Ihr Vater ließ ein Kloster bauen, damit seine Tochter und die anderen Ordensfrauen sicherer und wirksamer für die königliche Familie und das Königreich Gottes Hilfe erflehen könnten. Das Kloster stand auf einer Donauinsel und war der allerseligsten Jungfrau Maria geweiht. Im Alter von zwölf Jahren legte Margarita in die Hände des Ordensmeisters Humbert von Romans die feierliche Profeß ab, nachdem sie die Hochzeit mit einem polnischen Adeligen ausgeschlagen hatte. Später wurde sie auch vom König von Böhmen zur Frau erbeten.
Um die dem göttlichen Bräutigam versprochene Treue mit allen Kräften bewahren zu können und um diesen und weitere Heiratsanträge abzuwenden, wollte sie sich öffentlich Christus als Braut vermählen. Sie begehrte inständig die Jungfrauenweihe und erhielt den Schleider mit größter Freude von dem Erzbischof von Gran.
(Papst Pius XII., aus dem Brief zur Heiligsprechung, 2. Teil hier)



Kathedrale von Veszprem, St Michael


Margarita von Ungarn

in der Kirche Teresa von Avila in Budapest (Lebensbeschreibung)
in der Blauen Kirche in Pressburg

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen